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Vielteilchentheorien in Modellräumen mit diskreter Darstellung

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Kapitel 1<br />

E<strong>in</strong>leitung<br />

Schon seit Wissenschaftler versuchen <strong>in</strong> der Natur vorkommende Phänomene vorherzusagen<br />

und physikalisch zu beschreiben, besteht e<strong>in</strong>es der Grundpr<strong>in</strong>zipien der Physik dar<strong>in</strong>,<br />

den Sachverhalt auf e<strong>in</strong> Modell abzubilden, das die wesentlichen Eigenschaften des beobachteten<br />

Effekts zu reproduzieren vermag. Das <strong>mit</strong> Hilfe des Modells im Modellraum<br />

erzielte Ergebnis ist fast immer e<strong>in</strong>e Näherung, <strong>mit</strong> der die Wirklichkeit mehr oder weniger<br />

gut beschrieben werden kann.<br />

Streng genommen baut alle Physik auf e<strong>in</strong>em nicht perfekten Modell auf. Durch die Entdeckung<br />

weiterer Freiheitsgrade und deren E<strong>in</strong>beziehung <strong>in</strong> das Modell kann man <strong>in</strong> der<br />

Regel e<strong>in</strong>e konsistente Verbesserung der Theorie erreichen. Prom<strong>in</strong>entes Beispiel für e<strong>in</strong>e<br />

solche schrittweise Verbesserung der Theorie ist das Termschema des Wasserstoffatoms.<br />

Qualitativ kann man es schon <strong>mit</strong> dem atomphysikalischen Schalenmodell beschreiben.<br />

Jedoch erst nach der Entdeckung von Sp<strong>in</strong>–Bahn–Kopplung und Kernsp<strong>in</strong> sowie <strong>mit</strong> Hilfe<br />

der Quantenelektordynamik konnte es bis zur Hyperfe<strong>in</strong>struktur verstanden werden.<br />

Ganz ähnlich stellt sich der Sachverhalt auch <strong>in</strong> der Kernphysik dar. Obwohl das e<strong>in</strong>fache<br />

Schalenmodell des Atomkerns weit davon entfernt ist, das Verhalten der Nukleonen im<br />

Kernverbund <strong>in</strong> jeder H<strong>in</strong>sicht gut zu beschreiben, gibt es doch e<strong>in</strong>e Reihe kernphysikalischer<br />

Phänomene, die <strong>mit</strong> ihm erklärt werden können.<br />

Da Schalenmodelle also <strong>in</strong> der Lage s<strong>in</strong>d, e<strong>in</strong>igen Aufschluß über die zugrunde liegende<br />

Physik zu geben, sollten sie als e<strong>in</strong> relevanter Teil der Theorie akzeptiert werden. In<br />

der Sichtweise der Schalenmodelle bewegen sich die Nukleonen oder Elektronen vone<strong>in</strong>ander<br />

unabhängig <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em <strong>mit</strong>tleren E<strong>in</strong>–Teilchen–Potential. In dieser Näherung ist die<br />

Grundzustandswellenfunktion e<strong>in</strong>e Slaterdeterm<strong>in</strong>ante und alle E<strong>in</strong>–Teilchen–Zustände<br />

bis zur Fermienergie s<strong>in</strong>d besetzt. In e<strong>in</strong>em Modellraum aus E<strong>in</strong>–Teilchen–Zuständen und<br />

unter der Annahme sich unabhängig bewegender Teilchen, erhält man e<strong>in</strong> solches <strong>mit</strong>tleres<br />

E<strong>in</strong>–Teilchen–Potential aus e<strong>in</strong>er Hartree–Fock–(HF)–Rechnung. E<strong>in</strong>e HF–Rechnung<br />

eignet sich <strong>in</strong>sbesondere <strong>in</strong> der Atomphysik bei der Beschreibung von Mehrelektronen-<br />

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