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GesteinsPerspektiven 05/23

Die GP GesteinsPerspektiven ist offizielles Organ des Bundesverbandes Mineralische Rohstoffe e.V. (MIRO). Thematische Schwerpunkte sind Fachartikel, Berichte und Reportagen. Folgende Bereiche werden publizistisch abgedeckt: Wirtschaft, Politik und Recht mit Auswirkungen auf die Roh- und Baustoffindustrie, Prospektion, Lagerstättenerkundung, Lagerstättenbewertung, Betriebsplanung und Abbautechnik, Gewinnung und Verarbeitung mineralischer Rohstoffe, Aufbereitung: Zerkleinerung, Klassierung, Sortierung, Materialreinigung, Veredelung: Transportbeton, Asphalt, Wiedernutzbarmachung durch Rekultivierung und/oder Renaturierung, Genehmigungsverfahren und Genehmigungspraxis, Forschung sowie Aus- und Weiterbildung.

Die GP GesteinsPerspektiven ist offizielles Organ des Bundesverbandes Mineralische Rohstoffe e.V. (MIRO). Thematische Schwerpunkte sind Fachartikel, Berichte und Reportagen. Folgende Bereiche werden publizistisch abgedeckt: Wirtschaft, Politik und Recht mit Auswirkungen auf die Roh- und Baustoffindustrie, Prospektion, Lagerstättenerkundung, Lagerstättenbewertung, Betriebsplanung und Abbautechnik, Gewinnung und Verarbeitung mineralischer Rohstoffe, Aufbereitung: Zerkleinerung, Klassierung, Sortierung, Materialreinigung, Veredelung: Transportbeton, Asphalt, Wiedernutzbarmachung durch Rekultivierung und/oder Renaturierung, Genehmigungsverfahren und Genehmigungspraxis, Forschung sowie Aus- und Weiterbildung.

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140<br />

TREFFPUNKT<br />

REFERENTEN-GRUPPENBILD: Insgesamt 18 Vorträge standen auf der Tagesordnung des Rohstofftags. Fotos: ISTE<br />

Dialogforum rund um Rohstoffsicherung<br />

und Klimaschutz<br />

Zum ersten Mal seit 16 Jahren fand Ende März 20<strong>23</strong> in Baden-Württemberg wieder ein Rohstofftag statt.<br />

Verbände der baden-württembergischen Rohstoff- und Bauwirtschaft sowie des Naturschutzes als auch<br />

Vertreter aus Wissenschaft und der Regionalverbände trafen sich auf Einladung des Ministeriums für<br />

Umwelt, Klima und Energiewirtschaft in Stuttgart, um Sicherung, Versorgung und Nutzung heimischer<br />

mineralischer Rohstoffe zu diskutieren.<br />

Zentrale Themen waren der nachhaltige<br />

und schonende Umgang mit<br />

heimischen Vorkommen, Substituierung<br />

von Primär- durch Sekundärrohstoffe<br />

sowie die Bedeutung der Rohstoff-Industrie<br />

für die Energiewende. „Wir wollen<br />

Baden-Württemberg zu einem Vorzeigeland<br />

der circular economy machen,<br />

auch bei den mineralischen Rohstoffen“,<br />

blickte Dr. Andre Baumann MdL, Staatssekretär<br />

im Stuttgarter Umweltministerium,<br />

ambitioniert nach vorn. Man müsse<br />

Gewinnungsstätten möglichst dezentral<br />

erhalten, um kurze Transportwege zu<br />

gewährleisten. Öffentliche Akzeptanz<br />

erziele man dabei nur durch Kommunikation<br />

und Bürgerbeteiligung. „Die<br />

GROSSE FREUDE über den erfolgreichen Rohstofftag<br />

zeigten ISTE-Hauptgeschäftsführer Thomas Beißwenger,<br />

Dr. Andre Baumann MdL und Oliver Mohr.<br />

Ukraine-Krise hat gezeigt, wie wichtig es<br />

ist, mineralische Rohstoffe im Land zu<br />

haben“. betonte Baumann. Man müsse<br />

sich nur umschauen, um zu sehen, wie<br />

viel mit Stein gebaut ist. Er verwies auf<br />

das Rohstoffkonzept der Landesregierung<br />

und forderte praktikable Lösungen,<br />

um den Wirtschaftsstandort Baden-<br />

Württemberg zu sichern, bezahlbaren<br />

Wohnraum zu schaffen und den ökologischen<br />

Umbau zu bewerkstelligen. Hier<br />

komme der heimischen Rohstoffindustrie<br />

große Bedeutung zu, etwa durch Nutzung<br />

aufgelassener Flächen für Photovoltaikanlagen<br />

oder ihren Beitrag zur<br />

Herstellung CO₂-reduzierter Zemente<br />

und RC-Baustoffe.<br />

Dem stimmte Oliver Mohr, zum Zeitpunkt<br />

noch ISTE-Vizepräsident, zu. Bei<br />

der Energiewende könne die Rohstoffwirtschaft<br />

wichtiger Partner sein. Allerdings<br />

begrenze der Gesetzgeber das<br />

Potenzial schwimmender PV-Anlagen<br />

auf Baggerseen durch eine Deckelung<br />

auf 15 % der Wasserfläche und auf<br />

einen Abstand von mindestens 40 m zum<br />

Ufer. Dies sei völlig unverständlich. Bei<br />

der Erarbeitung der Rahmenbedingungen<br />

für die CO 2 -Thematik als Standortfaktor<br />

für den Fortbestand der heimischen<br />

Zementproduktion habe die<br />

Politik noch einiges zu tun. Aufseiten der<br />

Zement- und Betonindustrie sei man bei<br />

der Reduktion von CO₂-Emissionen<br />

schon recht weit.<br />

In seinem Grußwort – auch im Namen<br />

des Nabu, der Bauwirtschaft sowie der<br />

Arbeitsgemeinschaft der Regionalverbände<br />

Baden-Württemberg – ging<br />

Mohr auf gemeinsame Aufgaben ein. So<br />

müsse die Raumplanung Voraussetzungen<br />

für die Sicherung heimischer Rohstoffe<br />

und eine dezentrale Verteilung<br />

von Gewinnungsstätten schaffen, der<br />

Begründungsaufwand für Erweiterungen<br />

und Neuaufschlüsse sei künftig zu<br />

verringern. Auch bei Artenschutz und<br />

biologischer Vielfalt trat Mohr für praktikable<br />

und rechtssichere Lösungen – mit<br />

geringem bürokratischem Aufwand und<br />

ohne den Schutzstatus abzusenken –<br />

ein.<br />

Ressourcenschonung, Natur<br />

auf Zeit und Innovationen<br />

Wie geologisch und technisch aufwendig<br />

praktische Ressourcenschonung sein<br />

kann, erklärte Thorsten Volkmer, Kies<br />

und Beton AG Baden-Baden. Deren<br />

Tochterunternehmen Wilhelm Stürmlinger<br />

& Söhne verwertete das Material<br />

eines ICE-Tunnels bei Rastatt und bereitete<br />

es zu hochwertigen Baustoffen auf.<br />

Belohnt wurde das Unternehmen dafür<br />

mit deutschen und europäischen Nachhaltigkeitspreisen.<br />

Bericht siehe auch<br />

GP 4/20<strong>23</strong>.<br />

Nabu-Landesvorsitzender Johannes<br />

Enssle und Jochen Roeder, Biologe bei<br />

GESTEINS Perspektiven 5 | 20<strong>23</strong>

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