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GesteinsPerspektiven 05/23

Die GP GesteinsPerspektiven ist offizielles Organ des Bundesverbandes Mineralische Rohstoffe e.V. (MIRO). Thematische Schwerpunkte sind Fachartikel, Berichte und Reportagen. Folgende Bereiche werden publizistisch abgedeckt: Wirtschaft, Politik und Recht mit Auswirkungen auf die Roh- und Baustoffindustrie, Prospektion, Lagerstättenerkundung, Lagerstättenbewertung, Betriebsplanung und Abbautechnik, Gewinnung und Verarbeitung mineralischer Rohstoffe, Aufbereitung: Zerkleinerung, Klassierung, Sortierung, Materialreinigung, Veredelung: Transportbeton, Asphalt, Wiedernutzbarmachung durch Rekultivierung und/oder Renaturierung, Genehmigungsverfahren und Genehmigungspraxis, Forschung sowie Aus- und Weiterbildung.

Die GP GesteinsPerspektiven ist offizielles Organ des Bundesverbandes Mineralische Rohstoffe e.V. (MIRO). Thematische Schwerpunkte sind Fachartikel, Berichte und Reportagen. Folgende Bereiche werden publizistisch abgedeckt: Wirtschaft, Politik und Recht mit Auswirkungen auf die Roh- und Baustoffindustrie, Prospektion, Lagerstättenerkundung, Lagerstättenbewertung, Betriebsplanung und Abbautechnik, Gewinnung und Verarbeitung mineralischer Rohstoffe, Aufbereitung: Zerkleinerung, Klassierung, Sortierung, Materialreinigung, Veredelung: Transportbeton, Asphalt, Wiedernutzbarmachung durch Rekultivierung und/oder Renaturierung, Genehmigungsverfahren und Genehmigungspraxis, Forschung sowie Aus- und Weiterbildung.

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WIRTSCHAFT<br />

125<br />

SELBSTBEWUSST AUFZUTRETEN, rät<br />

Walter Nelles den S+K-Fachleuten in<br />

seinem Vortrag.<br />

Ohne Sand, Kies und<br />

Naturstein fällt jegliche<br />

Transformation aus!<br />

Eine kritische Bestandsaufnahme der aktuellen Situation der Rohstoffbranche,<br />

vor allem aber Neuwahlen standen im Mittelpunkt der Zusammenkunft<br />

der ISTE-Fachgruppen „Sand und Kies“ und „Naturstein“ im<br />

Rahmen der Jahreshauptversammlung des Verbandes in Konstanz.<br />

In ihrer gemeinsamen Sitzung begrüßten<br />

die Fachgruppen als Vertreter der<br />

Stuttgarter Landesregierung Ministerialdirektor<br />

Berthold Frieß aus dem<br />

baden-württembergischen Verkehrsministerium.<br />

Er beleuchtete den Infrastrukturbau<br />

des Landes und würdigte die<br />

Leistungen und Anstrengungen der Rohstoffindustrie<br />

stellvertretend für Verkehrsminister<br />

Winfried Hermann. Dessen<br />

vor 12 Jahren formuliertes Prinzip<br />

„Erhaltung vor Aus- und Neubau von<br />

Verkehrswegen“ sei erfolgreich und<br />

gelte weiterhin. So seien im laufenden<br />

Jahr <strong>23</strong>6 Mio. Euro für den Erhalt von<br />

Verkehrswegen vorgesehen, während<br />

51 Mio. Euro in den Um- und Ausbau fließen<br />

sollen. 18 Mio. Euro habe man für<br />

Radwege vorgesehen. Für die Bauwirtschaft<br />

seien diese Verkehrswege für<br />

Fahrräder auch in Zukunft ein ausgesprochen<br />

interessanter Auftragsposten.<br />

Es sei durchaus eine Herkulesaufgabe,<br />

Ingenieurbauwerke in Schuss zu halten,<br />

die nun mehr und mehr in die Jahre kommen,<br />

stellte Fries fest. Man könne aber<br />

zufrieden sein, dass der Zustand der Landes-<br />

und Bundesstraßen seit 2011 im<br />

Land nicht schlechter geworden sei.<br />

Trotzdem fehle es an Geld und Personal,<br />

insbesondere in Bezug auf die Erhaltung<br />

von Brückenbauwerken. Hier müsse die<br />

Verwaltung mehr in Schwung kommen,<br />

damit Landesvermögen nicht verfalle.<br />

Sorgenkind<br />

Rohstoffsicherung<br />

STABÜBERGABE im Vorsitz der Fachgruppe Sand und Kies an Michael Krieger (r.).<br />

