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Das Relativitätsmärchen und die Fakten - Wissenschaft und ...

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Kap. 3: <strong>Das</strong> <strong>Relativitätsmärchen</strong><br />

verbieten, <strong>die</strong> kein Studium der mathematischen Physik absolviert haben. Hält sich für<br />

verpflichtet, „ein bestimmtes Nein gegen ein solches Verbot auszusprechen“ (S. 8).<br />

Beabsichtigt keine Darstellung der Theorie <strong>und</strong> keine Kritik der Theorie, sondern nur eine<br />

Analyse ihres Ausgangspunktes, „eine klare Anschauung der gr<strong>und</strong>legenden Begriffe der<br />

Zeit <strong>und</strong> des Raumes“ (S. 8). - Naturwissenschaftliches Denken muß den Begriff eines „festen<br />

Körpers“ als Prinzip voraussetzen (wie das Identitätsprinzip im allgemeinen Denken).<br />

Euklidische Geometrie ver<strong>die</strong>nt den Vorzug nur, weil sie <strong>die</strong> einfachste <strong>und</strong> somit bequemste<br />

ist (S. 10-15). - Der Zeitbegriff hat sich aus dem Prinzip des Kreisels entwickelt, realisiert in<br />

den rotierenden Himmelskörpern <strong>und</strong> der Erde. Gleichzeitigkeit (GLZ) auch an entfernten<br />

Punkten wird erreicht durch mechanische Koppelung der Rotationsachsen (S. 18). Leitet<br />

daraus eine Definition der GLZ ab: Uhren an verschiedenen Orten laufen synchron, wenn<br />

sich ihre Zeigerachsen so bewegen, als wären sie durch eine starre Achse miteinander<br />

verb<strong>und</strong>en (S. 19). Diese Definition ist „scharf <strong>und</strong> eindeutig“ (S. 19) <strong>und</strong> vollständig<br />

unabhängig von irgendwelchen Vorstellungen über irgendwelche physikalische Erscheinungen,<br />

z.B. <strong>die</strong> Lichtgeschwindigkeit, <strong>die</strong> ihrerseits auf dem Zeitbegriff beruht, oder der<br />

Bewegung eines Beobachters. Ferner ist der Zeitbegriff begründet auch ohne <strong>die</strong> Möglichkeit,<br />

physikalische Messungen durchführen zu können (S. 21). - Die mechanische Relativität gilt<br />

nicht für <strong>die</strong> Rotationsbewegung: sie ist vielmehr ein Anzeichen für den „absoluten Raum“<br />

(S. 23). - Leitet <strong>die</strong> Abhängigkeit der Masse von der Geschwindigkeit aus der klassischen<br />

Mechanik ab: <strong>die</strong>s sei „kein besonderes Vorrecht der Relativitätstheorie“ (S.28). - Die C-<br />

Konstanz ist eine unbegründete Annahme, „weit außerhalb der Erfahrung“ (S. 35).<br />

Kündigt treuherzig an, daß er <strong>die</strong> Theorie nicht kritisieren will, protestiert jedoch entschieden<br />

gegen jegliche Maulkörbe für Nicht-Mathematiker, <strong>und</strong> liefert dann den Horrorkatalog aller<br />

Relativisten: den absolut starren Körper mit unveränderter Metrik, <strong>die</strong> absolute Gleichzeitigkeit,<br />

den absoluten Raum. <strong>Das</strong> Argument für <strong>die</strong> Gleichzeitigkeit ist einer der frühesten<br />

Vorschläge seiner Art; vgl. Severi 1924, Garavaldi 1950.<br />

1923 H. P. M. Bouasse: La question préalable<br />

BOUASSE, HENRI PIERRE MAXIME:<br />

La question préalable contre la théorie d’Einstein.<br />

In: Scientia. Bologna. Ser. 2, ann. 17, t. 33. 1923, S. 13-24.<br />

Vorbemerkung der Redaktion (S. 13): Eröffnet eine Folge von Beiträgen zur Diskussion der<br />

Einsteinschen Theorie, von Anhängern <strong>und</strong> Gegnern der Theorie, „auxquels nous laissons<br />

naturellement la plus ample liberté de manifestation de leur pensée“.<br />

Den Anstoß zur Theorie hat der Michelson-Morley-Versuch gegeben, in dem ein bestimmtes<br />

optisches Phänomen nicht festgestellt wurde. Die Darstellungen der Theorie behandeln<br />

dagegen Eisenbahnen, Lichtgeschwindigkeit, Bezugssysteme <strong>und</strong> Galileische Achsensysteme:<br />

es besteht keinerlei Zusammenhang zur Optik des MMV (S.17). Benötigt man zur<br />

Erklärung des Fresnel-Versuchs vorher <strong>die</strong> Eisenbahnen, <strong>die</strong> Relativgeschwindigkeiten,<br />

Bezugssysteme <strong>und</strong> den Dopplereffekt - „oui ou non?“ Wenn nicht, dann fehlt in der Theorie<br />

ein unmittelbar einleuchtendes Erklärungsprinzip für <strong>die</strong> Optik (S. 18). - Fazit: Wie kann<br />

man behaupten, unser Erkenntnisapparat vermittle falsche Vorstellungen von Raum <strong>und</strong> Zeit,<br />

<strong>und</strong> ihm gleichzeitig in allen anderen Überlegungen vertrauen? - Stellt <strong>die</strong> „question<br />

préalable“, <strong>die</strong> vorausgehende, zuerst zu beantwortende Frage, bevor <strong>die</strong> Theorie diskutiert<br />

werden kann: „Les données intuitives de notre cerveau forment un bloc que vous n’avez pas<br />

G. O. Mueller: SRT.<br />

284<br />

Textversion 1.2 - 2004

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