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Vielteilchentheorien in Modellräumen mit diskreter Darstellung

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84 Kapitel 5 Ergebnisse<br />

1. Bei perfekt antiferromagnetisch angeordneten Elektronen s<strong>in</strong>d ke<strong>in</strong>e Plätze doppelt<br />

besetzt. Es gibt ke<strong>in</strong>e Repulsion.<br />

2. Da der Energiegew<strong>in</strong>n aus dem Nearest–Neighbour–Hopp<strong>in</strong>g resultiert, ist es besonders<br />

günstig, wenn es allen Elektronen möglich ist, sich nach l<strong>in</strong>ks und nach rechts<br />

zu bewegen. Diese beidseitige Bewegung ist nur dann möglich, wenn jeder Nachbar<br />

e<strong>in</strong>es Elektrons den zu se<strong>in</strong>em entgegengesetzten Sp<strong>in</strong> hat.<br />

Es ist also e<strong>in</strong>leuchtend diesen energetisch ausgezeichneten Startzustand für das Lanczos–<br />

Verfahren zu wählen, um auf ihm aufbauend im Verlaufe der Iteration die anderen relevanten<br />

Komponenten der Wellenfunktion zu generieren. Hilfreich ist hierbei auch, daß dieser<br />

symmetrisierte Startzustand schon translations<strong>in</strong>variant ist, so daß diese Symmetrie nicht<br />

erst im Verlaufe der Iteration hergestellt werden muß. Wählt man e<strong>in</strong>en anderen, nicht<br />

translations<strong>in</strong>varianten Startzustand, s<strong>in</strong>d folgerichtig für e<strong>in</strong> Erreichen von Konvergenz<br />

deutlich mehr Iterationsschritte erforderlich.<br />

Ohne besondere numerische Vorgehensweisen wie Kompression, Parallelisierung und ausnutzen<br />

von Symmetrieeigenschaften ist es relativ problemlos möglich, den Hamiltonoperator<br />

für das e<strong>in</strong>dimensionale Hubbard–Modell bis zu e<strong>in</strong>er Gittergröße von 8 exakt zu<br />

diagonalisieren. Das Lanczos–Verfahren h<strong>in</strong>gegen ermöglicht die quasiexakte Diagonalisierung<br />

bis zu e<strong>in</strong>er Gittergröße von 12, ebenfalls ohne daß besondere numerische Vorgehensweisen<br />

gewählt werden müssen. In Abbildung 5.3.4 ist das Verhalten des tiefsten<br />

Energieeigenwerts <strong>in</strong> Abhängigkeit der Anzahl der generierten Lanczos–Vektoren für das<br />

e<strong>in</strong>dimensionale Hubbard–Modell für 12 Gitterplätze und halbe Füllung abgebildet. Es ist<br />

deutlich zu erkennen, daß sich der tiefste Energieeigenwert ab ∼ 15 generierten Lanczos–<br />

Vektoren nicht mehr ändert (numerische Konvergenz <strong>mit</strong> e<strong>in</strong>er Genauigkeit von 10 −4 wird<br />

allerd<strong>in</strong>gs erst bei 20 Lanczos–Vektoren erreicht). Man benützt das Erreichen e<strong>in</strong>es konstanten<br />

Werts für den tiefsten Energieeigenwert im Verlaufe der Lanczos–Iteration also<br />

als Konvergenzkriterium, für e<strong>in</strong>e quasiexakte Diagonalisierung. Das Lanczos–Verfahren<br />

ermöglicht so bis zu e<strong>in</strong>er Gittergröße von 12 den Vergleich der exakten Grundzustandseigenschaften<br />

<strong>mit</strong> den Ergebnissen anderer Näherungen, wie etwa dem im nächsten Abschnitt<br />

folgenden SCGF–Verfahren. Da dort die exakten Resultate bis N = 12 angegeben<br />

s<strong>in</strong>d, werden sie hier nicht diskutiert.<br />

Abschließend sei noch bemerkt, daß e<strong>in</strong>e Verfe<strong>in</strong>erung der Programmiertechnik des Lanczos–Verfahrens<br />

e<strong>in</strong>e quasiexakte Diagonalisierung auch für größere Cluster ermöglicht. In<br />

der Literatur f<strong>in</strong>den sich viele Arbeiten, die das Lanczos–Verfahren perfektioniert haben<br />

um die zugängliche Gittergröße zu erhöhen. Die wohl wichtigsten Arbeiten auf diesem Gebiet<br />

stammen von Dagotto oder Feng [Dag92a, Dag92b, Dag94, Fen92], denen es erstmals<br />

gelang, das Lanczos–Verfahren erfolgreich für das 4×4–Hubbard–Modell anzuwenden und<br />

die exakte Grundzustandsenergie sowie die Spektralfunktionen für verschiedenen Füllungen<br />

zu bestimmen. Der Hilbertraum für das 4 × 4–Hubbard–Modell hat die Dimension

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