Das Relativitätsmärchen und die Fakten - Wissenschaft und ...
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Kap. 3: <strong>Das</strong> <strong>Relativitätsmärchen</strong><br />
von unserer kritischen Intelligenz bemerkt haben will: ganz schön intelligent! Auch <strong>die</strong> reine<br />
Naturwissenschaft hat dazu beigetragen, ihr Publikum an klare Verhältnisse <strong>und</strong> Friedhofsruhe<br />
zu gewöhnen.<br />
In allen Ländern ist <strong>die</strong> Tendenz zu beobachten, daß der Graben zwischen der Kritik <strong>und</strong> der<br />
offziellen <strong>Wissenschaft</strong> tiefer wird: <strong>die</strong> kritischen Argumentationen werden f<strong>und</strong>amentaler,<br />
da <strong>die</strong> Kritikpunkte sich häufen <strong>und</strong> von der Relativistik nichts ausgeräumt worden ist. Anstatt<br />
Bedenken wegen gewisser Merkmale der Theorie wird häufiger eine entschiedene Ablehnung<br />
geäußert. Dies hängt auch damit zusammen, daß <strong>die</strong> akademische Physik keine Kritik mehr<br />
äußern darf, so daß <strong>die</strong> Hauptvertreter der Kritik eher aus physik-fernen Tätigkeitsfeldern<br />
kommen <strong>und</strong> dann nicht mehr in <strong>die</strong> kollegiale Rücksichtnahme der Physiker untereinander<br />
eingeb<strong>und</strong>en sind. Der Anteil der selbstverlegenden Autoren unter den Kritikern wächst; der<br />
Hillmann Verlag in Leipzig gewinnt einige Bedeutung als eine der wenigen Publikationsmöglichkeiten<br />
für <strong>die</strong> Kritiker. Während des 2. Weltkriegs kommt vieles zum Erliegen, so<br />
auch <strong>die</strong> Kritik. In den 5 Kriegsjahren 1940-45 erscheinen weltweit insgesamt nur 48 kritische<br />
Arbeiten.<br />
1928 The <strong>und</strong>erstanding of relativity [Diskussion]<br />
THE UNDERSTANDING OF RELATIVITY [Diskussion]: [7 Beiträge von 4 Autoren in<br />
gegenseitiger Bezugnahme] / H. D. [d.i. Herbert Dingle], G. A. Reid, L. Bolton, H. C. Browne,.<br />
In: Nature. London. Vol. 122. 1928: Nr. 3079, S. 673-675; Nr. 3082, S. 808; Nr. 3085,<br />
S. 925; Nr. 3087, S. 995-996.<br />
Ausgelöst wurde <strong>die</strong> Diskussion durch einen Beitrag von Herbert Dingle unter seinen Namensinitialen:<br />
seine früheste nachgewiesene Veröffentlichung zum Thema. - Reid <strong>und</strong> Browne<br />
üben Kritik; Dingle hält später (1956) seinen Artikel von 1928 für kritisch gegenüber der<br />
Theorie; Bolton, der 1921 den Preis des „Scientific American“ für <strong>die</strong> beste kurze Darstellung<br />
der Theorie erhalten hatte, verteidigt <strong>die</strong> Theorie.<br />
1928 H. Bergmann: Argumente gegen <strong>die</strong> RT<br />
BERGMANN, HUGO:<br />
Über einige philosophische Argumente gegen <strong>die</strong> Relativitätstheorie.<br />
In: Kant-Stu<strong>die</strong>n. 33. 1928, S. 387-404.<br />
H. Bergmann gilt als Anhänger der Theorie, erkennt jedoch eine gr<strong>und</strong>sätzliche Berechtigung<br />
des Einwands an, in der SRT würde versucht, physikalische Probleme durch Änderung der<br />
Messungsbasis zu lösen, was zu einem Durcheinander führen muß (S. 392). - Hält zur<br />
Längenkontraktion (LK) <strong>die</strong> Kritik für unberechtigt, weil zwischen den Inertialsystemen<br />
volle Reziprozität herrscht: <strong>die</strong> Längen „erscheinen“ nur verkürzt (S. 393). Stimmt O. Kraus<br />
zu, daß es zur Definition der Messung gehört, daß <strong>die</strong> Maßeinheit unveränderlich gedacht<br />
wird. (S.393). „Bewegtes <strong>und</strong> ruhendes System sind Betrachtungsweisen. Die objektiven<br />
Ereignisse selbst sind identisch <strong>und</strong> werden nicht dadurch beeinflußt, daß wir sie einmal als<br />
angehörig dem ruhenden, einmal als angehörig dem bewegten System betrachten“ (S. 394).<br />
Setzt sich - als bekennender Relativist - mit größter Sachlichkeit mit den Argumenten der<br />
wichtigsten Kritiker auseinander, wormit er im Jahr 1928 eine rühmenswerte Ausnahme<br />
darstellt. Er rechtfertigt <strong>die</strong> Theorie gegen <strong>die</strong>se Kritik durch Hinweis auf <strong>die</strong> volle Reziprozität<br />
G. O. Mueller: SRT.<br />
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Textversion 1.2 - 2004