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Das Relativitätsmärchen und die Fakten - Wissenschaft und ...

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Kap. 3: <strong>Das</strong> <strong>Relativitätsmärchen</strong><br />

1925 H. Dingler: Bilanz<br />

DINGLER, HUGO:<br />

Bilanz der Relativitätstheorie.<br />

In: Süddeutsche Monatshefte. 23. 1925, Dez., S. 210-218.<br />

295<br />

1924<br />

<strong>Das</strong> breite allgemeine Interesse an der Theorie ergibt sich aus der Tatsache, daß „der Kern<br />

der R.T. methodologisch war, d. h. letzten Endes auf <strong>die</strong> tiefsten Wurzeln <strong>und</strong> Methoden der<br />

physikalischen Forschung <strong>und</strong> Erkenntnis sich bezog“ (S. 211). - Wie E. Mach so betrachtete<br />

auch Einstein „eine Theorie als ein Mittel zur Beschreibung der Realität [...] So ist es erklärlich,<br />

wenn wirklich durchschlagende Beweisgründe gegen <strong>die</strong> R.T. eigentlich nur von methodologischer<br />

Seite her erhoben werden konnten“ (S. 212). - Die heutige Forschergeneration „ist<br />

noch fast völlig aphilosophisch aufgewachsen“, als Rückschlag gegen <strong>die</strong> „disziplinlosen<br />

Phantastereien der Identitätsphilosophie“; „das sollen dann <strong>die</strong> Leute werden, <strong>die</strong>, wie es in<br />

der R.T. der Fall war, „Weltanschauungen“ hervorbringen“ (S. 212). - Die Einwände gegen<br />

<strong>die</strong> Theorie sind (1) mathematisch-physikalische <strong>und</strong> (2) philosophisch-methodologische.<br />

Die erste Gruppe zweifelt <strong>die</strong> sogenannten experimentellen Bestätigungen der R.T. an. „Nun<br />

ist vor allem klar, daß experimentelle Bestätigungen niemals eine Theorie beweisen können.<br />

Sie schaffen lediglich Gewißheit, daß <strong>die</strong> Theorie an <strong>die</strong>sen Stellen experimentell nicht<br />

widerlegt wird. <strong>Das</strong> verringert ihre Bedeutung beträchtlich“ (S. 212). Manche experimentellen<br />

Bef<strong>und</strong>e können auch „in ungezählten anderen Theorien ihren Platz finden“ (S. 213). Wenn<br />

nach der Aufstellung der Formeln richtig gerechnet worden ist, so muß der „Ansatz“ der<br />

Theorie analysiert werden: deshalb wurde der Michelson-Morley-Versuch auf seine Interpretationsmöglichkeiten<br />

untersucht <strong>und</strong> kritisiert. <strong>Das</strong> regte zu weiteren Versuchen mit dem<br />

Licht an (Harress, Majorana, Sagnac) <strong>und</strong> zu Wiederholungen durch Michelson. Insgesamt<br />

ergibt sich eine geringe Anzahl von experimentellen Gr<strong>und</strong>lagen, <strong>die</strong> zudem nur auf sehr<br />

kleinen Effekten beruhen (S. 214).<br />

Zur zweiten Gruppe (methodologische Kritik): Der reine Empirismus läßt „jedes weitere<br />

Nachdenken über <strong>die</strong> Gr<strong>und</strong>lagen der Physik unnötig erscheinen“ (S. 214). Gegen <strong>die</strong> Behauptung,<br />

Einsteins Annahmen seien <strong>die</strong> einzig möglichen, wurden als Gegenbeweise widerspruchsfreie<br />

andere RT entwickelt: Mohorovicic, Guillaume, Willigens, v. Raschevsky (S.<br />

216); letzterer hat nachgewiesen, daß eine experimentelle Entscheidung zwischen klassischer<br />

Physik <strong>und</strong> Relativitätstheorie nicht möglich ist, weil alle Exp. in beiderlei Sinn interpretiert<br />

werden können (S. 217). - G. v. Gleich hat gezeigt, daß in das Formelgebäude der ART neue<br />

Hypothesen eingefügt worden sind, <strong>die</strong> keine hinreichende experimentelle Gr<strong>und</strong>lage haben<br />

(S. 217).<br />

Künstlerisch veranlagt, vom Zauber zu heller Begeisterung entflammt: Physik<br />

„Wer einmal den Schritt gewagt hat, sich in <strong>die</strong> Gedankenfolge <strong>die</strong>ser neuen<br />

Anschauungen zu vertiefen, der kann sich dem Zauber, der von ihnen ausgeht,<br />

auf <strong>die</strong> Dauer nicht mehr entziehen, <strong>und</strong> es ist wohl begreiflich, daß eine<br />

künstlerisch veranlagte Natur, wie <strong>die</strong>jenige des der <strong>Wissenschaft</strong> zu früh entrissenen<br />

HERMANN MINKOWSKI, durch sie zu heller Begeisterung entflammt werden<br />

konnte.“<br />

M. Planck: Die Stellung der neueren Physik zur mechanischen Naturanschauung. Vortrag,<br />

23.9.1910 in Königsberg. In: Planck: Physikalische Abhandlungen <strong>und</strong> Vorträge. Bd. 3.<br />

1958, S. 30-46; darin: S. 45.<br />

Füsyk-Blyte Nr. 46<br />

Textversion 1.2 - 2004 G. O. Mueller: SRT.

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