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Das Relativitätsmärchen und die Fakten - Wissenschaft und ...

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Kap. 3: <strong>Das</strong> <strong>Relativitätsmärchen</strong><br />

Die ART 1916 erklärt <strong>die</strong> Perihelbewegung des Merkur mit derselben Formel wie Gerber<br />

1902, gibt jedoch Gerber nicht als Quelle an. Um <strong>die</strong>se Priorität Gerbers <strong>und</strong> - was das<br />

physikalisch Relevante ist - seine Unabhängigkeit von irgendwelchen relativistischen<br />

Bedingungen zu dokumentieren, wurde Gerbers Abhandlung umgehend (1917) von Gehrcke<br />

in den „Annalen der Physik“ wiederabgedruckt, als Widerlegung der Behauptung, nur <strong>die</strong><br />

ART könne den Merkur-Perihel erklären.<br />

Die Relativisten waren erbost über <strong>die</strong>se Mitteilung in den „Annalen“ <strong>und</strong> kritisierten <strong>die</strong><br />

Gerbersche Abhandlung als nicht zuverlässig. Besonders tat sich hierin H. Seeliger hervor.<br />

Gehrcke 1919 (Zur Diskussion über den Äther) klärt Seeligers Eifer auf: Seeliger hatte sich<br />

schon seit längerem, schon vor Gerber, mit der Erklärung des Merkurperihels befaßt <strong>und</strong><br />

kannte <strong>die</strong> einschlägige Literatur genau, hatte jedoch „versäumt ...darauf hinzuweisen, daß<br />

<strong>die</strong> von EINSTEIN für <strong>die</strong> Perihelbewegungen aufgestellte Formel nichts anderes ist als <strong>die</strong><br />

alte Formel von GERBER“.<br />

1917 E. Guillaume: La physique moderne<br />

GUILLAUME, EDOUARD:<br />

Les bases de la physique moderne [Teil 1-3].<br />

In: Archives des sciences physiques et naturelles. Genève. Ser. 4, T. 43. 1917,<br />

S. 5-21. - Teil 2: S. 89-112. - Teil 3: S. 185-198.<br />

235<br />

1917<br />

Teil 1 enthält eine vorzügliche historische Darstellung der Entwicklung bis zu Lorentz’ Aufsatz<br />

1904, als Voraussetzung für <strong>die</strong> kritische Darstellung der SRT in Teil 2.<br />

Teil 2: Die behaupteten Effekte der Theorie (Längenkontraktion, Zeitdilatation) hängen in<br />

ihrer Größe nur von der relativen Geschwindigkeit zwischen beiden Systemen ab <strong>und</strong> sind<br />

vollkommen „réciproque; c’est la relativité qui l’exige“ (S. 93). - Nach der Realität von LK<br />

<strong>und</strong> ZD soll nach Auffassung der „adeptes de la relativité“ nicht gefragt werden: „La distinction<br />

entre réalité et apparence est vaine, et il convient de la bannir de la Science, qui est toute<br />

relative, c’est-à-dire ne peut établir que des comparaisons“ (S. 93). - Die Relativisten wollen<br />

uns immer wieder vertrösten <strong>und</strong> versichern, daß es sich nur um eine Frage der Gewöhnung<br />

handelt, nach deren Erreichung wir mit <strong>die</strong>ser neuen Kinematik wie mit der alten arbeiten<br />

würden. - Die Geometrie Euklids ist einfacher als jede nicht-euklidische (Zitat von Poincaré,<br />

S. 96) <strong>und</strong> deshalb unverändert anzuwenden. - Die Zeit ist irreversibel; auch wenn man <strong>die</strong><br />

Uhrzeiger im gegenläufigen Sinn drehen wollte, bliebe <strong>die</strong> Zeit in einem absoluten Sinn<br />

irreversibel. Für <strong>die</strong> SRT dagegen gibt es eine reversible Zeit, weil man in ihren Gleichungen<br />

t gegen -t vertauschen kann <strong>und</strong> sie ihren Sinn behält, wie <strong>die</strong> klassische Mechanik. Alle aus<br />

Ein Raum ohne Äther <strong>und</strong>enkbar<br />

„Nach der allgemeinen Relativitätstheorie ist der Raum mit physikalischen Qualitäten<br />

ausgestattet; es existiert also in <strong>die</strong>sem Sinne ein Äther. Gemäß der allgemeinen<br />

Relativitätstheorie ist ein Raum ohne Äther <strong>und</strong>enkbar; denn in einem<br />

solchen gäbe es nicht nur keine Lichtfortpflanzung, sondern auch keine Existenzmöglichkeit<br />

von Maßstäben <strong>und</strong> Uhren, also keine räumlich-zeitlichen Entfernungen<br />

im Sinne der Physik.“<br />

A. Einstein: Äther <strong>und</strong> Relativitätstheorie. Rede, gehalten in Leiden, 5.5. 1920. Berlin:<br />

Springer 1920. Zitiert nach Abdruck in: Albert Einsteins Relativitätstheorie. Die gr<strong>und</strong>legenden<br />

Arbeiten. Hrsg.: K. v. Meyenn. Braunschweig 1990, S. 123.<br />

Füsyk-Blyte Nr. 16<br />

Textversion 1.2 - 2004 G. O. Mueller: SRT.

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