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Charakterreinigung_Tazkija

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Das Übel des Zorns, des Hasses und des Neides<br />

Es ist zu erwähnen, dass das schöne Benehmen, welches hier in diesem Hadith<br />

wie auch in anderen erwähnt ist, explizit als gewünschtes Benehmen<br />

gegenüber Muslimen erwähnt wird. Diese spezielle Erwähnung rührt wohl<br />

daher, dass die Muslime damals mit vielen Nichtmuslimen im Kriegszustand<br />

waren. Jedoch muss klar unterstrichen werden, dass die nichtmuslimischen<br />

Mitbürger, mit denen die Muslime im friedlichen Zustand lebten, genauso<br />

behandelt werden mussten, da sie unter dem Schutz (arab. dhimma) Allahs<br />

und Seines Gesandten waren. Siehe hierzu genauer [Mourad – Muslime und<br />

Nichtmuslime], Kap.3. Der Prophet (s.a.s.) hatte mit den Juden in Medina<br />

einen Vertrag, ohne dass diese wie die nichtmuslimischen Staatsbürger in<br />

späteren Zeiten aufgrund vorangegangener Konflikte die Dschizja zu zahlen<br />

hatten. In diesem Vertrag zwischen dem Propheten (s.a.s.) und den Juden<br />

waren die gegenseitigen Beziehungen geregelt. Dazu gehörte auch das gütige<br />

Verhalten von Muslimen gegenüber ihren jüdischen Mitbürgern. Man sieht am<br />

Beispiel von Medina, da das Wesentliche ein Vertragsverhältnis ist, welches<br />

ein friedliches Zusammenleben regelt. Auf die heutige Situation der Muslime<br />

hier im Westen bedeutet das aber, dass man auch eine solche Güte gegenüber<br />

den nichtmuslimischen Mitbürgern an den Tag legen soll. Und Allah weiß es<br />

am besten.<br />

Definition von der verbotenen Form von Neid (arab. hasad) und der<br />

nichtverbotenen Form von Neid N<br />

(arab. ghibta)<br />

Neid (arab. hasad) ist, wie gesagt, dass man sich wünscht, dass demjenigen,<br />

den man beneidet, das, was er an Gutem von Allah bekommen hat, abhanden<br />

kommt. Dies ist verboten (arab. haram), da man quasi nicht zufrieden mit der<br />

Entscheidung Allahs ist.<br />

Wenn man sich jedoch wünscht das gleiche zu haben, ohne dass man sich<br />

wünscht, dass dieses Gute dem anderen weggenommen wird, so nennt man<br />

dies auf Arabisch ghibta. Dies ist im Islam erlaubt. Manchmal wird für diese<br />

nicht schädliche Art des Verhaltens auch das Wort Neid (arab. hasad)<br />

verwendet.<br />

Im folgenden Hadith wird jedoch diese ghibta auf Dinge eingeschränkt, die<br />

fürs Jenseits nützlich sind:<br />

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