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Vielteilchentheorien in Modellräumen mit diskreter Darstellung

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66 Kapitel 5 Ergebnisse<br />

kräften zunehmen. Hat man bei |G| =0.2 noch e<strong>in</strong>en Fehler von 7%, so wächst dieser für<br />

|G| =0.5 auf 15% an. Ähnlich stellt sich der Sachverhalt auch für die Besetzungszahlen<br />

dar, wobei auffällt, daß die Umschichtung der E<strong>in</strong>–Teilchen–Stärke <strong>in</strong> der Nähe der Fermienergie,<br />

hier also für die E<strong>in</strong>–Teilchen–Zustände 3 und 4, von der BCS–Rechnung für<br />

alle Wechselwirkungsstärken deutlich überschätzt wird. H<strong>in</strong>gegen wird die Umverteilung<br />

der E<strong>in</strong>–Teilchen–Stärke der übrigen Zustände <strong>mit</strong> wachsenden |G| zunächst unterschätzt,<br />

dann überschätzt. Trotzdem kann man <strong>in</strong> Anbetracht der E<strong>in</strong>fachheit des Ansatzes und<br />

im Vergleich zu anderen kernphysikalischen Näherungsmethoden (etwa HF für endliche<br />

Kerne) sagen, daß BCS e<strong>in</strong>e gute Näherung des Paarproblems liefert.<br />

Da das BCS–Verfahren schon oft angewendet und getestet wurde [All72] und im folgenden<br />

die BCS–Lösungen <strong>mit</strong> den anderen Näherungsmethoden verglichen werden, sollen an dieser<br />

Stelle ke<strong>in</strong>e weiteren Daten für andere Konfigurationen angegeben werden. Außerdem<br />

ändern sich die Eigenschaften der BCS–Lösung auch für andere Paar– oder Schalenanzahlen<br />

nicht nennenswert, so daß e<strong>in</strong>e weitere, nur auf BCS fokussierte Diskussion unnötig<br />

ist.<br />

5.2.3 Lösung <strong>mit</strong> Lanczos<br />

Mit Hilfe der <strong>in</strong> Kapitel 4.2 vorgestellten Besetzungszahldarstellung ist es relativ e<strong>in</strong>fach,<br />

den Paarhamiltonoperator sukzessive auf e<strong>in</strong>en Startzustand anzuwenden, um e<strong>in</strong>e<br />

neue Basis zu generieren (BAGEL–Verfahren). Als Startzustand wird hier der Zustand<br />

gewählt, <strong>in</strong> dem die energetisch tiefsten E<strong>in</strong>–Teilchen–Zustände besetzt s<strong>in</strong>d. Je nachdem,<br />

wie oft man den Hamiltonoperator auf den Startzustand anwendet, erhält man e<strong>in</strong>en unterschiedlich<br />

großen Basissatz und daraus Näherungen unterschiedlicher Güte.<br />

In Tabelle 5.2.2 s<strong>in</strong>d Ergebnisse für die Besetzungszahlen und die Grundzustandsenergie<br />

für e<strong>in</strong>en Basissatz aus 3, 7 und 15 Lanczos–Vektoren, sowie das exakte Ergebnis und die<br />

Vorhersagen der BCS–Theorie für 4 Paare <strong>in</strong> 8 Schalen angegeben. Die Dimension der<br />

exakten Matrix beträgt <strong>in</strong> diesem Fall 70. Das Generieren e<strong>in</strong>es Basisvektors bedeutet<br />

e<strong>in</strong>– oder mehrmaliges Anwenden des Hamiltonoperators auf den Startzustand |11110000〉<br />

und resultiert <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Vektor der Länge 70. Die Dimension der am Schluß zu diagonalisierenden<br />

tridiagonalen Matrix ist gleich der Anzahl der erzeugten Lanczos–Vektoren.<br />

Anhand der Tabelle erkennt man, daß schon bei nur drei Basisvektoren e<strong>in</strong>e durchaus<br />

akzeptable Näherung erzielt wird, deren Qualität <strong>mit</strong> BCS vergleichbar ist, was umso erstaunlicher<br />

ist, wenn man bedenkt, daß der Rechenaufwand <strong>in</strong> beiden Fällen etwa gleich<br />

groß ist. Hier wird die Ausschmierung <strong>in</strong> der Nähe der Fermikante, die zwischen den E<strong>in</strong>–<br />

Teilchen–Zuständen 4 und 5 liegt, von der Lanczos–Diagonalisierung etwa gleich stark<br />

unterschätzt, wie sie von BCS überschätzt wird. Dies ist darauf zurückzuführen, daß bei<br />

nur zweimaliger Anwendung des Hamiltonoperators auf den Startzustand die erzeugten

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