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Das Relativitätsmärchen und die Fakten - Wissenschaft und ...

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Kap. 3: <strong>Das</strong> <strong>Relativitätsmärchen</strong><br />

Huygens verdrängt (S. 155). - Hält <strong>die</strong> SRT mit Aufgabe der absoluten Zeit <strong>und</strong> deren<br />

Behandlung als imaginäre vierte Raumdimension für ungewiß (S. 157); wenn <strong>die</strong> Ablenkung<br />

des Lichts durch Gravitationsfelder experimentell bestätigt würde, so könnte <strong>die</strong> Lichtgeschwindigkeit<br />

nicht unveränderlich sein, <strong>und</strong> der SRT wäre der Boden entzogen: „Die heutige<br />

theoretische Physik [kann] leicht den Eindruck eines Chaos machen, eines Trümmerfeldes<br />

zerschlagener Theorien“ (S. 158).<br />

Eine der frühesten Klagen (1914!) über „Gewaltmaßnahmen“ zum Aufdrängen von unbewiesenen<br />

„wissenschaftlichen Neuerungen“, vorgetragen in der Festrede für eine Universität.<br />

<strong>Das</strong> von Wien (1914!) an <strong>die</strong> Wand gemalte Menetekel der gravitativen Lichtablenkung als<br />

Ruin der SRT wird Albert Einstein demnächst (1916) als Beweis für seine neue ART postulieren.<br />

1914 Lorentz: Vorlesungen in Teylers Stiftung<br />

227<br />

1913<br />

LORENTZ, HENDRIK ANTOON:<br />

<strong>Das</strong> Relativitätsprinzip : 3 Vorlesungen, gehalten in Teylers Stiftung zu Haarlem. Leipzig<br />

(usw.): Teubner 1914. 52 S.<br />

Originaltext: Het relativiteitsbeginsel: voordrachten gehouden [in Teyler’s Stichting] in Maart<br />

1913 / bewerkt door W. H. Keesom. In: Archives du Musée Teyler. Ser. 3, Vol. 2. 1914, S. 1-<br />

60.<br />

Die 2. Vorlesung erörtert zunächst Fragen der Elektrodynamik <strong>und</strong> der Gravitation, diskutiert<br />

dann <strong>die</strong> Bedeutung des Relativitätsprinzips. Läßt <strong>die</strong> „schon öfters genannten Beobachter A<br />

<strong>und</strong> B ihre Gedanken austauschen“ (S. 22): „Dann wird zwischen ihnen eine Diskussion eintreten<br />

können über <strong>die</strong> Frage, wer von beiden sich bewegt hat <strong>und</strong> wer nicht. Es ist klar, daß,<br />

wenn nichts anderes da ist als sie <strong>und</strong> ihre Laboratorien, <strong>die</strong>se Frage sinnlos ist“ (S. 22). Man<br />

benötigt also ein Drittes als Bezugssystem: aber auch bei Annahme z.B. eines Äthers könnten<br />

A <strong>und</strong> B <strong>die</strong> Frage, wer von beiden sich relativ zum Äther bewegt, nicht entscheiden. „Weiter<br />

könnten sie über ihre Messungen debattieren. A könnte zu B sagen: ich habe deutlich gesehen,<br />

daß Ihre Maßstäbe kürzer waren als <strong>die</strong> meinen. B sagt dann aber dasselbe zu A, <strong>und</strong> <strong>die</strong><br />

Diskussion wäre wieder hoffnungslos.“ (S. 22). „Ihre Systeme der Zeitmessung könnten zu<br />

einer ähnlichen Diskussion Anlaß geben. In einen heftigen Wortstreit könnten sie geraten<br />

wegen der Frage, ob bestimmte Erscheinungen gleichzeitig seien oder nicht.“ (S. 22) „Sollten<br />

<strong>die</strong> Beobachter den Zeitbegriff als etwas Primäres, etwas ganz vom Raumbegriff Getrenntes<br />

betrachten wollen, so würden sie wohl erkennen, daß eine absolute Gleichzeitigkeit existiert;<br />

...“ (S. 23) Des weiteren kritisiert er <strong>die</strong> „Abschaffung des Äthers“, weil es keinen großen<br />

Unterschied macht, „ob man vom Vakuum oder vom Äther spricht“ (S. 23) <strong>und</strong> zieht dann<br />

Bilanz: „Es ist gewiß merkwürdig, daß <strong>die</strong>se Relativitätsbegriffe, auch was <strong>die</strong> Zeit betrifft,<br />

so schnell Eingang gef<strong>und</strong>en haben.“ (S. 23).<br />

Esel<br />

„Wer <strong>die</strong> spz. Relativitätstheorie widerlegen will, ist ein Esel. Bei der allg. Relativitätstheorie<br />

mag es anders sein.“<br />

Ondit aus Potsdam, berichtet von Jürgen Brandes in: Die Einstein’sche <strong>und</strong> lorentzianische<br />

Interpretation der speziellen <strong>und</strong> allgemeinen Relativitätstheorie. 1998, S. 249.<br />

Füsyk-Blyte Nr. 12<br />

Textversion 1.2 - 2004 G. O. Mueller: SRT.

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