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Flächenhafte und funktionale Analyse kleinräumiger ...

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(VOIGTLÄNDER u. JACOB, 1987).<br />

Diskussion<br />

Die DLG-Futterwerttabelle gibt für häufig genutztes grasreiches Grünland in diesem<br />

Reifegrad (siehe Kap 2.2.6.2) Durchschnittswerte des Rohproteingehaltes von 180 g<br />

kg -1 TS, des Rohfasergehaltes von 195 g kg -1 TS <strong>und</strong> des Rohaschegehaltes von 92 g<br />

kg -1 TS an (DLG-Futterwerttabellen, 1997). In ökologisch bewirtschafteten Betrieben in<br />

Nordrhein-Westfalen werden zum Zeitpunkt der Weidereife im Frühjahr<br />

Durchschnittwerte für die Proteinkonzentration des Futters von 189 g kg -1 TS<br />

angegeben (LEISEN, 2003).<br />

Verglichen mit den DLG-Tabellen liegen die Rohnährstofffraktionen auf der hier<br />

untersuchten Fläche bezüglich des Rohproteins unter den Durchschnittswerten für<br />

häufig genutztes grasreiches Grünland zum Zeitpunkt des Schossens. Die Rohfaser<strong>und</strong><br />

Rohaschegehalte liegen dagegen über dem Durchschnitt.<br />

Aufgr<strong>und</strong> des frühen Entwicklungsstadiums der Vegetation beim ersten Schnittzeitpunkt,<br />

der in beiden Jahren nicht dem praxisüblichen Termin entsprach, war ein hoher<br />

Rohprotein- <strong>und</strong> niedriger Rohfasergehalt zu erwarten.<br />

Eine Erklärung für die Abweichungen zwischen den ermittelten Werten <strong>und</strong> den<br />

Inhaltsstoffgehalten in der DLG-Tabelle könnte in der niedrigen Schnitthöhe zu diesem<br />

frühen Erntezeitpunkt liegen.<br />

Dadurch gelangt abgestorbenes Pflanzenmaterial aus den Ernterückständen in die<br />

untersuchte Schnittprobe, das zu einer erheblichen Erhöhung des Rohfasergehaltes<br />

führt. Dazu haben Bestände in der generativen Wachstumsphase (dem jüngeren<br />

Entwicklungsstadium) noch nicht Pflanzenteile wie z.B. Blätter entwickelt, die im<br />

Vergleich zu Stengeln höhere Rohprotein-Konzentrationen enthalten (TERRY and TILLEY,<br />

1964).<br />

Weiterhin führte die niedrige Schnitthöhe zu einer Erhöhung des<br />

Verschmutzungsgrades des Probenmaterials, die sich durch die hohen ermittelten<br />

Rohaschegehalte (Tab. A 20) bestätigt. Diese Werte waren in 2003 aufgr<strong>und</strong> der<br />

geringeren Aufwuchsmenge, die auf einen noch früheren Schnittszeitpunkt als in 2002<br />

zurückzuführen sind, besonders hoch. Die höchsten Rohaschegehalte wurden in allen<br />

Untersuchungsjahren in der nördlichen Spitze des Mühlberges <strong>und</strong> teilweise am südwestlichen<br />

Waldrand sowie im süd-westlichen Bereich entlang des benachbarten<br />

Baches ermittelt. Diese hohen Werte sind nicht durch das Vorkommen bestimmter Arten<br />

erklärbar <strong>und</strong> können deswegen nur durch die Verschmutzung der Proben begründet<br />

werden. Besonders betroffen war der Bereich in der nördlichen Spitze des Mühlberges,<br />

der im Frühjahr überflutet worden war. Wie auch von FRANKE (2003) diskutiert wurde, ist<br />

anzunehmen, dass sich hohe Aschegehalte von Pflanzengemeinschaften auf partiell<br />

überfluteten Standorten beim ersten Schnitt durch eine Mineralienakkumulation auf der<br />

Pflanzenoberfläche erklären ließen. Diese Mineralien werden zum Beispiel durch die<br />

Niederschläge abgewaschen <strong>und</strong> sind deshalb zu einem späteren Zeitpunkt nicht mehr<br />

vorhanden.<br />

Die gering ausgeprägte Variabilität der Rohfaser- <strong>und</strong> Rohproteingehalte auf dem<br />

Mühlberg konnte durch die Zusammensetzung der Pflanzenarten partiell erklärt werden,<br />

wobei Dactylis glomerata <strong>und</strong> Trifolium repens besonders dazu beigetragen haben.<br />

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