GesteinsPerspektiven 05/23
Die GP GesteinsPerspektiven ist offizielles Organ des Bundesverbandes Mineralische Rohstoffe e.V. (MIRO). Thematische Schwerpunkte sind Fachartikel, Berichte und Reportagen. Folgende Bereiche werden publizistisch abgedeckt: Wirtschaft, Politik und Recht mit Auswirkungen auf die Roh- und Baustoffindustrie, Prospektion, Lagerstättenerkundung, Lagerstättenbewertung, Betriebsplanung und Abbautechnik, Gewinnung und Verarbeitung mineralischer Rohstoffe, Aufbereitung: Zerkleinerung, Klassierung, Sortierung, Materialreinigung, Veredelung: Transportbeton, Asphalt, Wiedernutzbarmachung durch Rekultivierung und/oder Renaturierung, Genehmigungsverfahren und Genehmigungspraxis, Forschung sowie Aus- und Weiterbildung.
Die GP GesteinsPerspektiven ist offizielles Organ des Bundesverbandes Mineralische Rohstoffe e.V. (MIRO). Thematische Schwerpunkte sind Fachartikel, Berichte und Reportagen. Folgende Bereiche werden publizistisch abgedeckt: Wirtschaft, Politik und Recht mit Auswirkungen auf die Roh- und Baustoffindustrie, Prospektion, Lagerstättenerkundung, Lagerstättenbewertung, Betriebsplanung und Abbautechnik, Gewinnung und Verarbeitung mineralischer Rohstoffe, Aufbereitung: Zerkleinerung, Klassierung, Sortierung, Materialreinigung, Veredelung: Transportbeton, Asphalt, Wiedernutzbarmachung durch Rekultivierung und/oder Renaturierung, Genehmigungsverfahren und Genehmigungspraxis, Forschung sowie Aus- und Weiterbildung.
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64<br />
27 recycling aktiv 1/20 2<br />
AUF DER HÖHE DER ZEIT: Gese lschafter und Geschäftsführer der<br />
Georg Mü ler und Töchter GmbH & Co. KG sin derzeit Bianca Mü ler,<br />
Georg Mü ler, Laura Mü ler (v.l.). Fotos: Georg Mü ler und Töchter<br />
ie qualitativ hochwertigeren Lagerstä ten des Unternehmen<br />
sind zwischenzeitlich weitestgehend erschöpft oder<br />
aus den bena nten Genehmigungsgründe nicht erschließbar.<br />
Zudem befinden sich die betriebenen Gewi nung stä ten in<br />
einem niederschlagsarmen Gebiet in Bayern. Das anfa lende<br />
Niederschlagswa ser, das in „Himmelsweihern“ für die Sandwäsche<br />
gesammelt wird, reicht nicht ganzjährig für eine Aufbereitung<br />
der Sande in einer Sandwaschanlage aus.<br />
mit der Herausforderung der Waschwa se rückgewi nung<br />
beschäftigt.<br />
Aus der Sicht eines Sandkorns<br />
Mit 40-jähriger Erfahrun gewappnet hat Georg Müller gemeinsam<br />
mit seinen technisch versierten Mitarbeitern un den<br />
Töchtern zwischenzeitlich am Firmensitz in Wilburgste ten<br />
eine Sandwaschanlage aufgebaut un diese um eine Pilotanlage<br />
zur Schlammentwä serung mit Waschwa se rückgewinnung<br />
ergänzt. Bernhard Kisch, Projektleiter Unternehmensentwicklung,<br />
erklärt auf Nachfrage mit schmunzelndem<br />
Respekt, die Anlage sei aus der Sicht eines Sandkorns heraus<br />
konzipiert und umgesetzt worden. Inzwischen wurde der Versuch<br />
durch die guten Ergebnisse in der praktischen Umsetzung<br />
bestätigt. Mithilfe von Kammerfilterpre sen wir der<br />
Schlamm aus der Sandwaschanlage so weit entwä sert, da s<br />
GESTEINS Perspektiven 2 | 20 2<br />
Titelstory: Materialumschlag & Transport<br />
auptakteur beim Rückbau war<br />
ei neuer Cat-Ke tenba ger<br />
340 UHD, der einen 30 UHD<br />
ersetzt. Mit seiner Longfront<br />
erzielt er 13 Prozent mehr Arbeitshöhe,<br />
indem die neue Baumaschine 2 Meter<br />
bis Bolzenhöh e reicht. „Der neue Bagger<br />
steht deutlich stabiler da, selbst<br />
we n ich mein Werkzeug mit einem<br />
Gewicht von drei To nen anhebe, bewege<br />
und bediene“, so Fahrer Si gi<br />
Beck über seine neuen Arbeitsplatz.<br />
Kein Wunder: Ausgefahren e reicht die<br />
Baumaschine vier Meter Breite – das<br />
sind 50 Zentimeter mehr gegenüber<br />
früher. Auch die elektrohydraulische<br />
Vorsteuerung fä lt nu neu ins Gewicht.<br />
„Daran mu s ich mich jedoch erst gewöhnen“,<br />
räumt er ein. Mit A bruchschere,<br />
Sortiergreifer, Meißel, Pulverisierer<br />
und Sieblö fel zerlegt Si gi Beck<br />
das Gebäude und tre nt Beton, Mauerwerk,<br />
Stahl und Holz. Dabei geht es<br />
weniger um Geschwindigkeit, sondern<br />
mehr um Genauigkeit. De n das Credo<br />
heißt: sortieren, sortieren, sortieren.<br />
Sein Chef Walter F eß bre nt für die<br />
Kreislaufwirtschaft und die nac haltige<br />
Aufbereitung der Bausto fe, wie sie auch<br />
bei dem Bankgebäude praktiziert wird.<br />
„Der A bruch in der I nenstadt un das<br />
