GesteinsPerspektiven 05/23
Die GP GesteinsPerspektiven ist offizielles Organ des Bundesverbandes Mineralische Rohstoffe e.V. (MIRO). Thematische Schwerpunkte sind Fachartikel, Berichte und Reportagen. Folgende Bereiche werden publizistisch abgedeckt: Wirtschaft, Politik und Recht mit Auswirkungen auf die Roh- und Baustoffindustrie, Prospektion, Lagerstättenerkundung, Lagerstättenbewertung, Betriebsplanung und Abbautechnik, Gewinnung und Verarbeitung mineralischer Rohstoffe, Aufbereitung: Zerkleinerung, Klassierung, Sortierung, Materialreinigung, Veredelung: Transportbeton, Asphalt, Wiedernutzbarmachung durch Rekultivierung und/oder Renaturierung, Genehmigungsverfahren und Genehmigungspraxis, Forschung sowie Aus- und Weiterbildung.
Die GP GesteinsPerspektiven ist offizielles Organ des Bundesverbandes Mineralische Rohstoffe e.V. (MIRO). Thematische Schwerpunkte sind Fachartikel, Berichte und Reportagen. Folgende Bereiche werden publizistisch abgedeckt: Wirtschaft, Politik und Recht mit Auswirkungen auf die Roh- und Baustoffindustrie, Prospektion, Lagerstättenerkundung, Lagerstättenbewertung, Betriebsplanung und Abbautechnik, Gewinnung und Verarbeitung mineralischer Rohstoffe, Aufbereitung: Zerkleinerung, Klassierung, Sortierung, Materialreinigung, Veredelung: Transportbeton, Asphalt, Wiedernutzbarmachung durch Rekultivierung und/oder Renaturierung, Genehmigungsverfahren und Genehmigungspraxis, Forschung sowie Aus- und Weiterbildung.
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WIRTSCHAFT<br />
Argumente, Ideen und Optimismus live<br />
Für die allermeisten Teilnehmer dieser Jahreshauptversammlung dürfte der Tagungsort eine Rückkehr in fast<br />
familiäre Umgebung gewesen sein. Im großen Saal des Konstanzer Inselhotels hat bereits so manche den Verband<br />
prägende Veranstaltung stattgefunden. Der scheidende Präsident Röhm erinnerte denn auch an den<br />
denkwürdigen Besuch des im Jahre 2011 gerade frisch gewählten grünen Ministerpräsidenten Winfried<br />
Kretschmann beim ISTE. Sie habe am Beginn einer von Vertrauen und Sympathie geprägten Partnerschaft<br />
gestanden, welche auch für die Bewältigung zukünftiger Aufgaben hoffen lasse. Und davon gibt es reichlich.<br />
Ja, der Wechsel an der Vorstandsspitze<br />
verdient eine besondere Würdigung.<br />
Aus der Außenperspektive waren<br />
Peter Röhm und der ISTE eins, genau wie<br />
das Doppel Röhm/HGF Beißwenger<br />
bzw. Geschäftsführung. Dazu aber später<br />
mehr. Zuerst geht’s um die Problemfelder<br />
und Arbeitsthemen – auch das ist<br />
letztlich eins.<br />
Im Bericht der Geschäftsführung<br />
wurde das Angebots- und Leistungspaket<br />
des Verbandes deutlich, inklusive<br />
einer hohen Flexibilität und Kreativität<br />
auf Sach- und Fachebene, die nicht zuletzt<br />
das momentan schwierige wirtschaftliche<br />
Umfeld verlangt. Im Zentrum<br />
steht die aktuelle Baukrise mit dem<br />
stärksten Rückgang der Bauauftragsentwicklung<br />
seit der Wiedervereinigung.<br />
Die Bauwirtschaft steckt in einer Zwickmühle:<br />
Nach einem langwierigen Aufbau<br />
von Baukapazitäten wird nun ein<br />
signifikanter Arbeitsplatzabbau wahrscheinlich.<br />
Andererseits besteht für die<br />
eigentlich anstehenden Bauaufgaben<br />
im Wohnungsbau, der Infrastruktur, Brückensanierungen<br />
etc. Arbeitskräftebedarf.<br />
Die Problemlage der Wirtschaft ist<br />
auch eine der öffentlichen Auftraggeber<br />
und damit der Politik. Aber hat diese<br />
deren Tragweite schon gänzlich erfasst?<br />
In rückwärtiger Kettenreaktion führt<br />
die Bauzurückhaltung zu deutlichen<br />
Nachfragerückgängen bei mineralischen<br />
Bauroh- und Baustoffen. Die Produktion<br />
sank 2022 um real 4,3 %. Ungünstig,<br />
wenn dem teure Forderungen<br />
wie die Dekarbonisierung der Produktion<br />
oder die schwelende Liebäugelei mit<br />
zusätzlichen Rohstoffabgaben gegenüberstehen.<br />
Selbst wenn es nicht um die<br />
klassischen Baumaßnahmen ginge,<br />
wäre da immer noch eine Energiewende<br />
zu bewältigen. Auch die hat etwas mit<br />
Baustoffverfügbarkeit und Bauen zu tun.<br />
Apropos Energie: Gerne würde die<br />
Branche in BW hierzu einen massiven<br />
Beitrag leisten. Schwimmende und landgestützte<br />
PV-Anlagen in Abbaustätten<br />
könnten das 2-%-Flächenziel für erneuerbare<br />
Energie im Bundesland rascher<br />
greifbar machen. An Floating-PV-Vorzeigeprojekten<br />
auf Baggerseen mangelt<br />
es im Ländle nicht, an Politprominenz<br />
bei der Eröffnung wie zuletzt beim<br />
Kieswerk Müller mit MP Kretschmann<br />
und Landrätin ebenso wenig. Indes:<br />
auch hier engt der Rahmen mit einer Belegungsvorgabe<br />
von nur 15 % der Seefläche<br />
und 40 m Mindestabstand zum<br />
Ufer die investitionsbereiten Unternehmen<br />
ein. Ob sich daran etwas ändert,<br />
bleibt im Konjunktiv. Intern sehen das<br />
selbst Fachleute in Umweltministerien<br />
anders; viele weitere Arbeiten, darunter<br />
auch ein MIRO-Forschungsprojekt, sind<br />
in Vorbereitung, die ISTE-Pressearbeit<br />
wird das Thema „oben“ halten.<br />
Kernthemen um Rohstoffe,<br />
Baustoffe und Co.<br />
Hinsichtlich neuer Impulse für den Wohnungsbau<br />
ruhen einige Hoffnungen auf<br />
dem Netzwerk solid Unit, das, im Süden<br />
gestartet, jetzt bundesweit aktiv ist. In<br />
BW existiert hier ein politischer Beirat.<br />
Ein erstes Diskussionstreffen gibt es im<br />
Spätherbst.<br />
Das Thema spielt in einem Team zusammen<br />
mit der Wohnungsbaupolitik.<br />
Hier gibt es mit dem Strategiedialog<br />
„Bezahlbares Wohnen und innovatives<br />
Bauen“ verschiedener Ministerien in BW<br />
ein Gremium, das unter anderem ISTE-<br />
Expertise ernst nimmt.<br />
Interessant ist, wie schnell IT-Kernthemen<br />
im Ländle auch vom Verband auf-<br />
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