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Das Relativitätsmärchen und die Fakten - Wissenschaft und ...

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Kap. 3: <strong>Das</strong> <strong>Relativitätsmärchen</strong><br />

1961-(1997)- Erlanger Programm / Protophysik<br />

Seit 1961 (dem Jahr der frühesten hier dokumentierten kritischen Arbeit von Paul Lorenzen)<br />

hat sich in der B<strong>und</strong>esrepublik eine bedeutende Richtung der Kritik entwickelt, <strong>die</strong> unter<br />

Bezeichnungen wie „Erlanger Programm“ <strong>und</strong> „Protophysik“ zusammengefaßt wird <strong>und</strong> an<br />

einer erkenntnistheoretischen Begründung der Physik arbeitet, <strong>die</strong> zwangsläufig zur Kritik<br />

der Relativitätstheorien führt. Diese Richtung knüpft an Positionen von Hugo Dingler an,<br />

gehört zum Autorenkreis der Zeitschrift „Philosophia naturalis“ <strong>und</strong> hat in mehreren Sammelwerken<br />

<strong>die</strong> Diskussionen ihrer Positionen dokumentiert:<br />

1956 erschien lange vor <strong>und</strong> personell unabhängig vom „Erlanger Programm“ ein<br />

Sammelwerk, das durch <strong>die</strong> Person des Gefeierten einen sachlichen Bezug zur späteren<br />

Entwicklung aufweist:<br />

HUGO DINGLER. Gedenkbuch zum 75. Geburtstag.<br />

1974 Sammlung der Arbeiten von PAUL LORENZEN: Methodisches Denken.<br />

1. Aufl. 1974. - 2. Aufl. 1980. - 3. Aufl. 1988.<br />

1976 PROTOPHYSIK<br />

1981 PROTOPHYSIK UND RELATIVITÄTSTHEORIE.<br />

1984 METHODISCHE PHILOSOPHIE.<br />

1985 PROTOPHYSIK HEUTE.<br />

1997 Sammlung der Arbeiten von PETER JANICH: <strong>Das</strong> Maß der Dinge.<br />

Zum Kreis der Autoren gehören, in der chronologischen Folge ihrer jeweils frühesten dokumentierten<br />

kritischen Veröffentlichung aufgeführt:<br />

1961 Paul Lorenzen 1982 Holm Tetens<br />

1969 Peter Janich 1984 Rüdiger Inhetveen<br />

1976 Jürgen Mittelstraß<br />

Sachlich geht es <strong>die</strong>ser Richtung der Kritik um <strong>die</strong> Aufarbeitung von Fragen, für <strong>die</strong> sich <strong>die</strong><br />

Physik bisher nicht interessiert hatte, <strong>die</strong> sie vielmehr stets für selbstverständlich geregelt<br />

<strong>und</strong> für nicht weiter klärungsbedürftig gehalten hat <strong>und</strong> weitgehend bis heute hält. Die Motive<br />

für <strong>die</strong>se kritische Forschungsrichtung, <strong>die</strong> naturgemäß von den Physikern nicht gern gesehen<br />

<strong>und</strong> deshalb weitgehend unbeachtet gelassen wird, sind aus den angeblichen großartigen<br />

Umwälzungen aller unserer Vorstellungen entstanden, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Physik seit Albert Einstein<br />

verkündet. Wenn <strong>die</strong> ganz gr<strong>und</strong>legenden Vorstellungen z. B. von Raum <strong>und</strong> Zeit angeblich<br />

revolutioniert werden durch neue Erkenntnisse des Messens, dann muß man <strong>die</strong> Voraussetzungen<br />

<strong>und</strong> Bedingungen <strong>die</strong>ser Messungen <strong>und</strong> ihrer Instrumente untersuchen.<br />

Da <strong>die</strong> Physiker z. B. immer nur mitteilen, daß sie „Uhren“ benutzen, <strong>und</strong> da Albert Einstein<br />

behauptet, daß „bewegte Uhren“ langsamer gehen - von Relativität ist dann nicht mehr <strong>die</strong><br />

Rede - wurde <strong>die</strong> Frage des Zeitbegriffs, der Zeitmessung <strong>und</strong> der Zeitmeßinstrumente eine<br />

besonders drängende Angelegenheit. Aber auch <strong>die</strong> Herstellung der Meßgeräte für <strong>die</strong> andere<br />

Gr<strong>und</strong>größe der Länge wurde von den Physikern stets als einfach gegeben hingenommen:<br />

hier geht es zur Herstellung der Meßgeräte um <strong>die</strong> materielle Realisierung der „Geraden“<br />

<strong>und</strong> der „Ebene“ <strong>und</strong> der anderen geometrischen Bedingungen. Hugo Dingler hatte <strong>die</strong><br />

praktischen, handwerklichen, vorwissenschaftlichen Erfahrungen <strong>und</strong> Erkenntnisse untersucht,<br />

<strong>die</strong> in <strong>die</strong> Herstellung der Meßgeräte eingehen, daher <strong>die</strong> Bezeichnung „Protophysik“. Dinglers<br />

Erforschung <strong>und</strong> Analyse der handwerklichen Methoden z. B. zur Herstellung von ebenen<br />

G. O. Mueller: SRT.<br />

344<br />

Textversion 1.2 - 2004

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