Bauen im Bestand wie die Volksbank in<br />
Fe lbach scha ft Platz für Neues und dezimiert<br />
den Landschaftsverbrauch im<br />
Außenbereich. Gebäude sind Materiallager<br />
– Beton, Kalksandstein und Mauerwerksziegel<br />
sind a les Wertsto fe, die<br />
wieder hochwertig wiederverwendet<br />
werden mü sen, wie zum Beispiel auch<br />
im Hochbau. Da spart Re sourcen“, ist<br />
F eß überzeugt. Er denkt bereits an die<br />
nachfolgenden Generationen und an<br />
seine Kinder Alexander, Benjamin und<br />
Nadine, die a lesamt schon im Unternehmen<br />
in Führungspositionen mitwirken<br />
– und das treibt den Unternehmer<br />
an, sich so vehement für die Kreislaufwirtschaft<br />
einzusetzen: „Wir leben auf<br />
Kosten der nachfolgenden Generation.<br />
Mit dem Urteil zum Klimaschutzgesetz<br />
im Mai hat das Bundesverfa sungsgericht<br />
den Generationenvertrag angemahnt.<br />
Das war überfä lig. Vorausschauendes<br />
Recycling wird umso wichtiger<br />
nicht nur für Deutschland und<br />
Europa, sondern weltweit. Natürlich<br />
mü sen Unternehmen Geld verdienen<br />
und es wird schon viel im Recycling unternommen,<br />
aber da geht noch mehr.“<br />
So funktioniert moderne<br />
Kreislaufwirtschaft<br />
nur noch das durch den gewaschenen Sand un der Restfeuchte<br />
im Schlammkuchen gebundene Wasser nachgespeist<br />
werden mu s. Der „Frischwa serbedarf“ ist minimal, da das<br />
Filtrat aus den Kammerfilterpre sen un der Überlauf aus der<br />
Schlammeindickung in zwei Schrägklärern bis zu 9 % den<br />
Waschwasserbedarf im Kreislauf decken. Für die Nachspeisung<br />
wir das in Zisternen und einem Regenrückhaltebecken<br />
gesammelte Niederschlagswa ser verwendet. Zwar hat sich<br />
durch die Waschwa se rückgewi nung der technische und<br />
finanzie le Aufwand erhöht, jedoch können nun auch Sande<br />
aufbereitet werden, die noch vor Jahren als minderwerti galten.<br />
Parallel zur damit gestiegenen Ressourceneffizienz entstand<br />
mit dem Betrieb der Anlage ein zusätzlicher Arbeitsplatz<br />
am Standort.<br />
Mehrfachnutzen technisch erschlossen<br />
Der in der Schlammentwä serung anfa lende Filterkuchen hat<br />
eine Restfeuchte von etwa 25 % und ist daher als Schü tgut<br />
transportfähig. Wurde abgeschlämmtes Feingut einst zur Verfüllung<br />
verwendet, ko nte im Zuge der Verfahrensumste lung nun<br />
auch dafür ein Verwertungswe gefunden werden: Eingehende<br />
Analytik und Probebrände in Zusammenarbeit mit einem Ziegelherste<br />
ler bestätigten die Eignung des Schlammes als Beimischung<br />
für Tone zur Ziegelproduktion. Aufgrund dieser Ergebni<br />
se wird nun dieser Sto fstrom in der Ziegelindustrie verwertet.<br />
Di einzelnen A gregate der Sandwaschanlage waren ursprünglich<br />
mit Diesel-Verbre nungsmotoren ausgerüstet, wurden vom<br />
Betreiber aber sämtlich auf Elektroantriebe umgebaut.<br />
SANDWASCHANLAGE: Entwä serung siebe und Förderbänder zum<br />
Sandaustrag.<br />
laufwirtschaft im Si ne von mehr Klimaschutz<br />
und Re sourcenschonung<br />
umgesetzt werden ka n. Dort bieten<br />
Seine Mi sion bringt er inzwischen er und seine Mitarbeiter auch Beratungen<br />
für andere Firmen an, die sich mit<br />
nicht nur als gefragter Redner und in<br />
Vorträgen näher, sondern sein Unternehmen<br />
betreibt neben dem Recyc-<br />
waschanlage zu insta lieren oder ihre<br />
dem Gedanken tragen, eine Bausto f-<br />
lingpark in Kirc heim an der Teck auch bestehende modernisieren zu wo len.<br />
das eigene Kompeten zentrum für F eß macht praktisch vor, wi es geht:<br />
Kreislaufwirtschaft, um anderen intere<br />
sierten Unternehmern un deren ein weiteres Leben ein. Mi tlerweile<br />
Mineralischen Abfä len haucht er quasi<br />
Mitarbeitern, Architekten und Planern, beliefert er zwölf Betonwerke mit Zuschlagsto<br />
f zur Herstellung von R-Be-<br />
kommunalen Vertretern sowie Studenten<br />
zu vermi teln, wie moderne Kreiston,<br />
sprich ressourcenschonendem<br />
VERFAHRENSBESCHREIBUNG: Der Sand mit geringen Kiesanteilen wird per Radlader aufgegeben. Über verschiedene Verfahren schri te<br />
wird bei Wa serkreislau führung und nur 1 % Frischwa sernachspeisung eine hohe Reinheit bei den Produktfraktionen erreicht.<br />
Aufwand und Zusammenarbeit mit Behörden<br />
Da die Schlammentwä serung zur Waschwasse rückgewinnung<br />
als Pilot- und Versuchsanlage konzipiert und aufgebaut<br />
