GesteinsPerspektiven 05/23
Die GP GesteinsPerspektiven ist offizielles Organ des Bundesverbandes Mineralische Rohstoffe e.V. (MIRO). Thematische Schwerpunkte sind Fachartikel, Berichte und Reportagen. Folgende Bereiche werden publizistisch abgedeckt: Wirtschaft, Politik und Recht mit Auswirkungen auf die Roh- und Baustoffindustrie, Prospektion, Lagerstättenerkundung, Lagerstättenbewertung, Betriebsplanung und Abbautechnik, Gewinnung und Verarbeitung mineralischer Rohstoffe, Aufbereitung: Zerkleinerung, Klassierung, Sortierung, Materialreinigung, Veredelung: Transportbeton, Asphalt, Wiedernutzbarmachung durch Rekultivierung und/oder Renaturierung, Genehmigungsverfahren und Genehmigungspraxis, Forschung sowie Aus- und Weiterbildung.
Die GP GesteinsPerspektiven ist offizielles Organ des Bundesverbandes Mineralische Rohstoffe e.V. (MIRO). Thematische Schwerpunkte sind Fachartikel, Berichte und Reportagen. Folgende Bereiche werden publizistisch abgedeckt: Wirtschaft, Politik und Recht mit Auswirkungen auf die Roh- und Baustoffindustrie, Prospektion, Lagerstättenerkundung, Lagerstättenbewertung, Betriebsplanung und Abbautechnik, Gewinnung und Verarbeitung mineralischer Rohstoffe, Aufbereitung: Zerkleinerung, Klassierung, Sortierung, Materialreinigung, Veredelung: Transportbeton, Asphalt, Wiedernutzbarmachung durch Rekultivierung und/oder Renaturierung, Genehmigungsverfahren und Genehmigungspraxis, Forschung sowie Aus- und Weiterbildung.
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132<br />
WIRTSCHAFT<br />
Die EBV als gemeinsam zu<br />
schulterndes Thema<br />
Im Juli 20<strong>23</strong> fanden die beiden Mitgliederversammlungen des Industrieverbandes<br />
Steine und Erden Neustadt/Weinstraße, VSE, und des Baustoffüberwachungsvereins<br />
Hessen – Rheinland-Pfalz – Saarland, BÜV HRS, auf Schloss<br />
Johannisberg in Geisenheim statt. Bei sommerlichen Temperaturen konnten die<br />
Anwesenden nicht nur das Ambiente des Schloss Johannisberg genießen, das<br />
einen beeindruckenden Ausblick über das Rheintal bietet, sondern die Zeit für<br />
das fachliche und gute Gespräche nutzen.<br />
Das letzte Geschäftsjahr des VSE<br />
stand ganz im Zeichen der kommenden<br />
Landtagswahlen in Hessen sowie<br />
der Mitte dieses Jahres in Kraft tretenden<br />
Ersatzbaustoffverordnung, EBV. Für<br />
den Baustoffüberwachungsverein Hessen<br />
– Rheinland-Pfalz stand sie zudem<br />
in diesem Jahr unter besonderen Vorzeichen.<br />
Vor dem Hintergrund der Auflösung<br />
der Güteschutzvereinigung Baustoffe<br />
Saar, GSV Saar, zum Ende des<br />
Jahres 2022 hatte der Vorstand die Ausweitung<br />
der Zertifizierungs- und Überwachungstätigkeiten<br />
des BÜV HRS im<br />
Bereich der mineralischen Baustoffe<br />
Kies, Sand, Naturstein und Recyclingbaustoffe<br />
auf das Saarland zum Januar<br />
20<strong>23</strong> beschlossen. Dieser Ausweitung<br />
wurde nun im Rahmen der Mitgliederversammlung<br />
durch den einstimmigen<br />
Beschluss einer Namensänderung des<br />
Verbandes Rechnung getragen. Wie der<br />
Vorsitzende Thomas Weber ausführte,<br />
soll den saarländischen Produzenten<br />
mineralischer Baustoffe neben der inhaltlich-fachlichen<br />
Arbeit auch der<br />
Name des Verbands eine neue „Heimat“<br />
bieten. Der Baustoffüberwachungsverein<br />
firmiert fortan also unter dem Namen<br />
Baustoffüberwachungsverein Hessen –<br />
Rheinland-Pfalz – Saarland (BÜV HRS).<br />
gegen die EBV. In diesem nicht ganz<br />
leichten Umfeld versucht der BÜV HRS<br />
