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Vielteilchentheorien in Modellräumen mit diskreter Darstellung

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56 Kapitel 5 Ergebnisse<br />

zwischen zwei Protonen gleich der zwischen zwei Neutronen ist, sollten man <strong>mit</strong> diesen<br />

phänomenologischen Wechselwirkungen <strong>in</strong> der Lage se<strong>in</strong>, die Coulomb–Verschiebung der<br />

Energien zu erklären. HF–Rechnungen für solche Wechselwirkungen unterschätzen aber<br />

die experimentellen Werte der Energiedifferenzen um typischerweise sieben Prozent. Die<br />

Tatsache, daß es offenbar nicht möglich ist solche Energieverschiebungen nur <strong>mit</strong> der<br />

Coulomb–Repulsion zwischen den Protonen zu beschreiben, ist auch unter dem Namen<br />

Nolen–Schiffer–Anomalie bekannt [Nol69].<br />

Die Existenz dieser Anomalie legt also e<strong>in</strong>e explizite Brechung der Isosp<strong>in</strong>symmetrie<br />

<strong>in</strong> der starken Wechselwirkung nahe. Unter e<strong>in</strong>er Verletzung der Isosp<strong>in</strong>symmetrie <strong>in</strong><br />

der starken Wechselwirkung versteht man die Tatsache, daß sich die Proton–Proton–,<br />

Neutron–Proton– und Neutron–Neutron–Wechselwirkungen auch dann noch vone<strong>in</strong>ander<br />

unterscheiden, wenn alle elektromagnetischen Effekte herausgerechnet wurden. E<strong>in</strong><br />

Spezialfall dieser Isosp<strong>in</strong>symmetrieverletzung ist die Verletzung der Ladungssymmetrie<br />

<strong>mit</strong> der nur der Unterschied zwischen Proton–Proton–(pp) und Neutron–Neutron–(nn)–<br />

Wechselwirkungen geme<strong>in</strong>t ist. Die Hauptursache für die Brechung der Isosp<strong>in</strong>symmetrie<br />

liegt <strong>in</strong> der Massendifferenz zwischen geladenem und neutralem Pion während die Verletzung<br />

der Ladungssymmetrie zum Großteil auf die Massendifferenz zwischen Neutron und<br />

Proton zurückzuführen ist.<br />

Wie schon bei der Diskussion der G–Matrix (Abschnitt 4.1) erwähnt wurde, s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> den<br />

letzten Jahren e<strong>in</strong>e Reihe von realistischen NN–Wechselwirkungen entwickelt worden, die<br />

<strong>in</strong> der Lage s<strong>in</strong>d experimentelle pp– und pn–Daten sehr genau zu beschreiben [Sto94,<br />

Wir95, Mac96]. Neben der Berücksichtigung der Massendifferenzen zwischen geladenem<br />

und neutralem Pion sowie Proton und Neutron werden <strong>in</strong> solchen Wechselwirkungen noch<br />

zusätzliche, die Ladungssymmetrie verletzende Terme <strong>mit</strong>e<strong>in</strong>bezogen. Diese Terme werden<br />

benötigt, um die empirischen Unterschiede der Streulängen und effektiven Reichweiten für<br />

pp– und nn–Streuung im 1 S0–Zustand richtig zu beschreiben. In dieser Arbeit wurde <strong>mit</strong><br />

drei solchen modernen NN–Wechselwirkungen versucht, die Nolen–Schiffer–Anomalie <strong>in</strong><br />

Sauerstoff 16 zu erklären. Weitere Details zu den Potentialen CDBonn96, CDBonn99 und<br />

Argonne V18 f<strong>in</strong>den sich im Anhang A.<br />

5.1.2 Berechnung der Coulomb–Verschiebung<br />

Am Beispiel des Kerns 16 O sollen die E<strong>in</strong>flüsse von Korrelationen und die Auswirkungen<br />

der Ladungssymmetrieverletzung der Potentiale auf die Coulomb–Verschiebung der<br />

Energie untersucht werden. E<strong>in</strong>e Möglichkeit dies zu tun, wäree<strong>in</strong>eselbstkonsistente<br />

BHF–Rechnung durchzuführen um dann die Coulomb–Energieverschiebungen aus den<br />

E<strong>in</strong>–Teilchen–Energien von Protonen und Neutronen zu extrahieren. Diese Vorgehensart<br />

erweist sich aber als ungünstig, da solche BHF–Rechnungen die Radien der Ladungs-

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