wurde, der Erfolg am Anfang demnach nicht sicher absehbar<br />
war, wurden alle wesentlichen Bestandteile der Anlage gebraucht<br />
erworben und mit eigenen Mitarbeitern vor Ort umund<br />
aufgebaut. Das Investitionsvolumen beläuft sich am Ende<br />
dennoch auf etwa 2,8 Mio. Euro.<br />
Da zu Begi n des Projektes nur feststand, da s die Georg<br />
Mü ler und Töchter GmbH & Co. KG einen Versuch wagen und<br />
daraus weitere Entscheidungen ableiten wo lte, wurde mit der<br />
Gemeinde un der Baugenehmigungsbehörde das Einvernehmen<br />
e reicht, da s in der frühen Versuchsphase noch keine<br />
Bauantragsunterlagen eingereicht werden mü sen. Zwischen-<br />
und Betriebsräume beheizt werden. Um auch die Abgaswärmeverluste<br />
des BHKW noch zu nutzen, wurde vor Kurzem ein optimiert, in einen stabilen Betrieb gebracht und ein Bauantrag<br />
zeitlich wurden der Anlagenaufba und die Verfahrenstechnik<br />
von der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf entwickelter zur baurechtlichen Genehmigung der Anlag eingereicht.<br />
Abgaswärmetauscher eingebaut. Weiter elektrische Energie Der Gemeinderat der Gemeinde Wilburgste ten und auch<br />
wird mit Photovoltaik-Anlagen auf den Dächern der Werkstatt- der örtliche Landtagsabgeordnete Alfons Brandl folgten<br />
und Betriebsgebäude gewo nen. Für die Spitzenlastabdeckung<br />
des Heizbedarfe steht zusätzlich eine Hackschnitzelheizung<br />
zur Verfügung. Die zentrale Erzeugung der elektrischen<br />
Energie ist dabei deutlich e fizienter als der Betrieb einzelner<br />
Verbrennungsmotoren für die Antriebsa gregate der Sandwasch<br />
Anlage.<br />
Beton. „Da liegt noch ein gewaltiges<br />
Potenzial brach“, ist der Unternehmer<br />
überzeugt. Darum hat er nicht nur mit<br />
einer Waschanlage begonnen, Steine<br />
zu waschen, um sie von Lehm zu befreien,<br />
sondern 2020 wurde zur ortsnahen<br />
Aufbereitung von Bauschu t in<br />
Stu tgart im Neckarhafen ein Areal<br />
erworben. Im Umkreis von zwei Kilometern<br />
befinden sich gleich drei Abnehmer<br />
in Form von Betonwerken.<br />
Genau das ist das Konzept, das Walter<br />
F eß predigt: Baumaterial und steinigen<br />
oder sandhaltigen Bodenaushub<br />
6 AU FBEREITU NG<br />
BESUCH VOR ORT: Georg und Laura Mü ler erläutern Alfons<br />
Brandl MdL die Funktionsweis eines Schrägklärer sowie der<br />
Kammerfilterpre se.<br />
bereits der Einladung zu einer Betriebsbesichtigung, um die gestärkt. Di eingehauste, weitestgehend unabhängig von der<br />
Wirkungsweise der Sandwaschanlage mit Waschwa se rückgewi<br />
nung und Schlammentwässerung ke nenzulernen. Sandaufbereitung möglich. Damit verbunden ist die Sicherung<br />
Wi terung betrei bare Anlage macht eine fast ganzjährige<br />
und anteilige Neuscha fung von Arbeitsplätzen mit Zukunftsperspektive.<br />
Insgesamt hat der Mi telständler mit seiner Initiativ<br />
einen i novativen Beitrag zur nac haltigen Nutzung be-<br />
Zusammenfa sung und Ausblick<br />
Der re sourcenschonende Umgang mit dem begrenzten Element<br />
„Wa ser“ ist Zukunftsaufgabe und Herausforderung zugrenzter<br />
Re sourcen geleistet.<br />
gleich. Die Georg Mü ler und Töchter GmbH & Co. KG hat dazu<br />
eine Sandwaschanlage mit Schlammentwä serung zur Waschwa<br />
se rückgewi nung entwickelt und am Betriebsstandort in ww.mue ler-sandwerk.de<br />
Wilburgste ten als Pilot- und Versuchsanlage aus gebrauchten<br />
und instand gesetzten Komponenten aufgebaut. Sie wird Standard<br />
für künftige Sandgruben des Unternehmens. Derzeit wird EIN VORHER-NAC HER-VERGLEICH AM STANDORT<br />
eine Anlage der beschriebenen Art für eine weitere Sandgrube<br />
konzipiert und zur Genehmigung eingereicht. Natürlich stimmt<br />
es, dass Aufbereitungseinheiten mit der gleichen Zielsetzung<br />
im Markt als „Neupakete“ erworben werden kö nen. Doch sind<br />
nicht gerade unter dem Nachhaltigkeitsaspekt auch das Refit<br />
und die Weiterverwendung bereits vorhandener Einheiten und<br />
Baugru pen besonders zu begrüßen?<br />
Ein weiterer Vorteil des i novativen Verfahrens ist, dass<br />
damit Sande gewaschen werden kö nen, die vor Jahre noch<br />
nicht als a bauwürdig betrachtet wurden. Damit ka n ein bereits<br />
erschlo senes Rohsto fvorkommen vo lständiger genutzt<br />
werden. Einstige Nebenprodukte kommen als Rohsto f der<br />
Ziegelindustrie zugute.<br />
Zudem wurde die Anlage in Weiterführung des E fizienzgedanken<br />
so konzipiert, dass die dafür erforderliche Energie<br />
