ifb-Familienreport Bayern 2006. Zur Lage der Familie - ifb - Bayern
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<strong>ifb</strong>-<strong><strong>Familie</strong>nreport</strong> <strong>Bayern</strong> 2006<br />
Vaterschaft 29 , normative Aspekte hinsichtlich <strong>der</strong> Geburten- und Heiratsentscheidungen 30 sowie<br />
Intendiertheit von Einflussfaktoren auf den frühen Übergang zur Vaterschaft. 31<br />
Väter im Spiegel <strong>der</strong> amtlichen Statistik<br />
Seit <strong>der</strong> Novellierung des Bundeserziehungsgeldgesetzes (Elternzeit- und Elterngeldregelung)<br />
im Kontext sich wandeln<strong>der</strong> <strong>Familie</strong>nstrukturen, wachsen<strong>der</strong> Unsicherheiten im Beschäftigungssystem<br />
und <strong>der</strong> damit verbundenen Vereinbarkeitsproblematik von Elternschaft und Berufstätigkeit<br />
bilden mehr und mehr auch die Männer eine Zielgruppe <strong>der</strong> <strong>Familie</strong>npolitik und sie<br />
spielen auch eine Rolle im Kalkül <strong>der</strong> Unternehmen bei <strong>der</strong> Einführung familienfreundlicher<br />
Maßnahmen in den Betrieben 32 .<br />
Während mit Hilfe <strong>der</strong> amtlichen Statistik deutlich aufgezeigt werden kann, dass das durchschnittliche<br />
Alter <strong>der</strong> Frauen bei <strong>der</strong> Geburt des ersten Kindes seit gut drei Jahrzehnten ständig<br />
zunimmt und somit die <strong>Familie</strong>ngründung in einem immer höheren Alter erfolgt 33 , gab es bis<br />
vor kurzem keinerlei Daten von Männern zum Übergang zur Vaterschaft. Häufig wird auf die geschlechtsspezifisch<br />
unterschiedlich tickenden „biologischen Uhren“ hingewiesen, wonach für<br />
Frauen spätesten mit Anfang vierzig eine kritische Grenze erreicht ist, wogegen Männer fast<br />
grenzenlos Zeit zu haben scheinen. Anhand von neueren empirischen Resultaten, die in diesem<br />
Kapitel dargestellt werden, muss diese Vorstellung jedoch revidiert werden. „Auch Männer können<br />
den Eintritt in die Ehe sowie den Übergang zur Vaterschaft nicht ohne Folgen erheblich aufschieben.<br />
Ab dem Alter von Mitte dreißig nehmen die Aussichten, das erste Mal Vater zu werden,<br />
deutlich ab. Die biologische Fähigkeit bis ins hohe Alter zeugen zu können, kann nicht<br />
gleichgesetzt werden mit den sozialen Möglichkeiten“ 34 . Darüber hinaus steigt generell <strong>der</strong> Anteil<br />
<strong>der</strong> Männer mit eingeschränkter Zeugungsfähigkeit, gerade mit zunehmenden Lebensalter.<br />
Je älter ein Mann ist, umso höher ist auch bei ihm das Risiko einer eingeschränkten Fertilität,<br />
wenngleich es natürlich keine so klare, altersabhängige Fertilitätsgrenze bei Männern gibt wie<br />
das Klimakterium bei den Frauen.<br />
29 Vgl. Tölke A./Diewald M. (2003): Berufsbiographische Unsicherheiten und <strong>der</strong> Übergang zur Elternschaft bei Männern. In: Bien W./Marbach J.<br />
(Hrsg.): Partnerschaft und <strong>Familie</strong>ngründung. Analysen <strong>der</strong> dritten Welle des <strong>Familie</strong>nsurveys 2000. Opladen: Leske + Budrich, S. 349-384 und<br />
Kurz, K./Steinhage, N/Golsch, K. (2006): Case Study Germany: Uncertainty and the transition to adulthood. In: Blossfeld, H.-P. et al. (eds.):<br />
Globalization, Uncertainty and Youth in Society. London: Routledge.<br />
30 Vgl. Tölke, A. (2005): Die Bedeutung von Herkunftsfamilie, Berufsbiographie und Partnerschaften für den Übergang zur Ehe und Vaterschaft.<br />
In: Tölke, A./Hank, K. (2005), S. 98-126.<br />
31 Vgl. Klindworth, H./Walter, W./Helfferich, C. (2005): Frühe erste Vaterschaft – ein intendierter, passen<strong>der</strong> Übergang?<br />
In: Tölke, A./Hank, K. (2005), S. 152-177.<br />
32 Rost, H. (2004): Work-Life-Balance. Neue Aufgaben für eine zukunftsorientierte Personalpolitik. Leverkusen: Verlag Barbara Budrich.<br />
33 Engstler, H./Menning, S. (2003): Die <strong>Familie</strong> im Spiegel <strong>der</strong> amtlichen Statistik. Lebensformen, <strong>Familie</strong>nstrukturen, wirtschaftliche Situation <strong>der</strong><br />
<strong>Familie</strong>n und familiendemographische Entwicklung in Deutschland. Erstellt im Auftrag des Bundesministeriums für <strong>Familie</strong>, Senioren, Frauen<br />
und Jugend in Zusammenarbeit mit dem Statistischen Bundesamt.<br />
34 Tölke, A. (2005): S. 117.<br />
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