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Charakterreinigung_Tazkija

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Askese, Begnügsamkeit und Verhalten bei Armut<br />

Derjenige, der asketisch lebt, flieht deshalb vor den Freuden des Diesseits, weil<br />

er Angst hat, dass sie ihn von dem Gedenken an Allah, an das Denken an den<br />

Tod und dem Verrichten guter Taten ablenken.<br />

3.4.1 Möglichkeiten der emotionalen Beziehung zu irdischen Gütern<br />

Ibn Qudama: "Wisse, dass Armut bzw. Bedürftigkeit bedeutet, dass jemandem<br />

etwas fehlt, d.h. er braucht etwas..." So ist jeder außer Allah in dieser Weise<br />

arm, weil jeder ständig etwas braucht, was er durch die Freigiebigkeit Allahs<br />

erhält. Wir wollen dies für die folgende Betrachtung als Ausgangszustand<br />

eines jeden Geschöpfes ansehen, nämlich dass jeder zunächst einmal nichts<br />

hat, und dann Geld bzw. irdische Güter zu ihm kommen aus der Gnade<br />

Allahs.<br />

Wenn man die irdischen Güter von dem Aspekt betrachtet, ob man sie objektiv<br />

gesehen nötig hat, gibt es zwei Zustände<br />

1. Der Betreffende bedarf unbedingt des Geldes, da er z.B. hungrig ist oder<br />

ohne Kleidung. Solch jemand wird als notleidend (arab.<br />

bezeichnet, gleich ob er gerne oder ungerne nach Geld strebt.<br />

2. Der Betreffende ist unbedürftig.<br />

مضط ) ر<br />

Einer, zu dem irdische Güter kommen oder aber der nach irdischen Gütern<br />

strebt, kann folgende Einstellungen zu diesen irdischen Gütern haben – d.h.<br />

sein Herz kann zu den irdischen Gütern folgende Beziehung haben:<br />

1. Das Geld, welches er bekommt, ist ihm völlig gleichgültig. Er behandelt es<br />

wie Wasser. In solch einem Zustand waren die Propheten (Friede sei mit<br />

ihnen) und die starken Rechtschaffenen. Salomon (Friede sei mit ihm) hat<br />

sein Reichtum nicht geschadet. Er hat ihn für Allah und den Islam<br />

genutzt. Ähnlich war es bei Abdurrahman ibn Auf, dem Gefährten des<br />

Propheten Muhammad (s.a.s.).<br />

Diese Einstellung zum Geld ist also eine Einstellung, bei der man das Geld<br />

und den Besitz völlig gefühllos betrachtet – wie Wasser, man nutzt es,<br />

man hat aber keine emotionale Beziehung dazu.<br />

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