über ein Blockheizkraftwerk erzeugt und die Wärme aus dem<br />
Abgas für die Gebäudeheizung genutzt wird.<br />
Mit der erfolgreichen Realisierung der Anlage wir die Leistungs-<br />
und Lieferfähigkeit des Unternehmens für die Zukunft<br />
GESTEINS Perspektiven 2 | 20 2<br />
Materialumschlag & Transport<br />
29 recycling aktiv 1/20 2<br />
ortsnah aufzubereiten und einzusetzen:<br />
„Wir brauchen mehr Aufbereitungsflächen.<br />
Gerade die Metropolen<br />
sind ideal, weil genügend A bruch vor<br />
Ort ist, der lokal aufbereitet und verbaut<br />
werden ka n. Das entlastet die<br />
Straßen. Jeden Tag fahren nach Stu t-<br />
gart ins Zentrum Hunderte von Lkw<br />
rein und wiede raus, um Baustellen<br />
und Betonwerke zu beliefern – was<br />
hier an CO 2 -Au stoß verursacht wird,<br />
ließe sich deutlich reduzieren. Es ist<br />
höchste Zeit, da s wir anfangen, Ressourcen<br />
zu sparen.“<br />
ZUSATZPRODUKT: Der mit 16 bar Druck in Ka merfilterpre sen<br />
entwässerte Schla m ist zusätzlicher Rohsto für Ziegelherste ler.<br />
2 | 20 2 GESTEINS Perspektiven<br />
rial als Frostschutz im Straßenbau eingesetzt<br />
wird. „Leider ist vielen Architekten<br />
gar nicht klar, da s die Kreislaufwirtschaft<br />
auch ein Beitrag zum günstigen Bauen<br />
sein ka n. Recyclingmaterial hat vö lig zu<br />
Unrecht ei negatives Image. Damit hier<br />
ein Umdenken sta tfindet, mu s bereits<br />
in der Ausbildung von Architekten und<br />
Bauingenieuren die Kreislaufwirtschaft<br />
viel stärker in den Fokus rücken, damit<br />
Vertrauen gescha fen wird“, plädiert der<br />
Unternehmer. Was darüber hinau seiner<br />
Meinung nach angepa st werden mu s,<br />
ist die Norm für die Verwendung von<br />
Betonbrechsand analog der Schweiz –<br />
de n der Rohsto f Sand ist hierzulande Emi sionen mü sen sich in<br />
endlich. Wird Brechsand aufbereitet, Grenzen halten<br />
da n ka n er als Gesteinskörnung für die<br />
Betonherste lung verwendet werden.<br />
„Die Politik mu s mitziehen und Vorgaben<br />
machen – unsere Gesetze sind nicht<br />
mehr zeitgemäß“, das versucht Walter<br />
F eß seinen Besuchern zu vermi teln,<br />
darunter sind Bundes- sowie Landespolitiker<br />
verschiedenster Parteibücher, die<br />
Materialumschlag & Transport<br />
sich von ihm die heutigen Aufbereitungstechniken<br />
zeigen la sen und wie<br />
moderne Kreislaufwirtschaft in der Praxis<br />
umgesetzt werden ka n. Das zeigt auch<br />
der Besuch des baden-wür tembergischen<br />
Ministerpräsidenten Winfried<br />
Kretschma n Ende Januar 20 2. Für sein<br />
Engagement wurd er auch schon belohnt:<br />
2016 gab es für Walter F eß den<br />
Deutschen Umweltpreis – die höchste<br />
Auszeichnung, die bundesweit für Umweltschutz<br />
verliehen wird. 2020 erhielt<br />
er den Jurypreis Kreislaufwirtschaft des<br />
Umweltpreises für Unternehmen in<br />
Baden- Wür temberg.<br />
Ein Beitrag von Georg Mü ler und Bernhard Kisch, Georg Mü ler<br />
und Töchter GmbH & Co. KG<br />
Situatio nach altem Muster Situation jetzt<br />
Die Schlammsuspension, also Die Schla msuspension wird<br />
das Waschwa ser mit abschlä<br />
mbaren Anteilen an hilfsmi tels in einen Schrägklärer<br />
gepumpt un das ge-<br />
Ton und Schlu f, flo s über<br />
drei Absetzteiche. Um die klärte Überlaufwa ser dem<br />
notwendige Beruhigung und Waschwa serkreislauf wieder<br />
zugeführt. Der Flächen-<br />
damit eine ausreichende<br />
Wasserklärung zu e reichen, bedarf beträgt nur 5 00 m².<br />
wäre nunmehr eine Fläche Schlamm aus dem Schrägklärer<br />
wir diskontinuierlich in<br />
von mindestens 2 ha erforderlich<br />
geworden.<br />
einem Schlammvorlagebehälter<br />
abgezogen und mit ei-<br />
Erst der Überlauf am Ende des<br />
dri ten Klärungsteiches hätte ner Membrankolbenpumpe<br />
als Waschwa ser zurück- (16 bar) über eine Ka merfilterpresse<br />
entwä sert. Das<br />
geführt werden kö nen.<br />
Bei diesem Klärverfahren währen des Pressproze ses<br />
ist eine Nachspeisung des anfa lende Filtrat wird ebenfa<br />
ls wieder dem Waschwas-<br />
Waschwa sers für den Proze<br />
s von ca. 25 % erforderlich. serkreislauf zugeführt.<br />
(Der Standort umfa st eine Die Schlamm-Filterkuchen<br />
Gesamtfläche von ca. 7 ha).<br />
Es geht weniger um<br />
Geschwindigkeit,<br />
sondern mehr um<br />
Genauigkeit. Denn<br />
das Credo heißt:<br />
sortieren, sortieren,<br />
sortieren. Fotos:<br />
Caterpi lar/Ze pelin<br />
