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Das Relativitätsmärchen und die Fakten - Wissenschaft und ...

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Kap. 3: <strong>Das</strong> <strong>Relativitätsmärchen</strong><br />

Weist darauf hin, daß in der Darstellung der vierdimensionalen Raumzeit („Die Mystik der<br />

vierten Dimension schien hier in das helle Licht physikalischer Erkenntnis gerückt“ S. 271)<br />

„nicht <strong>die</strong> Zeit selbst <strong>die</strong>se Rolle spielt, sondern <strong>die</strong> imaginäre Zeit. An der Tatsache, daß <strong>die</strong><br />

Zeit etwas völlig anderes ist als eine Raumabmessung vermag weder <strong>die</strong> Relativitätstheorie<br />

noch irgendeine andere Theorie etwas zu ändern“ (S. 271). - Physikalische Gesetze besitzen<br />

immer nur „näherungsweise Gültigkeit ..., <strong>die</strong> bei fortschreitender Erkenntnis durch genauere<br />

zu ersetzen sind“; „<strong>Das</strong> Relativitätsprinzip verlangt aber strenge Gültigkeit <strong>und</strong> würde nicht<br />

als erste Näherung an <strong>die</strong> Wirklichkeit angesehen werden können“ (S. 271-272): bezeichnet<br />

daher „das Relativitätsprinzip nicht eigentlich als ein physikalisches sondern als ein erkenntnistheoretisches“<br />

(S. 271) Prinzip.<br />

Durch <strong>die</strong> Theorie „erscheint“ der Äther ausgeschaltet: „Es sollen sich abstrakte Größen, wie<br />

elektrische oder magnetische Kräfte mit Lichtgeschwindigkeit im Raum fortbewegen. Es<br />

scheint mir sehr fraglich ob hiermit das letzte Wort gesprochen wurde. Die Neigung den<br />

Äther wieder einzuführen ist durch <strong>die</strong> Theorie der Strahlung wieder wachgerufen. Ist aber<br />

einmal der Äther wieder da, so werden Zweifel, ob nicht doch eine Bewegung relativ zu ihm<br />

physikalische Bedeutung hat, nicht zum Verschwinden zu bringen sein“ (S. 272).<br />

ART: „Die mathematische Form der allgemeinen Relativitätstheorie ist nun eine solche, daß<br />

eine strenge <strong>und</strong> eindeutige Festsetzung dessen, was man unter <strong>die</strong>ser Theorie verstehen<br />

will, nicht möglich ist“ (S. 278). Fragt in Bezug auf <strong>die</strong> ART, „ob wir wirklich dazu genötigt<br />

sind, <strong>die</strong> bisherige einfache Geometrie als Gr<strong>und</strong>pfeiler der Physik aufzugeben <strong>und</strong> zu<br />

Betrachtungen überzugehen, <strong>die</strong> mathematisch sicher einwandfrei sind aber <strong>die</strong> Physik auf<br />

unsichern Boden stellen“ (S. 281). - Sieht <strong>die</strong> Gefahr, daß <strong>die</strong> Theorie, allerdings<br />

mißverständlich, als erkenntnistheoretischer Relativismus verstanden wird oder ihn fördert<br />

(S. 285-286). - Fazit: „Weder ist <strong>die</strong> Theorie noch sind ihre Ergebnisse durch <strong>die</strong> Erfahrung<br />

endgültig bestätigt“ (S. 286). - Sein Fazit ist anno 1921 - also während des anhaltenden<br />

Jubels über <strong>die</strong> Sonnenfinsternis-Beobachtungen 1919 - bemerkenswert distanziert.<br />

1922, April Paris: Diskussionen mit Albert Einstein<br />

Während seines Aufenthaltes in Paris haben mehrere wissenschaftliche Gesellschaften Albert<br />

Einstein zu Vorträgen <strong>und</strong> Diskussionsveranstaltungen eingeladen, auf denen auch Kritik an<br />

seinen Theorien vorgetragen wurde. Als vorzügliche Darstellung <strong>und</strong> Quellenwerk (eines<br />

überzeugten Relativisten) kann <strong>die</strong>nen: M. Biezunski: Einstein à Paris: le temps n’est plus ...<br />

Saint-Denis: Pr. Univ. de Vincennes 1991. 222 S.<br />

G. O. Mueller: SRT.<br />

Collège de France, 3. April<br />

[EINSTEIN UND PAINLEVÉ. Bericht über erste Diskussionssitzung, Paris, Collège de<br />

France, 3. April 1922]. In: Humanité. 1922, 4. April.<br />

Zitiert in: Gehrcke 1924 (Massensuggestion), S. 80-81:<br />

Referiert <strong>die</strong> Kritik von Painlevé; Gedankenexperiment mit dem Eisenbahnzug, der wegfährt<br />

<strong>und</strong> wieder zu derselben Station zurückkommt; nach der SRT soll <strong>die</strong> Uhr im Zug eine<br />

Zeitdilatation erfahren. Painlevé fragt, ob <strong>die</strong> Zeitdilatation nach Rückkehr des Zuges in den<br />

Bahnhof erhalten bleibt? Einstein <strong>und</strong> Langevin bejahen; Painlevé bestreitet: <strong>die</strong> Uhr muß<br />

<strong>die</strong>selbe St<strong>und</strong>e zeigen wie <strong>die</strong> Bahnhofsuhr. Nach Auffassung des Berichterstatters in der<br />

Zeitung: ein schwerer Einwand, der noch nicht ausgeräumt ist.<br />

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Textversion 1.2 - 2004

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