GesteinsPerspektiven 05/23
Die GP GesteinsPerspektiven ist offizielles Organ des Bundesverbandes Mineralische Rohstoffe e.V. (MIRO). Thematische Schwerpunkte sind Fachartikel, Berichte und Reportagen. Folgende Bereiche werden publizistisch abgedeckt: Wirtschaft, Politik und Recht mit Auswirkungen auf die Roh- und Baustoffindustrie, Prospektion, Lagerstättenerkundung, Lagerstättenbewertung, Betriebsplanung und Abbautechnik, Gewinnung und Verarbeitung mineralischer Rohstoffe, Aufbereitung: Zerkleinerung, Klassierung, Sortierung, Materialreinigung, Veredelung: Transportbeton, Asphalt, Wiedernutzbarmachung durch Rekultivierung und/oder Renaturierung, Genehmigungsverfahren und Genehmigungspraxis, Forschung sowie Aus- und Weiterbildung.
Die GP GesteinsPerspektiven ist offizielles Organ des Bundesverbandes Mineralische Rohstoffe e.V. (MIRO). Thematische Schwerpunkte sind Fachartikel, Berichte und Reportagen. Folgende Bereiche werden publizistisch abgedeckt: Wirtschaft, Politik und Recht mit Auswirkungen auf die Roh- und Baustoffindustrie, Prospektion, Lagerstättenerkundung, Lagerstättenbewertung, Betriebsplanung und Abbautechnik, Gewinnung und Verarbeitung mineralischer Rohstoffe, Aufbereitung: Zerkleinerung, Klassierung, Sortierung, Materialreinigung, Veredelung: Transportbeton, Asphalt, Wiedernutzbarmachung durch Rekultivierung und/oder Renaturierung, Genehmigungsverfahren und Genehmigungspraxis, Forschung sowie Aus- und Weiterbildung.
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
126<br />
WIRTSCHAFT<br />
TREFFEN IN KÖPENICK: Aus dem gesamten UVMB-Verbandsgebiet reisten die Mitglieder verschiedenster Fachgruppen zu den<br />
gebündelten Mitgliederversammlungen an.<br />
Zu Besuch beim entschlossenen Hauptmann<br />
Während der ersten heißen Tage im Juni 20<strong>23</strong> begrüßten der Unternehmerverband<br />
Mineralische Baustoffe, UVMB, und sein Partnerverband Bau-Zert fast 150<br />
Gäste zu den diesjährigen Verbandstagen in Berlin-Köpenick. Gute Gespräche,<br />
eine informative Fachausstellung und gesellige Abendveranstaltungen zogen<br />
zahlreiche Mitglieder und Vertreter aus Landes-, Bundes- und europäischen Verbänden<br />
in den größten Stadtteil der Hauptstadt. Neben den Regularien stand<br />
die Branchensituation retrospektiv und perspektivisch im Mittelpunkt. Im Zusammenhang<br />
mit weniger erbaulichen Prognosen mag da in manchen Köpfen<br />
die Frage aufgekommen sein, ob statt immerwährender Bravheit das kecke Vorgehen<br />
eines Hauptmanns von Köpenick möglicherweise opportun sein könnte.<br />
GRUSS AUS BRÜSSEL: Dirk Fincke gewährte einen<br />
Blick hinter die relevanten Brüsseler Kulissen.<br />
Am Anfang der UVMB-Jahresmitgliederversammlung<br />
stand ein Grußwort<br />
von Dirk Fincke, Generalsekretär<br />
des Europäischen Gesteinsverbandes<br />
UEPG. „Europathemen mit Auswirkungen<br />
für Unternehmen der Gesteins- und<br />
Baustoffindustrie gibt es reichlich“, erklärte<br />
er und nannte beispielhaft die<br />
Überarbeitung der Bauprodukteverordnung<br />
sowie eine EU-Verordnung zur Wiederherstellung<br />
der Natur – hier können<br />
Branchenunternehmen im Grunde Teil<br />
der Lösung sein. Dies treffe ebenfalls auf<br />
den propagierten Ausbau erneuerbarer<br />
Energien zu. Unternehmen, die sich stärker<br />
engagieren möchten, sollten gefördert<br />
statt behindert werden. Mut und<br />
Pragmatismus bei entsprechenden Behörden<br />
und Politikern seien dafür aber<br />
Voraussetzung. Als „fast schon skandalös,<br />
auch für Brüsseler Verhältnisse“, bezeichnete<br />
er die einseitige Fokussierung<br />
auf kritische und strategische Rohstoffe<br />
im Verordnungsvorschlag der EU-Kommission<br />
zur Sicherung der Rohstoffversorgung.<br />
Klassische Baurohstoffe werden<br />
dort trotz anspruchsvoller Projekte<br />
wie dem Windkraftausbau im Rahmen<br />
des „Green Deal“ schlichtweg ignoriert.<br />
Aber – noch bewegt sich etwas: „Gut 50<br />
europäische und nationale Verbände<br />
unterstützen gemeinsam mit der UEPG<br />
die Forderung, auch alle anderen Rohstoffe<br />
zu berücksichtigen“, so Fincke, der<br />
sich den Anwesenden jederzeit als Ansprechpartner<br />
für europäische Themen<br />
empfahl.<br />
Hier passt ein Einschub aus der Gesteins-Fachgruppenversammlung<br />
am<br />
Vortag: MIRO-Geschäftsführerin Susanne<br />
Funk berichtete dort über die „Trafo“-<br />
Themen PV und Windkraft. Während der<br />
PV-Ausbau auf Baggerseen u. a. von<br />
Begrenzungen im Zusammenhang mit<br />
dem Wasserhaushaltsgesetz limitiert ist,<br />
würden – sollte der Windkraftzubau wie<br />
geplant fortgesetzt werden – allein für<br />
die Fundamente 3 bis 4 Mio. t Gesteinsrohstoffe<br />
pro Jahr gebraucht. Das ist<br />
eine ordentliche Hausnummer, an der<br />
die Bundespolitik geflissentlich vorbeischaut.<br />
Zu Schwierigkeiten mit konkreten<br />
Bundesland-Bezügen berichtete vor<br />
der Fachgruppe UVMB-Geschäftsführer<br />
Bert Vulpius. Unter anderem ließen erweiterte<br />
Behördenbegehrlichkeiten bei<br />
Wasserentnahmeentgelt, Waldumwandlung<br />
oder auf andere Weise auch<br />
die wenig sinnträchtige Flächenpolitik<br />
der BVVG offenbar Branchenkenntnisse<br />
vermissen.<br />
Zurück zur „Haupt-Versammlung“:<br />
Der Verband hat laut Vorstandsvorsitzendem<br />
Michael Müller gegenwärtig<br />
<strong>23</strong>0 Mitgliedsunternehmen mit rund<br />
1000 Produktionsstätten und trotz<br />
schwieriger Zeiten eine stabile Mitgliederzahl.<br />
Gestiegene Zementpreise, Kostenexplosionen<br />
bei den Baupreisen und<br />
rückläufige Bauinvestitionen bestimmen<br />
die Lage im Verbandsgebiet. Nichtsdestotrotz<br />
bleibt der Baubedarf hoch – Entspannung<br />
bringt aber einzig dessen<br />
Wandlung in konkrete Nachfrage. Anschließend<br />
berichteten Hauptgeschäfts-<br />
GESTEINS Perspektiven 5 | 20<strong>23</strong>