Recyclingmaterial hat zu<br />
Unrecht ein negatives Image<br />
Bis zu 2 0 Mi lionen To nen mineralischer<br />
Abfä le fa len a lein in Deutschland<br />
an, davon 60 bis 65 Mi lionen To nen<br />
Bauschu t, die größtenteils deponiert<br />
werden. Nach entsprechender Aufbereitung<br />
kö nten davon rund 80 Prozent<br />
wiederverwendet werden. Id en, was<br />
damit pa sieren so l, gibt es durchaus,<br />
doch kommt es ihm zufolge viel zu selten<br />
dazu, da s R-Beton für Projekte im Hochbau<br />
ausgeschrieben wird oder RC-Mate-<br />
Das Recycling beginnt bereits<br />
auf den Bauste len, wie das<br />
Beispiel Abbruch der Volksbank<br />
in Fe lbach zeigt.<br />
recycling aktiv 1/20 2 28<br />
unter Zugab eines Flockungs-<br />
sind zusätzlicher Rohsto f.<br />
bruchschere mit der Bausubstan zu minimieren,<br />
halten Wa serdüsen mit Wasserstrahl<br />
und Sprühnebel am Stielende<br />
und Übergang zum Schne lwechsler dagegen.<br />
Auch ganz oben mu s noch entsprechender<br />
Wa serdruck un die nötige<br />
Wa sermenge dafür ankommen. „Das ist<br />
bei einem A bruch in der Region Stu t-<br />
gart ganz wichtig“, erklärt Si gi Beck.<br />
De n die Stau belastung un damit verbundene<br />
Emi sionen so len sich in Grenzen<br />
halten. Das gilt auch im Hinblick auf<br />
den Kraftsto fverbrauch der Baumaschine.<br />
Dadurch, da s der Cat 340 UHD auf<br />
der neuesten EU-Abgasnorm Stufe V basiert,<br />
hat sich auc hier einiges gegenüber<br />
der Vorgänger-Maschine verbe sert.<br />
Fahrer Si gi Beck ka n zwischen drei<br />
Bei Walter F eß begi nt das Umdenken Motorleistungsmodi – Power, Smart und<br />
bereits auf den Bauste len, wie der Abbruch<br />
der Volksbank zeigt. In Fe lbach Arbeitsanforderungen an, indem der Bag-<br />
Eco – wählen und pa st das Gerät an die<br />
kna bert der neue Longfrontba ger ger da n so bei Bedarf die maximale Leistung<br />
bereitste lt und bei weniger an-<br />
Stockwerk für Stockwerk mi ten in der<br />
I nenstadt nach unten. Um die auftretende<br />
Stau belastung am Kontakt der Abduziert,<br />
um Sprit zu sparen. Ist der Abspruchsvo<br />
len Aufgaben die Leistung rebruchba<br />
ger im ersten Stock angekommen,<br />
wird der Longfrontausleger gegen<br />
den Erdbauausleger ausgetauscht, um<br />
sich damit bis zu den Fundamenten in bis<br />
zu drei Metern Tiefe vorzuarbeiten. Der<br />
Wechsel der Ausrüstung so l in 15 Minuten<br />
erfolgen. „Mal sehen, wie schne l das<br />
geht“, meint der Maschinist, der das<br />
noch ausprobieren mu s. Da n ka n er<br />
auch auf A sistenzsysteme zurückgreifen,<br />
wie die Funktion Payload. Sie sorgt dafür,<br />
da s nicht zu viel und nicht zu wenig Material<br />
auf Lkw verladen wird. Auch das ist<br />
wiederum ganz im Si ne von Nac haltigkeit,<br />
Transportkapazitäten vo lends zu<br />
nutzen und somit so e fizient wie möglich<br />
unterwegs zu sein.<br />
Zeppelin<br />
Baumaschinen<br />
GmbH<br />
Graf-Ze pelin-Platz 1<br />
D-85748 Garching bei München<br />
Tel.: +49 (0) 89 32 0<br />
Fax: +49 (0) 89 32 0 0418<br />
pelin-cat@ze pelin.com<br />
www.ze pelin-cat.de<br />
TECHNISCHE DATEN DER SANDWASCHANLAGE:<br />
1 0 t/h Sandwaschkapazität<br />
260 m³/h Waschwasserbedarf im Kreislauf<br />
15–20 t/h Schla msuspension<br />
5–8 t/h gepre ster Schla m-Filterkuchen<br />
150 kWh Sandwaschanlage, 150 kWh Schla mbehandlung<br />
(a le Angaben sind ca.-Werte)<br />
Offizie les Organ des Bundesverbandes<br />
Mineralische Rohsto fe und seiner Landesverbände<br />
E 43690<br />
GESTEINS<br />
Perspektiven<br />
Offizie les Organ des Bundesverbandes<br />
Mineralische Rohsto fe und seiner Landesverbände<br />
Ausgabe 2 | 20 2<br />
ZUR SACHE Rückblickende Betrachtung<br />
PRAXIS Begehrte Ba terierohsto fe<br />
& DATEN Fortschreitende Möglichkeiten<br />
AUFBEREITUNG Eingebautes Flexibilitätsplus<br />
Die im Landkreis Ansbach in Bayern ansä sige Georg Mü ler und Töchter GmbH & Co. KG gewi nt seit<br />
1920 in nunmehr vierter Generation Sande und bereitet sie zu siebliniengerechten Qualität sanden auf.<br />
Da die Gewi nung des Rohstoffes über die Landesplanung bzw. die jeweiligen Regionalpläne gesteuert<br />
und zum Schutz des Grundwa sers faktisch keine Sandgewi nung im Na sa bau mehr genehmigt wird,<br />
mü sen die Unternehmen zunehmend auch qualitativ „schlechtere“ Sandvorkommen nutzen. Um der<br />
Nachfrage der Bauwirtschaft weiterhin in der gewohnten Produktqualität nachkommen zu kö nen, hat<br />
