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Flächenhafte und funktionale Analyse kleinräumiger ...

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Diskussion<br />

Über den positiven Zusammenhang zwischen Rohfasergehalt <strong>und</strong> das Vorkommen von<br />

Dactylis glomerata haben u. a. BLATTMANN (1968), DYCKMANS (1989), SCHALITZ u.<br />

PÖTZSCH (1990) sowie LEX (1992) berichtet. Bezüglich des Zusammenhangs zwischen<br />

Rohproteingehalt <strong>und</strong> vorhandenem Trifolium repens wurden ebenfalls (u. a. KLÖCKER,<br />

1974) repräsentative Ergebnisse vorgelegt. Diese schwachen, dennoch signifikanten<br />

Zusammenhänge bestanden in beiden Jahren auch trotz unterschiedlicher Entwicklung<br />

der Vegetation zum Schnittzeitpunkt. Ihre Ausprägung wurde durch den unterschiedlich<br />

schnell ablaufenden Reifeprozess der Vegetation je nach Pflanzenart <strong>und</strong> Parzelle<br />

deutlich verringert <strong>und</strong> ist auf den Zusammenhang zwischen Nutzungsstadium <strong>und</strong><br />

Rohfasergehalt (u. a. WOLF <strong>und</strong> BRIEMLE, 1989; SÜDEKUM et al., 1990; TAUBE et al.,<br />

1990; SPATZ <strong>und</strong> FRICKE, 1992 sowie KÄDING et al., 1993) zurückzuführen.<br />

Ein weiterer Faktor von dem die Entwicklung der Trockenmasseerträge, Rohfaser- <strong>und</strong><br />

Rohproteingehalte abhängen ist die Temperatursummenentwicklung (Abb. 12). Bei<br />

höheren Temperaturen <strong>und</strong> fortschreitender Pflanzenentwicklung nehmen die<br />

Rohfasergehalte zu <strong>und</strong> die Rohproteingehalte ab. Dies wurde bei der vorliegenden<br />

Untersuchung bestätigt. Daher wurden im Jahr 2002 die höchsten Trockenmasseerträge<br />

<strong>und</strong> Rohfasergehalte <strong>und</strong> die niedrigsten Rohproteingehalte ermittelt. Dieser direkte<br />

Einfluss der Temperatur auf die phänologische Entwicklung <strong>und</strong> den Rohproteingehalt<br />

der Gräser wurde durch Untersuchungen von NEFF <strong>und</strong> SIMON (1985) bestätigt.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der Zusammenhänge zwischen den pflanzlichen Inhaltsstoffen<br />

(Rohfasergehalt <strong>und</strong> Rohproteingehalt) <strong>und</strong> dem Auftreten von einigen Pflanzenarten<br />

können Vegetationsmuster unterschieden werden. So können Areale in Abhängigkeit<br />

von der Qualität des Bestandes sowie der Artenzusammensetzung gebildet werden.<br />

Zusätzlich lassen sich Areale unterschiedlichen Rohfasergehaltes in Abhängigkeit vom<br />

Bodentyp feststellen. In beiden Jahren waren die Unterschiede im Rohfasergehalt<br />

zwischen niedrigen Werten auf Braunauenboden <strong>und</strong> höheren Werten auf Kolluvisol <strong>und</strong><br />

Braunerde signifikant (siehe Tab. A 13). Diese Unterteilung des Grünlandbestandes<br />

ermöglicht es, Empfehlungen für die gezielte Steuerung <strong>und</strong> Verbesserung von<br />

Futterqualitäten auf den verschiedenen Arealen zu formulieren. So könnte in einigen<br />

knaulgrashaltigen <strong>und</strong> damit rohfaserreichen Teilflächen die Zunahme der Ertragsanteile<br />

von Trifolium repens durch eine Erhöhung der Beweidungsintensität <strong>und</strong> Veränderung<br />

der Weideform gefördert werden. Auf diese Weise könnte eine Erhöhung des<br />

Proteingehaltes erreicht werden, da beide Bewirtschaftungsgrößen den<br />

Weißkleeertragsanteil beeinflussen (WOLTON et al., 1970). Eine intensive Beweidung in<br />

Form einer Umtriebsweide in Verbindung mit hohen N-Intensitäten führte bei dem<br />

Versuch von INGWERSEN et al. (2001) zu einer vollständigen Verdrängung des<br />

Weißklees. Auf einem Mähweidestandort erhöhten zwei im Vergleich zu einem<br />

Schnitttermin im Frühjahr den Kleeanteil <strong>und</strong> die fixierte N-Menge nachhaltig (TROTT,<br />

2003). Ein anderes Vorgehen wäre die Nachsaat von Weißklee wie sie von zahlreichen<br />

Autoren, u. a. SCHALITZ <strong>und</strong> PÖTZSCH (1990), LEX <strong>und</strong> SIMON (1995) sowie SÜDEKUM et<br />

al. (1990) vorgeschlagen wurde. Dies würde den Rohproteingehalt sowie die<br />

Verdaulichkeit verbessern <strong>und</strong> gleichzeitig den Rohfasergehalt senken. Außerdem führt<br />

die Entstehung kleereicher Pflanzenbestände zu einer höheren Nutzungselastizität, die<br />

selbst bei extensiver bzw. späterer Nutzung die Ernte einer vergleichsweise guten<br />

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