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Flächenhafte und funktionale Analyse kleinräumiger ...

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Diskussion<br />

von abgrenzbaren Teilflächen angestrebt. Bisher wurden Studien zur<br />

teilschlagspezifischen Bewirtschaftung vor allem auf Ackerflächen durchgeführt (u. a.<br />

FLEMING et al., 2000; MUELLER, 2001; MACHADO et al., 2002). Für Grünland besteht hier<br />

noch Forschungsbedarf.<br />

Verglichen mit den jährlich wechselnden Kulturen landwirtschaftlich genutzter Flächen<br />

bestehen Grünlandflächen aus einer Gemeinschaft von zahlreichen Pflanzenarten, die<br />

als Dauerkulturen über komplexe Systemeigenschaften verfügen. Sie sind<br />

halbnatürliche Ökosysteme, die über eine eigene Dynamik verfügen, bestimmte<br />

Entwicklungsprozesse durchlaufen <strong>und</strong> deswegen, insbesondere unter heterogenen<br />

Bedingungen, nur schwer zu analysieren sind. Infolgedessen wurde bei der<br />

vorgestellten Untersuchung zur Charakterisierung des Standortes ein großes Spektrum<br />

von Parametern erfasst (Kap. 3.1) <strong>und</strong> ausgewertet (Kap. 3.2 – 3.8). Dabei wurden, mit<br />

Ausnahme der Düngung, die Auswirkungen der Bewirtschaftung auf die<br />

Vegetationszusammensetzung berücksichtigt. Mögliche Effekte der Düngung blieben<br />

wegen der geringen Düngermenge, die auf dem Mühlberg ausgebracht wurde,<br />

unberücksichtigt. Durch minimale Düngung bleibt die natürliche, standortbedingte<br />

Variabilität der Vegetation erhalten, die sonst infolge der nivellierenden Auswirkungen<br />

von höheren Mengen gedüngten Stickstoffs überdeckt worden wäre. Auf den<br />

Energiegehalt der Aufwüchse hat das Ausbleiben einer N-Düngung keine direkt<br />

erfassbaren Auswirkungen. Dies zeigen auch verschiedene Versuche zur<br />

Extensivierung von Grünland (SPATZ <strong>und</strong> FRICKE, 1992; KÄNDIG et al., 1993; VERCH <strong>und</strong><br />

KÜHBAUCH, 1994).<br />

Außerdem wurde analysiert, welchen Einfluss die Nutzung auf die Vegetation des frisch<br />

angesäten Mühlberges hatte. Dabei konnte weder anhand einer Korrelationsanalyse<br />

noch anhand einer Diskriminanzanalyse (Kap. 3.7) festgestellt werden, dass die<br />

Nutzung einen Einfluss auf das Vorkommen von Pflanzenarten oder<br />

Pflanzengemeinschaften hat.<br />

Die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit zeigen, dass auf dieser frisch angesäten Fläche,<br />

ohne vollständig abgeschlossenen Etablierungsprozess, die Standortfaktoren <strong>und</strong> die<br />

exogenen Einflussgrößen (Witterung, Krankheiten, Konkurrenz, andere Störeinflüsse)<br />

die größte Bedeutung für die Entwicklungsdynamik des untersuchten<br />

Grünlandbestandes hatten.<br />

Korrelationsanalysen ergaben, dass keiner der gemessenen Standortparameter für eine<br />

Pflanzenart deutlich limitierend war. Daher war es nicht möglich, Strategien zu<br />

definieren, die zur Abgrenzung von Arealen mit ähnlichen Wirkungsgefügen geeignet<br />

waren. Dass allerdings die komplexe Variabilität von Standort <strong>und</strong> Kulturpflanze nicht<br />

durch einfache lineare Beziehungen erklärt werden kann, wurde auch bei den<br />

Ergebnissen zur ackerbaulichen Ertragsvariabilität von KRAVCHENKO <strong>und</strong> BULLOCK<br />

(2000) festgestellt.<br />

Eine weitere Methode zum Auffinden von Wirkungsgefügen bestand in der<br />

Durchführung einer Diskriminanzanalyse auf Basis der Unterteilung in Bereiche mit<br />

Vegetationsmustern, die eine ähnliche Artenzusammensetzung aufwiesen. Dadurch<br />

wurde eine Charakterisierung dieser Areale unter Einbeziehung aller gemessenen<br />

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