das Unternehmen in Eigeninitiative seine Sandwaschanlage um eine selbst konzipierte Waschwa se rückgewi<br />
nungsanlage mit Schlammentwä serung erweitert und damit eine besondere Aufbereitungstechnik<br />
in den bestehenden Proze s implementiert.<br />
Die Fachzeitschrift für Recycling-Industrien<br />
Zeppelin-Cat:<br />
Seit den 50er-Jahren war das der Ort für Bankgeschäfte: die<br />
viergescho sige Filiale der Volksbank Stu tgart in Fe lbach. Ende des<br />
Jahres wurde sie von der Firma F eß aus Kirc heim an der Teck<br />
rückgebaut, um ein neues Bankgebäude nach modernen<br />
Anforderungen zu scha fen. Was das A bruchunternehmen von der<br />
Entsorgung bis hin zum Baugrubenaushub beim<br />
Baumaschineneinsatz leitet: Re sourcen zu schonen und möglichst<br />
so viele Wertsto fe wie möglich wiederzuverwenden.<br />
ZUKUNFTSFEST:<br />
Die Sandwaschanlage mit<br />
Schlammentwä serung<br />
zur Waschwa se rückgewi<br />
nung erlaubt die<br />
Verarbeitung auch von<br />
bisher als minderwertig<br />
eingestuften Rohsto fen.<br />
recycling aktiv 1/20 2 26<br />
Sripath<br />
Einwirkung von Sonnenlicht, Feuchtigkeit und Temperatur auf die Fahrbahn oxidiert das Bitu-<br />
beschädigte Straßen repariert werden, fä lt<br />
Asphaltgranulat an – weltweit jährlich über 750<br />
Mio. t. Im Durchschni t wird global nur ein kleiner<br />
Bruchteil, weniger als 20 %, davon recycelt<br />
oder wiederverwendet, der Rest landet auf<br />
Deponien. Unser Mo to ist es dieses Granulat<br />
nicht nur wieder zu verwenden, sondern aufzuwerten.<br />
itumenexperten von Sripath identifizierten<br />
2011 ein zentrales Problem der Straßenbauindustrie<br />
und machten sich daran, eine Bindungseigenschaften. Die Fahrbahn vermen<br />
im Asphaltmischgut und verliert seine<br />
tragfähige Lösung zu entwickeln. Durch die schlechtert sich mit der Zeit: Ausbrüche, Ri se derherzuste len. Dieses Verjüngungsmi tel,<br />
und Ermüdungsbrüche sind die Folge. We n Relixer gena nt, wird seit 2015 von Sripath<br />
verwendet.<br />
1|2022<br />
Fachzeitschrift für Herste lung und Einbau von Asphalt<br />
(„asphalt“ wird herausgegeben von der Stein-Verlag Baden-Baden GmbH, w.stein-verlagGmbH.de)<br />
Relixer ist der einzige Rejuvenator,<br />
der von der I linois State To l Highway<br />
Authority für den ko merzie len<br />
Gebrauch zugela sen ist.<br />
(Que le: Sripath)<br />
vermarktet. Relixer ist ein spezie l formuliertes<br />
Elixier aus umweltfreundlichen biobasierten<br />
Ölen und erzeugt keine flüchtigen organischen<br />
Verbindungen. Im Si ne der COP26 senkt Relixer<br />
die Treibhausgasemi sionen sowie den<br />
CO 2-Fußabdruck.<br />
Relixer ermöglicht es, Asphaltmischgut mit<br />
weitaus höherem Ausbauasphaltanteil zu versehen,<br />
wodurch die Menge an Neubitumen<br />
und frischen A gregaten reduziert und somit<br />
eine Verminderung der Gesamtkosten e reicht<br />
werden ka n. Gleichzeitig bietet es eine hervo<br />
ragende Fahrbahnleistung und erhöht<br />
deren Lebensdauer. Relixer ist benutzerfreundlich<br />
und bei niedrigen Dosierungen hoche fizient.<br />
Es lä st sich leicht in die Asphaltmischanlag<br />
einsetzen, ist ungefährlich und sicher bei<br />
Transport, Lagerung und Handhabung.<br />
Relixer wird seit über sechs Jahren in Nordamerika<br />
und über drei Jahren in Asien kommerzie<br />
l für Asphaltmischgut mit hohem Recyclinganteil<br />
verwendet. In Südamerika, Australien<br />
und Europa laufen derzeit Versuche. Die Ergebni<br />
se sprechen für die Wirksamkeit und den<br />
Nutzen von Relixer. Die Zwischenergebnisse<br />
der Uni Bochum sowie der EMPA in der Schweiz<br />
sind vielversprechend. Nachdem Prof. Martin<br />
Radenberg und Dr. Martins Zaumanis die Wirksamkeit<br />
von Relixer nachweisen ko nten, folgten<br />
Feldversuche, die teil schon ausgeführt<br />
sind.<br />
Praxisbeispiele<br />
von 2,0 % und 3,6 % des Gesamtbitumengehalts<br />
wurden bewertet. Der Rejuvenator<br />
ermöglichte ein e fiziente Durchdringung der<br />
RC-Partikel und bewirkt die Verjüngung des<br />
gealterten Bitumens. Der Auftragnehmer war<br />
in der Lage, die Gesamtkosten für die Mischung<br />
Technik<br />
45<br />
sind. Es lä st sich einfach in bestehende Anlagenabläufe<br />
einbinden. Die dü nflü sige<br />
Mischung biobasierter Öle ka n einfach aus<br />
einem Behälter oder einem Großtank in den<br />
Bitumentank, den Mischer oder direkt auf den<br />