Karl Kraft (l.) übernahm den Vorsitz der Fachgruppe Naturstein. Fotos: ISTE<br />

Walter Nelles, stellv. Hauptgeschäftsführer<br />

des Bundesverbandes Mineralische<br />

Rohstoffe (MIRO), sieht die<br />

Rohstoffwirtschaft in zahlreichen Spannungsfeldern:<br />

etwa zwischen Bedarf<br />

und Verfügbarkeit oder zwischen Rohstoffsicherung<br />

und Rohstoffgewinnung.<br />

Für alle Projekte des Hoch-, Tief- und<br />

Infrastrukturbaus seien Gesteinsrohstoffe<br />

erforderlich. Es bestehe also dringender<br />

Handlungsbedarf, diese auch zu<br />

sichern. Großen Applaus bekam er für<br />

seine Feststellung: „Ob Energiewende,<br />

Bahnerneuerung, Brückensanierungen<br />

oder Radwegeausbau – all dies ist nur<br />

mit Kies, Sand, Naturstein und RC-Baustoffen<br />

denkbar. Die Transformation<br />

gelingt nicht ohne unsere heimischen<br />

Rohstoffe! Kies, Sand und Naturstein:<br />

Sie sind die wahren Transformationsrohstoffe<br />

– nicht die seltenen Erden!“ Deshalb,<br />

so Nelles, dürfe die Branche durchaus<br />

selbstbewusst auftreten.<br />

Mit Blick auf den in der Entwicklung<br />

befindlichen European Critical Raw Material<br />

Act und die damit beabsichtigte<br />

Beschleunigung von Genehmigungsverfahren<br />

äußerte er die Befürchtung, dass<br />

mineralische Rohstoffe dadurch in den<br />

Hintergrund gedrängt werden könnten.<br />

Walter Nelles: „Wir brauchen neben kritischen<br />

und strategischen Rohstoffen<br />

eine dritte Säule: die essenziellen Rohstoffe.<br />

Ohne uns geht’s nicht!“<br />

Auch in Bezug auf vereinfachte und<br />

beschleunigte Genehmigungsverfahren<br />

im Rahmen der Energiewende in Deutschland<br />

warnte Nelles davor, mineralische<br />

Rohstoffe und deren Gewinnung zu vergessen:<br />

„Dies alles muss Hand in Hand<br />

gehen, sonst funktioniert es nicht!“<br />

Im Technikteil der Fachgruppe Sand<br />

und Kies referierte Dr. Ruth Haas Nüesch<br />

vom KIT über das „Potenzial mineralischer<br />

Feststoffsuspensionen“ und das<br />

entsprechende Forschungsprojekt sowie<br />

bisher erzielte Zwischenergebnisse.<br />

Neben der Steigerung von Ressourceneffizienz<br />

gehört die Verringerung der Flächeninanspruchnahme<br />

zu den Hauptzielen<br />

des wissenschaftlichen Projektes.<br />

Die Wahlen brachten folgendes Ergebnis:<br />

An der Spitze der Fachgruppe<br />

„Sand und Kies“ folgte Michael Krieger<br />

seinem Vorgänger Michael Peter. Daniel<br />

Hackenjos übernahm die Stellvertretung<br />

von Oliver Mohr, der zum neuen Präsidenten<br />

des ISTE gewählt wurde. Die<br />

Fachgruppe „Naturstein“ bestätigte Karl<br />

Kraft im Amt des Vorsitzenden. Zu Krafts<br />

Stellvertreter wählten die Mitglieder<br />

Baptist Schneider.<br />

www.iste.de<br />

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