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Charakterreinigung_Tazkija

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Das Übel des Zorns, des Hasses und des Neides<br />

• Es ist verboten, jemanden beim Handel zu überbieten. Dies bedeutet etwa,<br />

wenn man zu einem, der gerade etwas gekauft hat, es aber wieder<br />

zurückgeben könnte, sagt: „Gib die Ware zurück, ich verkaufe dir für den<br />

gleichen Preis etwas Besseres“ oder „...ich verkaufe dir das gleiche<br />

billiger.“. Ebenso ist es verboten, einen Käufer zu unterbieten, indem man<br />

z.B. für eine Ware mehr bietet, damit der Verkäufer, der die Ware eigentlich<br />

schon verkauft hat, sie aber noch zurücknehmen könnte, die Ware einem<br />

selbst verkauft. Nach der Ansicht von Schafii, Abu Hanifa und anderen<br />

Rechtsgelehrten ist zwar ein auf solche Art erzielter Verkauf bzw. Kauf<br />

rechtsgültig, derjenige, der so etwas macht, begeht jedoch dadurch eine<br />

Sünde. Es ist verboten, so zu handeln, weil dadurch Hass und Streit<br />

zwischen den Menschen provoziert wird.<br />

In diesem Hadith sieht man, dass der Islam eine vollkommene Einheit ist<br />

bezüglich Aqida (d. h. zu verinnerlichenden Inhalte des Islams),<br />

zwischenmenschlichem Handeln (arab. mu´amala), gottesdienstlichen<br />

Handlungen (arab. ibada) und Charakter (arab. khuluq). Keiner der vier<br />

genannten Aspekte des Islams genügt für sich ohne die anderen. Und alle vier<br />

vereinigen sich in der Gottesfurcht (arab. taqwa), deren Ort das Herz ist.<br />

Wie heilt man sein Herz von der Krankheit bzw. von Ansätzen des Neids?<br />

Dem Wunsch – und dem entsprechende Handeln in Wort und Tat –, dass ein<br />

anderer weniger hat, kann man durch folgende Maßnahmen begegnen:<br />

• Indem man sich die Nichtigkeit des irdischen Lebens vor Augen führt<br />

• Indem man sich mit den Entscheidungen Allahs zufrieden gibt<br />

• Falls es darum geht, dass ein anderer z.B. intelligenter ist und mehr Wissen<br />

über den Islam hat, dann muss man sich immer bewusst sein, dass vor<br />

Allah einzig die richtige Absicht und der Einsatz zählt. Intelligenz an sich<br />

ist kein Vorzug bei Allah – der Teufel ist im Vergleich zu den übrigen<br />

Dschinnen mit hoher Intelligenz ausgestattet. Wenn jemand z.B. in der<br />

Schule oder in der Universität nicht so gute Leistungen wie ein anderer<br />

erbringt, aber im Gegensatz zu dem anderen die richtige Absicht beim<br />

Lernen hat und sich entsprechend seiner Möglichkeiten für Allah anstrengt,<br />

dann steht er viel besser vor Allah da als der, der zwar gute Noten hat, aber<br />

dies nicht für Allah getan hat und es ihm auch leicht fiel, da Allah ihm hohe<br />

Intelligenz gegeben hat. Das irdische Leben ist nur eine Prüfung und jeder<br />

Mensch wird mit dem geprüft, was Allah ihm an Intelligenz und anderen<br />

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