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Flächenhafte und funktionale Analyse kleinräumiger ...

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Diskussion<br />

Beziehungen zur Biomasseproduktivität erwarten. Mit den statistischen Verfahren<br />

konnten jedoch nur Tendenzen nachgewiesen werden. Eine Ursache könnte hierfür<br />

möglicherweise im methodischen Vorgehen zu finden sein. Es wurden für die drei<br />

Untersuchungsjahre einheitliche Nutzungszeitpunkte mit gleichem Datum gewählt.<br />

Diese erwiesen sich angesichts der unterschiedlichen Witterungsverläufe als verfrüht.<br />

Denn die Pflanzenbestände konnten nicht in jedem Jahr ihre volle Reife erreichen <strong>und</strong><br />

die Potenziale der oberirdischen Phytomassebildung ausschöpfen.<br />

Beim ersten Aufwuchs nach dem Winter hat die Temperatur im Vergleich zum<br />

Bodenfeuchtegehalt in der Regel einen dominanten Einfluss auf das Pflanzenwachstum.<br />

Beim zweiten Aufwuchs nach dem ersten Schnitt ist dagegen in den meisten Fällen die<br />

Bodenfeuchtigkeit der ertragsbestimmende Faktor (THORVALDSSON and FAGERBERG,<br />

1988). Für diese Untersuchung lagen nur Tagesmittelwerte der Temperatur einer<br />

nahegelegenen Wetterstation <strong>und</strong> keine eigenen Messungen für Teilflächen vor. Sie<br />

konnten deshalb nicht in den statistischen <strong>Analyse</strong>n berücksichtigt werden. Die Varianz<br />

der Trockenmasseerträge konnte unter anderem auch deshalb nicht mit dem Einfluss<br />

der berücksichtigten Standortfaktoren erklärt werden.<br />

Tatsächlich wirkten sich die Niederschlagsmengen in allen Untersuchungsjahren nicht<br />

positiv auf die Ertragsbildung aus. Im Jahr 2001 wurden z.B. bei den höchsten<br />

Niederschlägen die niedrigsten Produktivitäten erfasst. Eine positive Korrelation<br />

zwischen Temperatur <strong>und</strong> Gräserwachstum im Frühjahr (WILMAN, 1980; NORRIS, 1985;<br />

THORVALDSSON and FAGERBERG, 1988) konnte auf der Mühlbergfläche jedoch für alle<br />

drei Untersuchungsjahre nachgewiesen werden. In 2002 wurden während des<br />

Zeitraumes Februar - Anfang Mai bei den höchsten Temperatur-Summen auch die<br />

höchsten Erträge ermittelt. Dieser Temperatureinfluss auf den ersten Aufwuchs war<br />

2003, im Vergleich zu 2001 <strong>und</strong> 2002, besonders deutlich (vgl. Abb. 12). Im Frühjahr<br />

2003 entwickelte sich die Vegetation gegenüber 2001 <strong>und</strong> 2002 verzögert,<br />

hervorgerufen durch sehr niedrige Temperaturen zwischen Ende Februar <strong>und</strong> Anfang<br />

März. Jedoch stiegen die Temperaturen im Zeitraum 20. April – 10. Mai 2003<br />

vergleichsweise zum entsprechenden Zeitraum in 2001 stärker an <strong>und</strong> erreichten zum<br />

Schnittzeitpunkt sogar einen höheren Temperatur-Summenwert (als in 2001). Dadurch<br />

entstanden in 2003 gegenüber dem milderen Jahr 2001 auch höhere Erträge. Die<br />

jährlichen Mittelwerte der Trockenmasseerträge entwickeln sich entsprechend der<br />

jeweiligen Temperatursummenentwicklung. Im Jahr 2001 wurde ein Ertrag von 6,2<br />

dt TM ha -1 <strong>und</strong> im Jahr 2003 ein Ertrag von 7,7 dt TM ha -1 erfasst. Das Maximum<br />

erreichten die Erträge im wärmsten Jahr 2002 mit 9,9 dt TM ha -1 .<br />

Obwohl sich die Temperatursummenentwicklung im Mittelwert der<br />

Trockenmasseerträge widerspiegelt, gibt es doch etliche Parzellen in denen nicht dieser<br />

Einfluss sich zeigte. Das könnte an den geringen Unterschieden (2001:<br />

Temperatursumme = 537°C, 2002: Temperatursumme = 638°C, 2003:<br />

Temperatursumme = 559°C) zwischen den Temperatursummen zur Zeit der<br />

Probenschnitte gelegen haben. Daher kann vermutet werden, dass sich die<br />

Temperaturentwicklung auf den verschiedenen Arealen wahrscheinlich in<br />

Wechselwirkung mit Standorteigenschaften wie zum Beispiel der Sonnenexposition oder<br />

dem Bodenwassergehalt in unterschiedlicher Weise auf die Phytomasseproduktion<br />

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