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GesteinsPerspektiven 05/23

Die GP GesteinsPerspektiven ist offizielles Organ des Bundesverbandes Mineralische Rohstoffe e.V. (MIRO). Thematische Schwerpunkte sind Fachartikel, Berichte und Reportagen. Folgende Bereiche werden publizistisch abgedeckt: Wirtschaft, Politik und Recht mit Auswirkungen auf die Roh- und Baustoffindustrie, Prospektion, Lagerstättenerkundung, Lagerstättenbewertung, Betriebsplanung und Abbautechnik, Gewinnung und Verarbeitung mineralischer Rohstoffe, Aufbereitung: Zerkleinerung, Klassierung, Sortierung, Materialreinigung, Veredelung: Transportbeton, Asphalt, Wiedernutzbarmachung durch Rekultivierung und/oder Renaturierung, Genehmigungsverfahren und Genehmigungspraxis, Forschung sowie Aus- und Weiterbildung.

Die GP GesteinsPerspektiven ist offizielles Organ des Bundesverbandes Mineralische Rohstoffe e.V. (MIRO). Thematische Schwerpunkte sind Fachartikel, Berichte und Reportagen. Folgende Bereiche werden publizistisch abgedeckt: Wirtschaft, Politik und Recht mit Auswirkungen auf die Roh- und Baustoffindustrie, Prospektion, Lagerstättenerkundung, Lagerstättenbewertung, Betriebsplanung und Abbautechnik, Gewinnung und Verarbeitung mineralischer Rohstoffe, Aufbereitung: Zerkleinerung, Klassierung, Sortierung, Materialreinigung, Veredelung: Transportbeton, Asphalt, Wiedernutzbarmachung durch Rekultivierung und/oder Renaturierung, Genehmigungsverfahren und Genehmigungspraxis, Forschung sowie Aus- und Weiterbildung.

