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Flächenhafte und funktionale Analyse kleinräumiger ...

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Diskussion<br />

Trends unterschiedlich verlaufen <strong>und</strong> über die Variabilität keine deutliche Aussagen<br />

zulassen, ist aus den eigenen Untersuchungen im Gegensatz zu GOTWAY et al. (1996)<br />

zuschließen, dass die Streuungsmaßzahlen kein geeignetes Kriterium zur Beurteilung<br />

verschiedener Rasterweiten beziehungsweise der Interpolationsergebnisse sind.<br />

Als weiteres Streuungsmaß kommt der mittlere quadratische Fehler (RMSE) als<br />

Kriterium zur Beurteilung von Rasterweiten beziehungsweise Interpolationsergebnissen<br />

in Betracht (VOLTZ and WEBSTER, 1990; KNOTTERS, et al., 1995; BOURENNANE et al.,<br />

2000; MUELLER et al., 2001). Im Vergleich zum 6,25 m-Raster nahm der RMSE mit<br />

zunehmendem Abstand der Rasterpunkte in insgesamt 17 von 27 Fällen (9 Parameter *<br />

3 Teilflächen) zu. Auf allen drei Teilflächen traf dieser Bef<strong>und</strong> für drei Parameter zu (pH-<br />

Wert, Mg-Gehalt, Dactylis glomerata). Beim Nt-Gehalt blieb der RMSE auf zwei von drei<br />

Teilflächen bei zunehmendem Abstand der Rasterpunkte gleich. Beim P-Gehalt nahm<br />

der RMSE auf zwei von drei Teilflächen ab <strong>und</strong> jeweils bei einer von drei Teilflächen<br />

nahmen Nt- beziehungsweise P-Gehalt zu. Bei vier von neun Parametern <strong>und</strong> auf sechs<br />

Teilflächen blieb der RMSE weder gleich noch war ein Trend festzustellen. Generell<br />

zeigten die Ergebnisse dieses Streuungsmaßes, dass in mehr als 60 % der Fälle die<br />

real vorhandene räumliche Variabilität mit zunehmendem Rasterpunktabstand weniger<br />

gut abgebildet wurde. Allerdings zeigte sich in den anderen Fällen auf einer oder<br />

mehreren Teilflächen kein eindeutiges Bild. Nicht in jedem Fall nahm bei einer<br />

Vergrößerung der Rasterweite der RMSE zu. Ein weiteres Problem bei der Beurteilung<br />

liegt darin, dass die RMSE-Werte keinen Vergleich der Parameter untereinander<br />

erlauben, sondern nur bei der Stichprobendichte innerhalb eines Parameters (vergleiche<br />

Kapitel 3.8.1.3). Daher kann selbst für die drei Parameter, bei denen in allen drei<br />

Teilflächen der RMSE mit zunehmender Rasterweite größer wurde, nicht gesagt<br />

werden, bei welchem Parameter eher eine größere Rasterweite verwendet werden kann<br />

(als bei einem anderen Parameter). Insofern ist damit keine parameterunabhängige<br />

Empfehlung der Rasterweite zu befürworten. Darüber hinaus gibt es in der Literatur<br />

keine objektiven Anhaltspunkte für einen Schwellenwert, den ein RMSE unterschreiten<br />

müsste, um eine Interpolation als ausreichend gut beurteilen zu können.<br />

Zur Beurteilung von Interpolationen bei unterschiedlichen Rasterweiten wurde zusätzlich<br />

schließlich die Vorhersagbarkeitsgüte (G-Wert - GOTWAY et al., 1996; SHI et al., 2000;<br />

MUELLER et al., 2001; JORDAN et al., 2003; KRAVCHENKO, 2003) herangezogen.<br />

Gegenüber den zuvor genannten Kriterien hat der G-Wert den Vorteil, dass er als<br />

relatives Maß bezogen auf den Mittelwert <strong>und</strong> die Homogenität der Fläche<br />

Interpolationen verschiedener Parameter untereinander vergleichbar macht. Ein G-Wert<br />

von 100 bedeutet, dass der Ausgangswert der Realitätskarte <strong>und</strong> der interpolierte Wert<br />

(100 %) übereinstimmen. Als objektiver Anhaltspunkt für einen Schwellwert kann beim<br />

G-Wert allerdings nur der Wert 0 herangezogen werden. G-Werte zwischen 0 <strong>und</strong> 100<br />

zeigen an, dass die Interpolation ein besseres Ergebnis liefert, als wenn jeder Punkt<br />

durch den Mittelwert aller Ausgangswerte geschätzt würde. Negative G-Werte zeigen<br />

ein schlechteres Ergebnis an als die durch Schätzung anhand des Mittelwertes<br />

gewonnenen Zahlen. Zum Vergleich verschiedener Rasterweiten ist dieser<br />

Schwellenwert jedoch nur bedingt geeignet, da er immer noch eine große Spanne für<br />

die zu beurteilenden Werte (0 bis 100) offen lässt. Bei den Interpolationen wurde für die<br />

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