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Charakterreinigung_Tazkija

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Die rettenden Dinge bzw. die guten Charakterzüge<br />

3.8.1 Strategisches Vorgehen bei der Arbeit am eigenen Charakter<br />

Die oben angeführte Liste ist ein Beispiel für eine aktuelle Liste derjenigen<br />

Dinge, auf die man in einem bestimmten charakterlichen Zustand besonders<br />

achten soll. Diese Prioritäten können sich jedoch mit dem Lauf der Zeit ändern.<br />

Strategisch geht man so vor: Zunächst versucht man sich einerseits von<br />

äußerlich sichtbaren Sünden fernzuhalten und vor allem darauf zu achten, sich<br />

davon zu lösen, und andererseits, seine Pflichten im Islam zu erfüllen.<br />

Wenn man sich nach einer gewissen Zeit von den äußerlichen Sünden befreit<br />

hat, geht man dazu über, die Sünden des Herzens zu beseitigen und vor allem<br />

darauf zu achten.<br />

Bei den guten Taten und Charaktereigenschaften ist es ebenso: Zunächst<br />

versucht man seine Pflichten – wie z.B. das fünfmalige rituelle Gebet - in den<br />

Griff zu bekommen, später konzentriert man sich auf freiwillige Gottesdienste<br />

und charakterliche Vorzüglichkeiten.<br />

Allgemein kann man sagen, dass man sich bzgl. der in diesem Buch<br />

dargestellten guten und schlechten Charaktereigenschaften<br />

(Unterkapitelüberschriften aus Kap.3 bzw. Kap.2) zur Rechenschaft ziehen<br />

sollte.<br />

3.8.2 Charaktertraining<br />

ing und die Anstrengung beim Kampf gegen das Ego<br />

(arab. mudschāhada)<br />

hada)<br />

Wenn man sich selbst zur Rechenschaft gezogen und festgestellt hat, dass man<br />

wegen Faulheit nachlässig war im Ausführen von freiwilligen<br />

gottesdienstlichen Handlungen, die man eigentlich regelmäßig ausführt, so<br />

muss man Maßnahmen ergreifen, damit man nicht wieder in einen<br />

schlechteren Zustand zurückfällt. Dies geschieht, indem man dem Ego<br />

kurzzeitig mehr aufbürdet, wie dies von Abdullah ibn Umar (r.) berichtet<br />

wird, der einmal ein Gemeinschaftsgebet ohne richtigen Grund verpasst hat<br />

und daraufhin die ganze Nacht im Gottesdienst verbracht hat.<br />

Wenn das Ego nicht bereitwillig mitmacht so muss man es so gut wie möglich<br />

zwingen. Ibn Qudama berichtet, dass Ibn al-Mubarak sagte: "Das Ego der<br />

Rechtschaffenen gehorchte ihnen einfach, bei uns ist es jedoch so, dass unser<br />

Ego uns nur widerwillig folgt".

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