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PRAXIS<br />

FACHPUBLIKUM LIVE: Nichts bleibt ungeprüft! Probenahme<br />

am recycelten Altasphalt und den anderen<br />

Stofffraktionen gehört dazu, ebenso die eingehende<br />

Begutachtung der Brecherbesonderheiten.<br />

um die computergestützte oder experimentelle<br />

Validierung neu oder weiterentwickelter<br />

Aufbereitungslösungen<br />

und Komponenten aus der eigenen F&E-<br />

Abteilung am SBM-Hauptsitz Oberweis.<br />

Wobei: Das ist eigentlich erst der Anfang.<br />

Seit 2021 laufen überdies Arbeiten<br />

am groß angelegten F&E-Projekt „Autonomes<br />

Brechen. Auftrag und Ziel ist die<br />

Entwicklung „intelligenter“, selbst lernender<br />

mobiler Brecher, die eine autonome,<br />

voll automatisierte Produktion<br />

ermöglichen sollen. Ein idealer Technologieträger<br />

dafür ist der „konventionelle“<br />

Remax 600 mit seiner umfangreichen<br />

technischen Ausrüstung, dem optimierten<br />

elektrischen Antrieb und der Crush-<br />

Control-Steuerung, die bereits heute<br />

einen Großteil der anfallenden Maschinendaten<br />

verarbeitet. Für das Ziel „Autonomie“<br />

ist viel zu tun, weshalb Helmut<br />

Haider auch am Rande des Termins erklärt:<br />

„Wir hätten die Anlage schon<br />

gerne auch bei unseren Händlerpartnern<br />

auf der steinexpo gezeigt, aber im<br />

Moment geht es vor allem um Einsatz<br />

und Abstimmung der Sensorik, mit der<br />

die Maschine eigenständig Art und Zusammensetzung<br />

des Aufgabeguts und<br />

die Korngrößenverteilung der Endprodukte<br />

erfassen kann. Das bedeutet: Ausstattung<br />

mit Kamera- und Sensortechnik<br />

der verschiedensten Art, Datenerfassung<br />

und Ergebnisabgleich. In dieser<br />

entscheidenden Phase gilt nur eins: Zielorientierung.“<br />

Ist das Ziel erreicht, leitet<br />

die Crush-Control-Steuerung alle vor Ort<br />

ermittelten Werte gemeinsam mit den<br />

ebenfalls in Echtzeit ermittelten Lastzuständen<br />

von Brecher und Fördereinrichtungen<br />

über eine Cloud in die SBM-Zentrale.<br />

Ein dort erstellter „digitaler<br />

Zwilling“ gleicht die realen Maschinenleistungen<br />

mit Tausenden hinterlegter<br />

Referenz-Daten aus 1:1-Güteprüfungen,<br />

Labortests und Computersimulationen<br />

ab (Gesteinseigenschaften, Sieblinien,<br />

Kornformen etc.). Die daraus ermittelten<br />

Optimierungspotenziale werden an die<br />

Maschinensteuerung zurückgesandt<br />

und ermöglichen vor Ort eine unmittelbare<br />

und ständige Anpassung aller Prozessstufen<br />

ohne Betriebsunterbrechungen.<br />

Was der Maschinist braucht, ist<br />

– vereinfacht gesagt – eigentlich nur<br />

noch ein Start-Stopp-Knopf. Eine spannende<br />

Phase! „Natürlich gibt es externe<br />

Dienstleister, von denen man sich Programme<br />

dieser Art in Richtung Autonomie<br />

entwickeln lassen kann. Wir haben<br />

uns aber entschieden, diese Herausforderung<br />

selbst in die Hand zu nehmen und<br />

gemeinsam mit dem Leobener Spezialisten<br />

eigenes Know-how weiterzuentwickeln“,<br />

erklärt Helmut Haider den ambitionierten<br />

SBM-Anspruch. Sicher ein guter<br />

Plan, um auch für das „Weiterschreiben“<br />

in der Zukunft gerüstet zu sein, den digitalen<br />

Zwilling sicher einschätzen zu können<br />

und verknüpfte IT+Hardware-Kompetenzen<br />

auszubauen.<br />

Autonomes Brechen bedeutet auch,<br />

die Anlage datenbasiert bereits vor<br />

Standort- oder Materialwechseln über<br />

die richtige Auswahl der Siebmedien<br />

exakt auf die Anforderungen hin konfigurieren<br />

zu können. Die interaktive Menüsteuerung<br />

erlaubt auch unerfahrenen<br />

Maschinisten die präzise Einstellung der<br />

Produktion, je nachdem ob maximaler<br />

Ausstoß, minimaler Kraftstoffverbrauch<br />

oder die mengenoptimierte Produktion<br />

bestimmter Wertkörnungen gefragt ist.<br />

Eine weitere Entlastung bringt die neuartige<br />

integrierte Werkzeugüberwachung<br />

im Prallbrecher, die während der<br />

Produktion verschleißbedingten Qualitätseinbußen<br />

entgegensteuert und<br />

wichtige Unterstützung bei der vorausschauenden<br />

Wartung leistet.<br />

Der Zwilling wird aus<br />

der Praxis genährt<br />

Unter den „klassischen“ Positivargumenten<br />

für den Remax 600 überzeugt vor<br />

allem der SBM-typisch verbrauchsoptimierte<br />

diesel-elektrische Hybrid-Antrieb<br />

mit optionalem Netzbetrieb: Eine kompakte<br />

Einheit aus 15-l-Cummins-Turbodiesel<br />

(EU-V) und 553-kVa-Generator<br />

übernimmt die Versorgung aller elektrischen<br />

Antriebe – vom 250 kW starken<br />

E-Motor des Brechers, über die komplette<br />

Förder- und Siebtechnik bis hin zu den<br />

OPTISCHER KONTROLLEUR: Forscher der Montanuni Leoben entwickelten gemeinsam<br />

mit den F&E-Fachleuten bei SBM den optischen Sensor oberhalb des Hauptaustragsbandes<br />

und das Analyse-Verfahren zur Bestimmung der Kornverteilung.<br />

GESTEINS Perspektiven 5 | 20<strong>23</strong>

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