23.12.2012 Aufrufe

Vielteilchentheorien in Modellräumen mit diskreter Darstellung

Vielteilchentheorien in Modellräumen mit diskreter Darstellung

Vielteilchentheorien in Modellräumen mit diskreter Darstellung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

5.1 Verletzung der Ladungssymmetrie <strong>in</strong> Sauerstoff 61<br />

er<strong>mit</strong>telt. In diesem Fall wurde die BHF–Rechnung <strong>mit</strong> der die Isosp<strong>in</strong>symmetrie erhaltenden<br />

Version des jeweiligen Potentials durchgeführt. In ähnlicher Weise wird δLR aus<br />

den Quasiteilchenenergien er<strong>mit</strong>telt, wobei die BHF–Effekte, die schon <strong>in</strong> δSR enthalten<br />

s<strong>in</strong>d, abgezogen werden. Die Korrekturterme δSR und δLR stammen aus irreduzible Diagramm<br />

zweiter und höherer Ordnung <strong>in</strong> denen wenigstens e<strong>in</strong>e Wechselwirkungsl<strong>in</strong>ie die<br />

Coulomb–Wechselwirkung repräsentiert.<br />

Es ist festzustellen, daß die Effekte der Korrelationen nicht sehr stark s<strong>in</strong>d. Die lang–<br />

und kurzreichweitigen Korrelationen neigen dazu, sich gegenseitig aufzuheben. Dies ist<br />

der Fall. Für die E<strong>in</strong>–Teilchen–<br />

<strong>in</strong>sbesondere für die E<strong>in</strong>–Loch–Zustände p −1<br />

3/2<br />

und p−1<br />

1/2<br />

Zustände d5/2 und 1s1/2 liefern die kurzreichweitigen Korrelationen den dom<strong>in</strong>anten Anteil<br />

zu e<strong>in</strong>er Gesamtenergieverschiebung von 100 keV. Diese Energieverschiebung fällt<br />

für das Argonne–Potential wegen der dort stärkeren Korrelationen etwas größer aus. Die<br />

Beiträge zur Coulomb–Energieverschiebung aufgrund der die Ladungssymmetrie verletzenden<br />

(Charge Symmetrie Break<strong>in</strong>g) Terme der NN–Potentiale s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Tabelle 5.1.2<br />

<strong>in</strong> der vierten Spalte zu f<strong>in</strong>den und <strong>mit</strong> δCSB gekennzeichnet. Da das CDBonn96 nur im<br />

1 S0–Zustand CSB–Terme berücksichtigt, um die empirischen pp– und nn–Streulängen zu<br />

reproduzieren, fällt die Korrektur δCSB <strong>in</strong> diesem Fall am kle<strong>in</strong>sten aus. Im CDBonn99<br />

h<strong>in</strong>gegen wird die aus Meson–Austauschmodellen herleitbare CSB auch <strong>in</strong> Partialwellen<br />

<strong>mit</strong> L>0berücksichtigt, was die Korrektur δCSB im Vergleich zum CDBonn96 ungefähr<br />

verdoppelt. Das Argonne V18 berücksichtigt CSB–Terme ebenfalls für Partialwellen <strong>mit</strong><br />

L>0 was e<strong>in</strong> relativ großes δCSB zur Folge hat. Allerd<strong>in</strong>gs werden im Argonne V18 die<br />

CSB–Terme für L>0vom 1 S0–Zustand aus extrapoliert und nicht aus e<strong>in</strong>er mikroskopischen<br />

Theorie abgeleitet.<br />

Es ist festzuhalten, daß die Potentiale, die CSB–Terme <strong>in</strong> allen relevanten Partialwellen<br />

berücksichtigen e<strong>in</strong>en Beitrag von 100 keV zur Coulomb–Energieverschiebung liefern,<br />

während das CDBonn96 nur e<strong>in</strong>en Beitrag von 50 keV voraussagt. Das zeigt wie wichtig<br />

es ist auch <strong>in</strong> Partialwellen <strong>mit</strong> L>0 die Verletzung der Ladungssymmetrie sorgfältig<br />

zu behandeln. Leider gel<strong>in</strong>gt es trotzdem nicht, die Nolen–Schiffer–Anomalie vollständig<br />

zu erklären. Die totale Energieverschiebung C Tot , die <strong>mit</strong> dem Formalismus Greenscher<br />

Funktionen und den Potentialen Argonne V18 bzw. CDBonn99 vorhergesagt werden kann,<br />

differiert noch um ungefähr 100 keV vom experimentellen Wert. Allerd<strong>in</strong>gs ist das, im<br />

Vergleich zu Rechnungen <strong>mit</strong> Potentialen, die ke<strong>in</strong>e Isosp<strong>in</strong>symmetrieverletzung zulassen,<br />

immerh<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Verbesserung von 50%.<br />

Für die verbleibende Differenz gibt es e<strong>in</strong>e Vielzahl möglicher Erklärungen. Zunächst ist<br />

zu berücksichtigen, daß e<strong>in</strong>e Kernstrukturrechnung immer <strong>mit</strong> Ungenauigkeiten behaftet<br />

ist. Modellräume unterschiedlicher Größe oder e<strong>in</strong>e andere Wahl der Selbstenergie kann<br />

die Ergebnisse deutlich bee<strong>in</strong>flussen. Als Anhaltspunkt für den E<strong>in</strong>fluß solcher Ungenauigkeiten<br />

seien unterschiedliche Ergebnisse für die Coulomb–Energieverschiebung aus der

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!