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GesteinsPerspektiven 05/23

Die GP GesteinsPerspektiven ist offizielles Organ des Bundesverbandes Mineralische Rohstoffe e.V. (MIRO). Thematische Schwerpunkte sind Fachartikel, Berichte und Reportagen. Folgende Bereiche werden publizistisch abgedeckt: Wirtschaft, Politik und Recht mit Auswirkungen auf die Roh- und Baustoffindustrie, Prospektion, Lagerstättenerkundung, Lagerstättenbewertung, Betriebsplanung und Abbautechnik, Gewinnung und Verarbeitung mineralischer Rohstoffe, Aufbereitung: Zerkleinerung, Klassierung, Sortierung, Materialreinigung, Veredelung: Transportbeton, Asphalt, Wiedernutzbarmachung durch Rekultivierung und/oder Renaturierung, Genehmigungsverfahren und Genehmigungspraxis, Forschung sowie Aus- und Weiterbildung.

Die GP GesteinsPerspektiven ist offizielles Organ des Bundesverbandes Mineralische Rohstoffe e.V. (MIRO). Thematische Schwerpunkte sind Fachartikel, Berichte und Reportagen. Folgende Bereiche werden publizistisch abgedeckt: Wirtschaft, Politik und Recht mit Auswirkungen auf die Roh- und Baustoffindustrie, Prospektion, Lagerstättenerkundung, Lagerstättenbewertung, Betriebsplanung und Abbautechnik, Gewinnung und Verarbeitung mineralischer Rohstoffe, Aufbereitung: Zerkleinerung, Klassierung, Sortierung, Materialreinigung, Veredelung: Transportbeton, Asphalt, Wiedernutzbarmachung durch Rekultivierung und/oder Renaturierung, Genehmigungsverfahren und Genehmigungspraxis, Forschung sowie Aus- und Weiterbildung.

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WIRTSCHAFT<br />

TREFFEN IN KÖPENICK: Aus dem gesamten UVMB-Verbandsgebiet reisten die Mitglieder verschiedenster Fachgruppen zu den<br />

gebündelten Mitgliederversammlungen an.<br />

Zu Besuch beim entschlossenen Hauptmann<br />

Während der ersten heißen Tage im Juni 20<strong>23</strong> begrüßten der Unternehmerverband<br />

Mineralische Baustoffe, UVMB, und sein Partnerverband Bau-Zert fast 150<br />

Gäste zu den diesjährigen Verbandstagen in Berlin-Köpenick. Gute Gespräche,<br />

eine informative Fachausstellung und gesellige Abendveranstaltungen zogen<br />

zahlreiche Mitglieder und Vertreter aus Landes-, Bundes- und europäischen Verbänden<br />

in den größten Stadtteil der Hauptstadt. Neben den Regularien stand<br />

die Branchensituation retrospektiv und perspektivisch im Mittelpunkt. Im Zusammenhang<br />

mit weniger erbaulichen Prognosen mag da in manchen Köpfen<br />

die Frage aufgekommen sein, ob statt immerwährender Bravheit das kecke Vorgehen<br />

eines Hauptmanns von Köpenick möglicherweise opportun sein könnte.<br />

GRUSS AUS BRÜSSEL: Dirk Fincke gewährte einen<br />

Blick hinter die relevanten Brüsseler Kulissen.<br />

Am Anfang der UVMB-Jahresmitgliederversammlung<br />

stand ein Grußwort<br />

von Dirk Fincke, Generalsekretär<br />

des Europäischen Gesteinsverbandes<br />

UEPG. „Europathemen mit Auswirkungen<br />

für Unternehmen der Gesteins- und<br />

Baustoffindustrie gibt es reichlich“, erklärte<br />

er und nannte beispielhaft die<br />

Überarbeitung der Bauprodukteverordnung<br />

sowie eine EU-Verordnung zur Wiederherstellung<br />

der Natur – hier können<br />

Branchenunternehmen im Grunde Teil<br />

der Lösung sein. Dies treffe ebenfalls auf<br />

den propagierten Ausbau erneuerbarer<br />

Energien zu. Unternehmen, die sich stärker<br />

engagieren möchten, sollten gefördert<br />

statt behindert werden. Mut und<br />

Pragmatismus bei entsprechenden Behörden<br />

und Politikern seien dafür aber<br />

Voraussetzung. Als „fast schon skandalös,<br />

auch für Brüsseler Verhältnisse“, bezeichnete<br />

er die einseitige Fokussierung<br />

auf kritische und strategische Rohstoffe<br />

im Verordnungsvorschlag der EU-Kommission<br />

zur Sicherung der Rohstoffversorgung.<br />

Klassische Baurohstoffe werden<br />

dort trotz anspruchsvoller Projekte<br />

wie dem Windkraftausbau im Rahmen<br />

des „Green Deal“ schlichtweg ignoriert.<br />

Aber – noch bewegt sich etwas: „Gut 50<br />

europäische und nationale Verbände<br />

unterstützen gemeinsam mit der UEPG<br />

die Forderung, auch alle anderen Rohstoffe<br />

zu berücksichtigen“, so Fincke, der<br />

sich den Anwesenden jederzeit als Ansprechpartner<br />

für europäische Themen<br />

empfahl.<br />

Hier passt ein Einschub aus der Gesteins-Fachgruppenversammlung<br />

am<br />

Vortag: MIRO-Geschäftsführerin Susanne<br />

Funk berichtete dort über die „Trafo“-<br />

Themen PV und Windkraft. Während der<br />

PV-Ausbau auf Baggerseen u. a. von<br />

Begrenzungen im Zusammenhang mit<br />

dem Wasserhaushaltsgesetz limitiert ist,<br />

würden – sollte der Windkraftzubau wie<br />

geplant fortgesetzt werden – allein für<br />

die Fundamente 3 bis 4 Mio. t Gesteinsrohstoffe<br />

pro Jahr gebraucht. Das ist<br />

eine ordentliche Hausnummer, an der<br />

die Bundespolitik geflissentlich vorbeischaut.<br />

Zu Schwierigkeiten mit konkreten<br />

Bundesland-Bezügen berichtete vor<br />

der Fachgruppe UVMB-Geschäftsführer<br />

Bert Vulpius. Unter anderem ließen erweiterte<br />

Behördenbegehrlichkeiten bei<br />

Wasserentnahmeentgelt, Waldumwandlung<br />

oder auf andere Weise auch<br />

die wenig sinnträchtige Flächenpolitik<br />

der BVVG offenbar Branchenkenntnisse<br />

vermissen.<br />

Zurück zur „Haupt-Versammlung“:<br />

Der Verband hat laut Vorstandsvorsitzendem<br />

Michael Müller gegenwärtig<br />

<strong>23</strong>0 Mitgliedsunternehmen mit rund<br />

1000 Produktionsstätten und trotz<br />

schwieriger Zeiten eine stabile Mitgliederzahl.<br />

Gestiegene Zementpreise, Kostenexplosionen<br />

bei den Baupreisen und<br />

rückläufige Bauinvestitionen bestimmen<br />

die Lage im Verbandsgebiet. Nichtsdestotrotz<br />

bleibt der Baubedarf hoch – Entspannung<br />

bringt aber einzig dessen<br />

Wandlung in konkrete Nachfrage. Anschließend<br />

berichteten Hauptgeschäfts-<br />

GESTEINS Perspektiven 5 | 20<strong>23</strong>

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