jedoch, nicht nur die in der Verordnung<br />
verankerte Pflicht zur Güteüberwachung<br />
umzusetzen, sondern auch die Rahmenbedingungen<br />
für den Einsatz von Recyclingbaustoffen<br />
nachhaltig zu verbessern.<br />
Die EBV ist aus Sicht von Dr.<br />
Johannes Klein (Referent im BÜV HRS<br />
und VSE) sehr wohl als Chance zu verstehen<br />
und muss trotz absehbarer Schwierigkeiten<br />
bei der Umsetzung auch genutzt<br />
werden, um die Akzeptanz und das<br />
Vertrauen in güteüberwachte Ersatzbaustoffe<br />
zu stärken und eine nachhaltige<br />
und effektive Kreislaufwirtschaft zu<br />
fördern. Hierzu sei es nötig, dass alle<br />
Beteiligten gemeinsame Lösungen für<br />
eine möglichst einfache, praxisnahe,<br />
dabei aber dennoch rechtssichere Umsetzung<br />
der EBV finden und aktiv mitgestalten.<br />
Neben dem gemeinsamen Austausch<br />
mit Behörden und Herstellern,<br />
der Informationsvermittlung, zahlreichen<br />
vor-Ort-Gesprächen und Schulungsveranstaltungen<br />
(bspw. PN 98<br />
Lehrgänge) hat die gemeinsame Initiative<br />
„100pro Recycling“ des BÜV HRS und<br />
der Fachabteilung Recycling-Baustoffe<br />
des VSE bereits im Sommer 2022 eine<br />
umfangreiche Handlungshilfe zur EBV<br />
mit einer Reihe von Musterunterlagen<br />
und praxisgerechten Vorschlägen für die<br />
Mitgliedsunternehmen erarbeitet.<br />
Die Hauptaufgabe des BÜV HRS im<br />
künftigen Umgang mit der Ersatzbaustoffverordnung<br />
sieht Geschäftsführer<br />
Ludger Benson vor allem in der Arbeit als<br />
sogenannte Güteüberwachungsgemeinschaft.<br />
Die EBV sieht für die Hersteller<br />
von mineralischen Ersatzbaustoffen<br />
die Möglichkeit einer Mitgliedschaft in<br />
einer Güteüberwachungsgemeinschaft<br />
vor, wobei deren Mitgliedern der halbe<br />
Prüfumfang erlassen wird (Halbierung<br />
der Prüfhäufigkeit). Der BÜV HRS strebt<br />
die Anerkennung als eine solche EBV-<br />
Güteüberwachungsgemeinschaft an,<br />
die aufgrund der kürzlich beschlossenen<br />
Novellierung der EBV zum August 20<strong>23</strong><br />
möglich sein wird.<br />
Neben der reinen Reduzierung des<br />
Prüfaufwands ist das Ziel des BÜV HRS<br />
im Rahmen der Güteüberwachungsgemeinschaft<br />
jedoch, die Mitglieder auf<br />
dem Weg zur ordnungsgemäßen Umsetzung<br />
der EBV zu unterstützen und für<br />
eine gute Zusammenarbeit zwischen<br />
den Herstellern, Überwachungsstellen,<br />
Umweltlaboren und zuständigen Behörden<br />
hinzuwirken. Eine Gemeinschaft, die<br />
ihrem Namen alle Ehre macht und gemeinsam<br />
mit allen Beteiligten versucht,<br />
praktikable Lösungen für eine ordnungsgemäße<br />
Umsetzung der Vorgaben zu<br />
finden und vergleichbare Maßstäbe bei<br />
der Bewertung der werkseigenen Produktionskontrolle<br />
zu definieren. Um dies<br />
SCHLOSS JOHANNISBERG bot den passenden Rahmen für<br />
die VSE-BÜV-HRS-Mitgliederversammlung, die im bewährten<br />
Doppel stattfand. Fotos: VSE<br />
EBV als bestimmendes<br />
BÜV-Thema<br />
Das vergangene Geschäftsjahr war für<br />
den BÜV HRS eine ganz besondere Zeit.<br />
Neben den „alltäglichen“ Überwachungs-<br />
und Zertifizierungstätigkeiten<br />
sowie den allgemein üblichen Geschäftstätigkeiten<br />
war es thematisch<br />
pausenlos und nahezu vollständig von<br />
der Ersatzbaustoffverordnung dominiert.<br />
Als typischer Kompromiss unterschiedlichster<br />
ökologischer und ökonomischer<br />
Interessen gibt es von allen<br />
Seiten unterschiedlichste Vorbehalte<br />
GESTEINS Perspektiven 5 | 20<strong>23</strong>