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Charakterreinigung_Tazkija

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Sich selbst zur Rechenschaft ziehen und Charaktertraining (arab.<br />

mudschāhada)<br />

Ibn Qudama berichtet, dass Abu Bakr al-Kitani ein Jahr lang der Nachbar von<br />

Abu Muhammad al-Hariri war und ihn nicht ruhen sah. Da fragte er ihn: "Wie<br />

konntest du das nur schaffen?", woraufhin er sagte: "Allah wusste, dass ich<br />

aufrichtig im Inneren bin, da half Er mir bei dem, was äußerlich sichtbar ist."<br />

Ibn Qudama: Einmal traten Leute zu Zahla, einer Frau, die ihr Leben dem<br />

Gottesdienst gewidmet hat, ein. Sie sagten ihr, dass sie sich doch schonen sollte<br />

und sich nicht überanstrengen sollte. Da entgegnete sie: "Meine (lieben)<br />

Brüder, wenn jemand heute etwas verpasst zu tun, dann kann er es morgen<br />

nicht mehr machen. Bei Allah, ich werde solange beten, solange mich meine<br />

Glieder tragen, und solange fasten, solange ich lebe und solange (aus Furcht<br />

vor Allah) weinen, solange ich Wasser in meinen Augen habe".<br />

Ibn Al-Dschauzi führt in seinem Buch "Sifat as-Safwa" (Die Eigenschaften der<br />

Auserwählten) viele Berichte von Leuten – auch von vielen Frauen - auf, die<br />

ihr Leben vor allem gottesdienstlichen Handlungen gewidmet haben und sagt<br />

darüber sinngemäß: Wenn man sich mit diesen Leuten vergleicht, denkt man,<br />

dass man zu den Toten gehört und man fängt an, sich selbst und seine Taten<br />

als sehr gering anzusehen.<br />

3.8.3 Das Züchtigen des eigenen Egos<br />

Wenn man sich selbst zur Rechenschaft gezogen und festgestellt hat, dass man<br />

eine Sünde begangen hat, so soll man sein eigenes Ego auf erlaubte Weise<br />

züchtigen, wie man z.B. seine Kinder züchtigt, wenn diese eine üble Tat getan<br />

haben.<br />

Falls man dies nicht tut, gewöhnt man sich an Sünden und es wird schwieriger<br />

für das eigene Ego, davon Abstand zu halten.<br />

Ibn Qudama berichtet, dass Umar einmal zu einem Grundstück ging, welches<br />

ihm gehörte. Als er zurückkam, hatten die Leute schon das<br />

Gemeinschaftsgebet verrichtet. Daraufhin verspendete er diese Mauer für die<br />

Armen.<br />

Einmal zögerte Umar (r.) das Abendgebet solange heraus, bis zwei Sterne zu<br />

sehen waren. Daraufhin ließ er zwei Sklaven frei.<br />

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