ifb-Familienreport Bayern 2006. Zur Lage der Familie - ifb - Bayern
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<strong>ifb</strong>-<strong><strong>Familie</strong>nreport</strong> <strong>Bayern</strong> 2006<br />
Abb. 6: <strong>Familie</strong>nstand von Partnern in nichtehelichen Lebensgemeinschaften in <strong>Bayern</strong> (2004)<br />
19,6 %<br />
21,5 %<br />
Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung; Daten des Mikrozensus; <strong>ifb</strong>-Berechnungen.<br />
1.2 Eheschließungen und Ehescheidungen in <strong>Bayern</strong><br />
1.2.1 Eheschließungen<br />
58,9 %<br />
beide Partner ledig<br />
ein Partner ledig und ein<br />
ehemals verheirateter Partner<br />
beide Partner ehemals verheiratet<br />
Die Heiratsentwicklung in Deutschland war in <strong>der</strong> Nachkriegszeit zunächst durch einen Aufschub<br />
an Heiraten gekennzeichnet. Infolge <strong>der</strong> katastrophalen wirtschaftlichen und sozialen Verhältnisse<br />
nach Ende des zweiten Weltkriegs waren viele <strong>der</strong> im heiratsfähigen Alter stehenden<br />
Frauen und Männer gezwungen, mit dem Heiraten zu warten. Als sich die Wohnungsversorgung<br />
besserte und <strong>der</strong> ökonomische Aufschwung einsetzte, folgte um 1950 ein Heiratsboom,<br />
resultierend aus nachgeholten Eheschließungen und den Folgeehen <strong>der</strong> vielen Verwitweten<br />
und Geschiedenen. 2<br />
Betrachtet man die Zahl <strong>der</strong> Eheschließungen in <strong>Bayern</strong> über einen längeren Zeitraum, so fällt<br />
zunächst <strong>der</strong> starke Rückgang von Anfang <strong>der</strong> 1960er bis Mitte <strong>der</strong> 1970er Jahre auf. Diese Entwicklung<br />
zeigt sich gleichermaßen für die alten Bundeslän<strong>der</strong>. Wurden im Jahr 1960 in <strong>Bayern</strong><br />
noch 88 Tsd. Ehen geschlossen, waren es im Jahr 1976 nur noch 62 Tsd. Historischer Tiefpunkt<br />
ist hier das Jahr 1978 mit 59 Tsd. Heiraten. Dieser Einbruch kann, ähnlich wie bei den Scheidungsziffern,<br />
mit <strong>der</strong> Einführung des 1. Ehereformgesetzes erklärt werden. Der rasche Anstieg<br />
in den nächsten beiden Jahren verdeutlicht, dass hier Eheschließungen zunächst aufgeschoben<br />
und dann nach Einführung des neuen Gesetzes nachgeholt wurden (vgl. Abb. 7). Bis 1991 stiegen<br />
die Eheschließungen dann wie<strong>der</strong> an, danach erfolgte ein erneuter Rückgang bis zum Jahr<br />
2003, in dem mit 59 Tsd. <strong>der</strong> Tiefststand von 1978 wie<strong>der</strong> erreicht wurde. Im Jahr 2004 erfolgte<br />
zum ersten Mal seit 14 Jahren wie<strong>der</strong> ein Anstieg <strong>der</strong> Eheschließungen. Ob sich damit allerdings<br />
eine Trendwende abzeichnet, werden erst die Zahlen <strong>der</strong> nächsten Jahre zeigen.<br />
2 Engstler, H./Menning, S. (2003): Die <strong>Familie</strong> im Spiegel <strong>der</strong> amtlichen Statistik. Lebensformen, <strong>Familie</strong>nstrukturen, wirtschaftliche Situation <strong>der</strong><br />
<strong>Familie</strong>n und familiendemographische Entwicklung in Deutschland. Erstellt im Auftrag des Bundesministeriums für <strong>Familie</strong>, Senioren, Frauen und<br />
Jugend in Zusammenarbeit mit dem Statistischen Bundesamt, S. 63.<br />
Die <strong>Familie</strong>nhaushalte in <strong>Bayern</strong><br />
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