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Das Relativitätsmärchen und die Fakten - Wissenschaft und ...

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Kap. 3: <strong>Das</strong> <strong>Relativitätsmärchen</strong><br />

Insgesamt ist <strong>die</strong>ser Text eine der seltenen Gelegenheiten, wo <strong>die</strong> Hauptvertreter der Theorien<br />

sich detailliert mit den kritischen Argumenten auseinandersetzen. Albert Einstein läßt in seiner<br />

Darstellung kein kritisches Argument weg, <strong>und</strong> er erklärt seine Position mit aller wünschenswerten<br />

Deutlichkeit auch im Detail. Zu seinen interessantesten Aussagen gehören folgende<br />

Punkte: (1) er will das Uhren-Paradoxon mit der Beschleunigung erklären <strong>und</strong> in <strong>die</strong> ART<br />

verlagern; (2) er gibt zu, daß für das nichtbeschleunigte System ein Gravitationsfeld nicht<br />

vorhanden ist; (3) <strong>die</strong> eingehende Diskussion des Einwands von Ph. Lenard (Kirchturm neben<br />

Bahndamm) zeigt, daß der Relativist nur Hilfshypothesen bemüht, auf Lenards Frage nach<br />

den realen physikalischen Ursachen aber nicht antwortet.<br />

Der von Albert Einstein gedachte Kritikus erklärt sich positiv beeindruckt, <strong>die</strong> real existierenden<br />

Kritiker können durch <strong>die</strong>sen Text <strong>die</strong> Haltlosigkeit beider Theorien nur bestätigt sehen,<br />

vor allem den offensichtlich völlig fiktiven Charakter <strong>die</strong>ser Physik-Variante, <strong>die</strong> sich mit<br />

der Frage, was wirklich vorhanden ist <strong>und</strong> geschieht, überhaupt nicht befaßt, sondern nur mit<br />

dem, was könnte <strong>und</strong> muß <strong>und</strong> mathematisch zwingt. Schon <strong>die</strong> Sprache der Relativisten-<br />

Texte sagt alles.<br />

1919 H. Dingler: Gr<strong>und</strong>lagen der Physik<br />

239<br />

1918<br />

DINGLER, HUGO:<br />

Die Gr<strong>und</strong>lagen der Physik: synthetische Prinzipien der mathematischen Naturphilosophie.<br />

Berlin (usw.): Vereinigung <strong>Wissenschaft</strong>l. Verleger (de Gruyter) 1919. 157 S.<br />

Die Vertreter der Relativitätstheorie wollen einerseits <strong>die</strong> „Wirklichkeit in ein logisches<br />

System“ einfügen, andererseits soll „stets <strong>die</strong> ‘Erfahrung’ als letzter Kronzeuge“ herangezogen<br />

werden, <strong>und</strong> beide Standpunkte werden „völlig unkritisch fortwährend untereinander gemengt“<br />

(S. 97). - Für <strong>die</strong> Positionen in der Physik, <strong>die</strong> „letzten Endes auf dem absoluten Vertrauen<br />

in den Geist einiger Forscher [basieren], daß tatsächlich gar keine andere Möglichkeit mehr<br />

vorliegt, <strong>und</strong> daß <strong>die</strong>se apodiktisch voraussagen können, daß keine mögliche Erfahrung jemals<br />

einen anderen Ausweg“ zeigen kann, gibt es keinerlei Gewähr (S. 99). - Als völlig unbewiesenes<br />

Dogma wird von den Relativisten verkündet <strong>und</strong> geglaubt, <strong>die</strong> Physik werde „lediglich<br />

auf Gr<strong>und</strong> von ‘Erfahrungen’ aufgebaut“ (S. 99-100). - Dem reinen Empirismus fehlt <strong>die</strong><br />

kritische Einsicht, „daß das meiste an dem, was er als „Sehen“ bezeichnet, durch den Sehenden<br />

selbst in <strong>die</strong> Erscheinung hineingetragen ist“ (S. 101). - Die behauptete C-Konstanz kann<br />

man nicht „irgendwoher wissen“, sondern muß sie empirisch feststellen, aber derartige<br />

Definitionen empirischer Größen als „absolut“ müssen zu Problemen führen (S. 103). - Wir<br />

Kritik im Bierzelt: kleine Gruppe, völkisch, deutschnational<br />

„Die führenden Physiker in Deutschland <strong>und</strong> der Welt feierten Einstein als den<br />

„neuen Newton“. Nur eine kleine Gruppe völkischer <strong>Wissenschaft</strong>ler machte schon<br />

früh gegen ihn <strong>und</strong> seine Ideen mobil. Allen voran bekämpfte der deutschnationale<br />

Physiker <strong>und</strong> Nobelpreisträger Philipp Lenard <strong>die</strong> Allgemeine Relativitätstheorie<br />

als „typisch jüdisches Blendwerk“.“<br />

„Die Einstein-Gegner organisierten Vorträge zur Widerlegung der Relativitätstheorie;<br />

meist gingen sie nach hinten los - bei den Versammlungen ging es zu<br />

wie im Bierzelt, <strong>die</strong> wirrsten Köpfe meldeten sich mit eigenen Welterklärungen zu<br />

Wort.“<br />

Der Spiegel. <strong>Das</strong> deutsche Nachrichtenmagazin. 1997, Nr. 43, v. 20 .10.97, S. 246-250;<br />

hier: S. 246.<br />

Füsyk-Blyte Nr. 18<br />

Textversion 1.2 - 2004 G. O. Mueller: SRT.

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