23.12.2012 Aufrufe

Vielteilchentheorien in Modellräumen mit diskreter Darstellung

Vielteilchentheorien in Modellräumen mit diskreter Darstellung

Vielteilchentheorien in Modellräumen mit diskreter Darstellung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

74 Kapitel 5 Ergebnisse<br />

Auch für andere untersuchte Konfigurationen zeigen die <strong>mit</strong> dem exp[S]–Verfahren erzielten<br />

Ergebnisse e<strong>in</strong> ähnliches Verhalten. Allerd<strong>in</strong>gs bleibt h<strong>in</strong>zuzufügen, daß <strong>mit</strong> steigender<br />

Anzahl von Schalen bzw. Paaren, anders als bei BCS, der Rechenaufwand überproportional<br />

ansteigt. Da die exp[S]–Gleichungen <strong>mit</strong> Hilfe des Projektionsverfahrens gelöst<br />

werden, gibt es <strong>mit</strong> steigender Teilchenzahl immer mehr relevante Komponenten der Wellenfunktion,<br />

die berücksichtigt werden müssen und demzufolge immer mehr unbekannte<br />

s–Amplituden. H<strong>in</strong>zu kommt, daß e<strong>in</strong> nichtl<strong>in</strong>eares Gleichungssystem bei e<strong>in</strong>er großen<br />

Zahl von Unbekannten naturgemäß schwieriger zu lösen ist, als e<strong>in</strong> l<strong>in</strong>eares. Betrachtet<br />

man z. B. das System 10 Paare <strong>in</strong> 20 Schalen, so besteht der S2–Operator aus 100 Termen<br />

und der S4–Operator aus 2025 Termen. Man hätte also e<strong>in</strong> nichtl<strong>in</strong>eares Gleichungssystem<br />

<strong>mit</strong> 2125 Unbekannten zu lösen, was zweifellos ke<strong>in</strong> e<strong>in</strong>faches Unterfangen darstellt. Will<br />

man dieses System h<strong>in</strong>gegen <strong>mit</strong> BCS beschreiben, so hat man lediglich je 20 Unbekannte<br />

vk und uk. Darüberh<strong>in</strong>aus ist die Güte der Näherung, zum<strong>in</strong>dest für das hier untersuchte<br />

Paarproblem, von der Stärke der Wechselwirkung abhängig. Dies war bei den oben diskutierten<br />

Ergebnissen <strong>in</strong>sbesondere bei der S2–Näherung zu beobachten und es ist nicht<br />

auszuschließen, daß dies bei größeren Konfigurationsräumenauchfür die S4–Näherung<br />

gilt. Bei großen Paarkräften kann durchaus der Fall e<strong>in</strong>treten, daß z. B. e<strong>in</strong>e Lösung der<br />

S2–Näherung zu uns<strong>in</strong>nigen Besetzungszahlen führt, so daß m<strong>in</strong>destens die S4–Näherung<br />

herangezogen werden muß, um e<strong>in</strong> vernünftiges Ergebnis zu erzielen. E<strong>in</strong> ähnlicher Fall<br />

könnte bei großen Konfigurationsräumen und großen Wechselwirkungsstärken auch für<br />

die S4–Näherung e<strong>in</strong>treten.<br />

Trotz dieser Vorbehalte ist es aber sicher s<strong>in</strong>nvoll, das exp[S]–Verfahren zu untersuchen.<br />

Schließlich will man ja gerade e<strong>in</strong>e Verbesserung gegenüber BCS erzielen. Daß e<strong>in</strong>e solche<br />

Verbesserung <strong>mit</strong> e<strong>in</strong>er Erhöhung des Rechenaufwands e<strong>in</strong>hergeht ist nicht verwunderlich.<br />

Außerdem ist e<strong>in</strong> System <strong>mit</strong> vielen Freiheitsgraden natürlich auch komplizierter,<br />

so daß nicht zu erwarten ist, daß bei gleichem Rechenaufwand e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es und e<strong>in</strong> großes<br />

Vielteilchensystem gleich gut beschrieben werden können. Letztendlich ist man immer gezwungen<br />

für e<strong>in</strong> konkretes Problem e<strong>in</strong>e möglichst geeignete Näherung zu f<strong>in</strong>den. Für das<br />

Paarproblem und e<strong>in</strong>e überschaubare Anzahl von Schalen ist die exp[S]–Methode aber<br />

offensichtlich e<strong>in</strong>e gute und geeignete Näherung.<br />

5.3 Hubbard–Modell<br />

Um das Verhalten von Elektronen zu beschreiben besteht e<strong>in</strong> vielfach untersuchter Ansatz<br />

im m<strong>in</strong>imalen Hubbard–Modell, wie <strong>in</strong> Kapitel 3.3 erläutert wurde. Zur Er<strong>in</strong>nerung sei<br />

hier nochmals der Hamiltonoperator (<strong>in</strong> Ortsdarstellung) angegeben.<br />

H = �<br />

〈ij〉<br />

tij<br />

�<br />

a †<br />

↑ia↑j + a †<br />

↓ia↓j �<br />

+ U �<br />

i<br />

a † †<br />

↑ia↑ia ↓ia↓i . (5.3.1)

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!