Ausbauasphalt auf dem Förderband gepumpt<br />
Relixer ist der einzige Rejuvenator, der von der zu senken, da er benötigte Menge an Frischbitumen<br />
reduzieren ko nte. Gleichzeitig erfü lte bei Misch-, Gebrauchs- und Lagertemperaturen<br />
werden. Es ist sicher in der Handhabung und<br />
I linois State To l Highway Authority („I linois<br />
To lway“) für den kommerzie len Gebrauch das Asphaltmischgut a le Spezifikationen und stabil. Des weiteren kann Relixer auch zur Herste<br />
lung von Hot-Patch- und Cold-Patch-Mi-<br />
zugela sen ist. Der Illinois To lway ist ein 475 km Ziele, die von den I linois To lway Authorities<br />
langes Netz von sechs mautpflichtigen Autobahnen<br />
im US-Bunde st at I linois. Das Netz Als weiteres Beispiel wurde Relixer bei in der Nebensaison verwendet werden. Der<br />
festgelegt wurden.<br />
schungen für die Reparatur von Schlaglöchern<br />
besteht aus 6- bis 12-spurigen Autobahnen, die einem hochkarätigen Projekt in New York City Rejuvenator ist auch dafür g eignet, auch in<br />
einem hohen Verkehrsaufkommen und extremen<br />
Wetterbedingungen ausgesetzt sind. I li-<br />
hohem Verkehrsaufkommen, Stop-and-Go- Verjüngungs emulsionen für Reparatur- und<br />
eingesetzt. Ein Straßenabschnitt mit sehr kleinen Mengen zugesetzt zu werden, um<br />
nois erlebt durchschni tliche Wintertemperaturen<br />
von -12 °C, durchschni tliche Sommer-<br />
wurde vor etwa vier Jahren asphaltiert. Relixer siegelung im Heißeinbau und Sprühabdich-<br />
Verkehr und extremen We terbedingungen Wartungsanwendungen wie Deckschichtvertemperaturen<br />
von 30 °C, Schn efall von 350 bis wurde verwendet, um die Zugabe von frischem tung herzuste len.<br />
975 mm und Niederschlag von 800 bis 1200 Bindemi tel und A gregat zu vermeiden. Dabei<br />
mm jährlich.<br />
wurde der Rejuvenator mit 0,55 Gew.-% der<br />
Im Rahmen des Zula sungsverfahrens Mischung direkt auf Asphaltgranulat dosiert.<br />
arbeitete Sripath Technologies mit der University<br />
of Wisconsin, S.T.A.T.E. Testing der Plote der örtlichen Verkehrsbehörden.<br />
Die asphaltierte Straß erfü lte alle Vorgaben<br />
Construction und der Illinois-To lway-Behörde Das A ditiv wurde speziell entwickelt, um<br />
zusammen. Nahezu 5000 t Asphaltmischgut Vergleich zu petrochemischen und anderen<br />
mit einem RC-Anteil von 40 % wurden produziert,<br />
um achtspurige Fahrbahnen für Asphaltschaften<br />
zu erzielen. Korrekt aktivierte<br />
Verjüngungsmitteln herausragende Eigendeck-<br />
und -tragschichten auf den US-Interstates<br />
I-88 und I-294 sowie einigen Privatstraßen rung Eigenschaften auf, die wie Mischungen<br />
Mischungen weisen selbst nach längerer Alte-<br />
in der Umgebung zu verlegen. Relixer-Zugaben mit geringem oder ohne RC-Anteil gleichwertig<br />
Kontakt: w.sripath.com<br />
1|2022<br />
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AU FBEREITU NG AU FBEREITUNG 65<br />
D<br />
Da bei einer Trockengewi nung von Sand im Vergleich zum<br />
Na sa bau kein bzw. nicht ausreichend Waschwa ser zur<br />
Aufbereitung der Sande zur Verfügung steht, hat sich die<br />
Georg Mü ler und Töchter GmbH & Co. KG in den vergangenen<br />
Jahren intensiv mit der Sandaufbereitung und insbesondere<br />
Um die gesamte für den Betrieb erforderliche Energie zu<br />
generieren, investierte das Unternehmen zusätzlich in ein<br />
Blockheizkraftwerk (BHKW) mit einer Leistung von 565 kW<br />
(elektrisch). Die Wärm energie des BHKW wird in einen Pufferspeicher<br />
gefördert, aus dem die Werksta t sowie die Büro-<br />
Anke Schmale | Tel.: +49 7229 606-24 | anke.schmale@stein-verlaggmbh.de<br />
H<br />
GESTEINS<br />
PERSPEKTIVEN<br />
Sandwaschanlage mit Schlammentwässerung<br />
zur Waschwasserrückgewinnung<br />
Sortieren – das ist das Credo<br />
Unternehmer Walter F eß (Zweiter von rechts) mit seinem Sohn und Betriebsleiter Benjamin F eß (rechts), Bauleiter Herma n<br />
Mühlhäuser (links), Ba gerfahrer Si gi Beck (hinten) und Joachim Fuchs (Zweiter von links), leitender Verkaufsrepräsentant<br />
der Ze pelin-Niederla sung Böblingen.<br />
Iris Merkel<br />
Tel.: +49 7229 606-26<br />
iris.merkel@stein-verlaggmbh.de<br />
Stein-Verlag Baden-Baden GmbH<br />
Josef-Herrmann-Str. 1–3 | 76473 Iffezheim<br />
Tel.: +49 7229 606-0 | www.stein-verlaggmbh.de<br />
SONDERDRUCK<br />
Aus der Ausgabe 1 | 20 2<br />
SONDERDRUCK<br />
Aus der Ausgabe 2 | 20 2<br />
Sonderdruck aus der „asphalt 1|2022“<br />
Eine Asphaltgranulat-<br />
