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Vielteilchentheorien in Modellräumen mit diskreter Darstellung

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38 Kapitel 3 Modelle und Modellräume<br />

e<strong>in</strong>es zu I = 0 gekoppelten Paars zwei Vielteilchenzustände <strong>in</strong>e<strong>in</strong>ander überführt werden<br />

können. Dieser Paarhamiltonoperator kann <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em sehr e<strong>in</strong>fachen diskreten Modellraum<br />

untersucht werden, der <strong>in</strong> Abbildung 3.2.1 dargestellt ist. Zusätzlich kann angenommen<br />

werden, daß die E<strong>in</strong>–Teilchen–Zustände äquidistant s<strong>in</strong>d. Wichtig ist, daß jeder diskrete<br />

Zustand nur <strong>mit</strong> e<strong>in</strong>em Teilchenpaar besetzt werden kann. E<strong>in</strong> Aufbrechen der Paare ist<br />

<strong>mit</strong> dem speziellen Paarhamiltonoperator (3.2.1) nicht möglich. Daraus folgt, daß die Dynamik<br />

des Systems auf e<strong>in</strong>e Verschiebung von Paaren im Modellraum beschränkt ist. Der<br />

Effekt des Verschiebens von Paaren ist, daß man bei |G| �= 0 e<strong>in</strong>e nichtverschw<strong>in</strong>dende<br />

Besetzungswahrsche<strong>in</strong>lichkeit für alle Zustände des Modellraums erhalten kann, da |G|<br />

dafür sorgt, daß E<strong>in</strong>–Teilchen–Zustände über der Fermikante energetisch abgesenkt werden.<br />

Die Größenordnung von |G| muß dabei <strong>mit</strong> dem Levelabstand der diskreten Zustände<br />

vergleichbar se<strong>in</strong>, da die Grenzfälle |G| =0oder|G| −→∞nicht <strong>in</strong>teressant s<strong>in</strong>d.<br />

Die Tatsache, daß nur Paare von Nukleonen bewegt werden können sorgt für e<strong>in</strong>en relativ<br />

kle<strong>in</strong>en Konfigurationsraum, so daß e<strong>in</strong>e exakte Lösung des Problems für e<strong>in</strong>e nicht allzu<br />

große Teilchenzahl durch direkte Diagonalisierung des Hamiltonoperators möglich ist.<br />

Darüberh<strong>in</strong>aus hat man die überaus erfolgreiche BCS–Theorie [BCS57] an der Hand, die<br />

speziell für das Paarproblem entwickelt wurde.<br />

Auch die <strong>in</strong> dieser Arbeit untersuchten Vielteilchenmethoden können gut am Paarhamiltonoperator<br />

getestet werden und die Existenz e<strong>in</strong>er exakten Lösung durch direkte<br />

Diagonalisierung oder durch den auf gruppentheoretischen Überlegungen basierenden<br />

Richardson–Ansatz [Ric61, Che73, Ric77], ermöglicht e<strong>in</strong>e s<strong>in</strong>nvolle Beurteilung der <strong>mit</strong><br />

den diversen Näherungsmethoden erzielten Ergebnisse.<br />

3.3 Das Hubbard-Modell<br />

Das Hubbard-Modell ist e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>facher Ansatz zur Beschreibung des Verhaltens von Elektronen<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Festkörper [Yos96]. Bef<strong>in</strong>den sich Atome <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Kristallgitter, spüren<br />

die Valenzelektronen den E<strong>in</strong>fluß der Nachbaratome. Dadurch werden die Orbitale der<br />

Valenzelektronen im Vergleich zu denen freier Atome modifiziert was für den Zusammenhalt<br />

des Festkörpers verantwortlich ist. In Metallen und Halbleitern könnensichdiese<br />

Valenzelektronen im gesamten Kristallverbund bewegen und zu Leitungselektronen werden.<br />

Im Hubbard-Modell werden die Atome auf Gitterpunkte reduziert und das dynamische<br />

Verhalten nur durch die an den Gitterpunkten lokalisierten Orbitale der Valenzelektronen<br />

beschrieben.<br />

Bezeichnet man e<strong>in</strong> solches lokalisiertes Elektronenorbital <strong>mit</strong> φj(r), wobei j der Index<br />

e<strong>in</strong>es Gitterpunktes ist, so kann man den Hamiltonoperator, der die Wechselwirkung der

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