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Das Relativitätsmärchen und die Fakten - Wissenschaft und ...

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G. O. Mueller: SRT.<br />

Kap. 3: <strong>Das</strong> <strong>Relativitätsmärchen</strong><br />

1922 H. Bergson: Durée et simultanéité<br />

BERGSON, HENRI:<br />

Durée et simultanéité [7. éd.]: à propos de la théorie d’Einstein. 1. éd. „Quadrige“.<br />

Paris: Pr. Univ. de France 1992. 216 S. (Quadrige. 141.)<br />

Enthält: Vorw. zur 1. éd. 1922; Vorw. zur 2. éd. 1923; Vorw. zur 7. éd. 1968; Anhänge 1-3 zur<br />

2. éd.<br />

Beschränkt seine Untersuchung auf <strong>die</strong> Zeit in der SRT (S. XI). - Besteht auf der Reziprozität<br />

des Relativitätsprinzips: damit sind alle Inertialsysteme (IS) vollständig gleichberechtigt;<br />

der Beobachter im IS(1) trifft über ein anderes IS(2) <strong>die</strong>selben Feststellungen wie der<br />

Beobachter im IS(2) über das IS(1). Die behaupteten Paradoxa lösen sich auf: es gibt auch<br />

für Einsteins Hypothese nur eine allgemeingültige Zeit (S. 25-26; 37-39).<br />

Analysiert <strong>die</strong> Gr<strong>und</strong>lagen unseres Zeitbegriffs: Zeit kann nur von einem lebenden realen<br />

Beobachter wahrgenommen werden: „Sans une mémoire élémentaire qui relie les deux instants<br />

l’un à l’autre, il n’y aura que l’un ou l’autre des deux, un instant unique par conséquent, pas<br />

d’avant et d’après, pas de succession, pas de temps“ (S. 46). Nur <strong>die</strong> wahrgenommene Zeit<br />

ist wirkliche Zeit (temps réel), alle nicht direkt wahrgenommenen, beobachteten Zeiten sind<br />

fiktiv. - Aus <strong>die</strong>ser Analyse folgt das Urteil über <strong>die</strong> bei Einstein üblichen zwei Systeme, den<br />

üblichen Beobachter in jedem der beiden Systeme, <strong>die</strong> Lorentz-Transformationen zum<br />

Umrechnen der Meßdaten zwischen den Systemen: nur <strong>die</strong> von einem Beobachter wirklich<br />

gemessene Zeit ist wirklich - <strong>und</strong> alle realen Beobachter in ihren IS sind völlig gleichberechtigt<br />

<strong>und</strong> messen gegenseitig dasselbe, weshalb auch in der SRT <strong>die</strong> eine allgemeingültige Zeit<br />

herrscht - <strong>und</strong> alle über <strong>die</strong> Lorentz-TF berechneten Zeiten sind nur zugeschriebene Zeiten,<br />

deshalb fiktiv (S. 193).<br />

Die Gleichzeitigkeit (GLZ) soll nach Einstein für nebeneinander befindliche Uhren oder<br />

Ereignisse absolut gelten, für voneinander entfernte Uhren oder Ereignisse jedoch nicht:<br />

<strong>die</strong>se Unterscheidung Einsteins zwischen nahe <strong>und</strong> entfernt hat für <strong>die</strong> Gültigkeit des Begriffs<br />

der GLZ keinen wissenschaftlichen Wert (n’a pas de valeur scientifique, S. 55); wenn man<br />

zwischen zwei Uhren, <strong>die</strong> nach Einstein nebeneinander stehen <strong>und</strong> absolute GLZ ermöglichen,<br />

eine Mikrobe setzt, dann wird <strong>die</strong>se Mikrobe beide Uhren als weit voneinander entfernt<br />

beurteilen <strong>und</strong> keine absolute GLZ zugestehen: „Un microbe intelligent trouverait entre deux<br />

horloges „voisines“ un intervalle énorme; et il n’accorderait pas l’existence d’une simultanéité<br />

absolue ...“ (S. 55).<br />

<strong>Das</strong> Zwillingsparadoxon (ZWP) mit dem schneller alternden zurückgebliebenen Zwilling ist<br />

kein realer Effekt, weil <strong>die</strong> volle Reziprozität des Relativitätsprinzips (RP) zwischen dem<br />

Reisenden <strong>und</strong> dem auf der Erde Zurückgebliebenen einen gleichartigen Zeitablauf voraussetzt<br />

(S. 76-79). Widmet dem ZWP einen Appendice 1 (S. 183-193): Die zahllosen verschiedenen<br />

Zeiten der SRT sind fiktiv, es gibt nur eine reale Zeit. Die behaupteten Effekte des ZWP sind<br />

vergleichbar mit den perspektivischen Veränderungen, wenn sich zwei Personen voneinander<br />

entfernen: wer <strong>die</strong> entfernte Person nur noch in Zwergengröße sieht, weiß, daß sich <strong>die</strong><br />

entfernte Person nicht in einen Zwerg verwandelt hat, <strong>und</strong> daß sie nach ihrer Rückkehr wieder<br />

in ihrer wahren Größe erscheint.<br />

Da Bergson in langen Passagen <strong>die</strong> Bedingungen der SRT samt allen behaupteten Effekten<br />

durchspielt <strong>und</strong> fast ausschließlich nur <strong>die</strong> Zeitaspekte kritisch analysiert, entsteht strecken-<br />

276<br />

Textversion 1.2 - 2004

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