Verjüngungstechnologie<br />
Sripath Technologies entwickelt, produziert und vermarktet A ditive wie<br />
Verjüngungsmi tel, Öle und Polymere, um die Leistung von Bitumen für<br />
Straßenbau- und Dachanwendungen zu verbessern. Das entwickelte Additiv-Portfolio<br />
von Sripath wurde von Experten aus Wi senschaft, Industrie<br />
und Transportunternehmen aus der ganzen Welt getestet, bewertet und<br />
überprüft. Diese Produkte werden weltweit zum Bau von Asphaltstraßen<br />
B<br />
Sripath hat einen Rejuvenator entwickelt,<br />
um das gealterte Bitumen im Asphaltgranulat<br />
zu aktivieren un die Funktionalität des Bindemi<br />
tels in Balance zu bringen und e fektiv wie-<br />
S O N D E R D R U C K<br />
Relixer wird seit über sechs Jahren in Nordamerika und über drei Jahren in Asien ko merzie l für Asphaltmischgut<br />
mit hohem Recyclinganteil verwendet. (Que le: Sripath)<br />
Auf absehbare Zeit<br />
auf Sicht fahren<br />
Die aktuelle Baukrise hat die gesamte Wertschöpfungskette<br />
Bau fest im Griff. Dies war auch ein zentrales Thema auf der<br />
Mitgliederversammlung des Bundesverbands Baustoffe –<br />
Steine und Erden (bbs). Trotz der höchsten Rückgangsraten<br />
der Baukonjunktur seit der Wiedervereinigung will der Verband<br />
auf dem Transformationspfad bleiben.<br />
ngefangen von der Rohstoffsicherung zieht sich die Krise<br />
„Aheute über die gesamte Wertschöpfungskette Bau hinweg.<br />
Teilweise deutliche Produktionsrückgänge und Kurzarbeit<br />
sind in unserer Branche angekommen. Die Zahlen sind eindeutig:<br />
Auf absehbare Zeit müssen wir erst einmal auf Sicht fahren“, so<br />
bbs-Präsident Dr. Dominik von Achten. Das Statistische Bundesamt<br />
meldete für das erste Quartal 20<strong>23</strong> gegenüber dem Vorjahreszeitraum<br />
Produktionsrückgänge in der Baustoff-Steine-Erden-<br />
Industrie von -11,4 %. Die für April veröffentlichten Zahlen haben<br />
sich mit einem Rückgang von -15,1 % gegenüber dem Vorjahr<br />
nochmals verschlechtert. Einzelne Teilbranchen verzeichnen<br />
sogar Rückgänge von über 30 %.<br />
Die Rezession lässt sich laut Baustoffbranche nicht mehr verhindern,<br />
dennoch gäbe es zahlreiche Maßnahmen zur Abschwächung.<br />
„Wir brauchen ein Moratorium bei der ständigen Verschärfung<br />
der Baustandards, um die aktuelle Verunsicherung<br />
abzubauen“, so von Achten. „Durch den Heizungsstreit ist viel<br />
Vertrauen bei der Gebäudesanierung verspielt worden. Umso<br />
wichtiger ist es daher, jetzt gleichermaßen in die Gebäudehülle<br />
und den Einsatz von erneuerbarer Wärme zu investieren. Bei der<br />
Verkehrsinfrastruktur muss das versprochene neue Deutschland-<br />
Tempo angesichts maroder Brücken, Schleusen und Schienenwege<br />
schnell umgesetzt werden – einschließlich entsprechender<br />
Planungskapazitäten und finanzieller Mittel.“ Die Mitgliederversammlung<br />
markierte in diesem Jahr außerdem das 75-jährige<br />
Verbandsjubiläum des bbs. Präsident von Achten versicherte mit<br />
Blick auf die Zukunft, dass trotz Krise die Transformation das oberste<br />
Ziel bleibt: „Wir sind optimistisch: Zum 100-jährigen Verbandsjubiläum<br />
werden wir klimaneutral sein.“ Die Branche unterstütze<br />
das Vorhaben der Bundesregierung, den Rechtsrahmen für CO 2 -<br />
Abscheidung und -nutzung (CCU/S) neu zu definieren. Generell<br />
wünscht sich von Achten von politischer Seite mehr Mut für Forschung<br />
und Entwicklung. Das vom Wirtschaftsministerium ins Spiel<br />
gebrachte Konzept eines Industriestrompreises für energieintensive<br />
Industrien kann hier für den Übergang einen wichtigen Beitrag<br />
leisten. Entscheidend sei im nächsten Schritt die detaillierte Ausgestaltung<br />
von Höhe, Bedingungen und Adressatenkreis.<br />
Von Achten appellierte zudem an die Bundesregierung, zentrale<br />
Vorhaben aus dem Koalitionsvertrag zügig umzusetzen, darunter<br />
das Abfallende für qualitätsgeprüfte Sekundärbaustoffe<br />
sowie beschleunigte Planungs- und Genehmigungsverfahren: „Die<br />
Fahrpläne für bessere Kreisläufe und die bedarfsgerechte Gewinnung<br />
von Rohstoffen für die Transformation liegen seit mehreren<br />
Jahren auf dem Elfmeterpunkt.“ Als politische Gäste nahmen an<br />
der Mitgliederversammlung die Bundesvorsitzende von Bündnis<br />
90/Die Grünen Ricarda Lang sowie der stellvertretende Bundesvorsitzende<br />
der CDU Deutschlands, Andreas Jung, teil.<br />
www.baustoffindustrie.de