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Flächenhafte und funktionale Analyse kleinräumiger ...

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Diskussion<br />

hierbei um die feuchten Randbereiche entlang des benachbarten Baches mit<br />

besonderer Ausdehnung in der nördlichen Spitze des Mühlberges, die im Frühjahr<br />

stellenweise regelmäßig überflutet war.<br />

Andere Teilflächen, auf denen sich Festuca rubra wenig etablieren konnte, lagen am<br />

süd-westlichen Waldrand, während für Phleum pratense diese mehr im süd-östlichen<br />

Bereich lagen. Besonders in diesen gerade vorgestellten Arealen, in denen auch Poa<br />

pratensis kaum zu finden war, konnten sich vor allem eingewanderte Arten gut<br />

etablieren (Abb. A 7), am meisten in den sehr feuchten Bereichen. Dabei handelt es sich<br />

um Arten wie Poa trivialis, Ranunculus repens <strong>und</strong> Agrostis gigantea.<br />

Lolium perenne blieb während der Untersuchungsjahre trotz deutlichen Rückgangs im<br />

Bestand, mit teilweise hohen Ertragsanteilen (> 40 %), die dominante Art. Ihr wichtigster<br />

Bestandespartner auf dem Mühlberg war Dactylis glomerata. Die fortlaufende Zunahme<br />

der Ertragsanteile dieser Art könnte an der im Frühjahr zu spät ausgeführten Nutzung<br />

liegen. Ein zusätzlicher Gr<strong>und</strong> der Knaulgraszunahme liegt möglicherweise in der<br />

Meidung durch die weidenden Rinder, die mit selektivem Futteraufnahmeverhalten<br />

gezielt qualitativ höherwertiges Futter aufnehmen (HARRIS, 1987; BAILEY, 1995).<br />

So werden Areale höherer Futterqualität häufiger als die mit geringerer Futterqualität<br />

aufgesucht. Untersuchungen von TAUBE et al. (2004) stellten auf einer beweideten<br />

Fläche, die mit einem Gemenge aus Dactylis glomerata <strong>und</strong> Trifolium repens angesät<br />

worden war, im Weiderest geringere Anteile von Weißklee als vor dem Weideauftrieb<br />

fest. Die höheren Rohfasergehalte knaulgrasreichen Futters (KLÖCKER, 1974) bedingen<br />

einen geringeren Verzehr <strong>und</strong> einen damit verb<strong>und</strong>enen Konkurrenzvorteil dieser Art.<br />

Bestände mit hohen Knaulgrasanteilen wiesen im gesamten Untersuchungszeitraum<br />

geringe Vorkommen von Weißklee auf (Tab. A 4). LEX (1992) <strong>und</strong> auch LEX <strong>und</strong> SIMON<br />

(1993) bestätigen bei ihren Untersuchungen zu unterschiedlichen Nutzungsintensitäten<br />

die Unterdrückung des Weißklees durch Knaulgras. Allerdings schlossen TURKINGTON<br />

and HARPER (1979) eine Konkurrenz zwischen diesen zwei Arten aus, da sie durch die<br />

unterschiedlichen Nährstoffansprüche auf verschiedenen Standorten eine artspezifische<br />

Wachstumsanpassung zeigten.<br />

Bei der Weißklee-Ertragsanteilschätzung zum ersten Schnitttermin besteht immer die<br />

Möglichkeit einer Unterschätzung dieser Art in seiner bestandesrelevanten Bedeutung.<br />

Der Weißklee ist zu diesem Zeitpunkt, verglichen mit den Gräsern, phänologisch<br />

weniger entwickelt. Die Ursache der geringeren Kleeerträge im Frühjahr war nach<br />

WOLEDGE et al. (1992), auf die Konkurrenz um den Faktor Licht mit dem höher<br />

wachsenden Gras zurückzuführen. Ferner schränken die niedrigen winterlichen<br />

Temperaturen das Wachstum von Trifolium repens stärker ein als das Wachstum der<br />

Gräser (FRAME and BOYD, 1984; LEX, 1992; WACHENDORF et al., 2001).<br />

Die Mechanismen, die während des Untersuchungszeitraums die<br />

Bestandeszusammensetzung dieser frisch angesäten Fläche prägten <strong>und</strong> die dazu nur<br />

wenige der ursprünglich sieben angebauten Arten in den Vordergr<strong>und</strong> brachten, sind<br />

schwer zu interpretieren. Außerdem ist bei der vorliegenden Studie zu berücksichtigen,<br />

dass auf Gr<strong>und</strong> des nach der Aussaat liegenden Untersuchungszeitraumes die<br />

Vegetation auf dem Mühlberg ihre zeitliche Entwicklung noch nicht abgeschlossen hatte.<br />

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