GesteinsPerspektiven 05/23
Die GP GesteinsPerspektiven ist offizielles Organ des Bundesverbandes Mineralische Rohstoffe e.V. (MIRO). Thematische Schwerpunkte sind Fachartikel, Berichte und Reportagen. Folgende Bereiche werden publizistisch abgedeckt: Wirtschaft, Politik und Recht mit Auswirkungen auf die Roh- und Baustoffindustrie, Prospektion, Lagerstättenerkundung, Lagerstättenbewertung, Betriebsplanung und Abbautechnik, Gewinnung und Verarbeitung mineralischer Rohstoffe, Aufbereitung: Zerkleinerung, Klassierung, Sortierung, Materialreinigung, Veredelung: Transportbeton, Asphalt, Wiedernutzbarmachung durch Rekultivierung und/oder Renaturierung, Genehmigungsverfahren und Genehmigungspraxis, Forschung sowie Aus- und Weiterbildung.
Die GP GesteinsPerspektiven ist offizielles Organ des Bundesverbandes Mineralische Rohstoffe e.V. (MIRO). Thematische Schwerpunkte sind Fachartikel, Berichte und Reportagen. Folgende Bereiche werden publizistisch abgedeckt: Wirtschaft, Politik und Recht mit Auswirkungen auf die Roh- und Baustoffindustrie, Prospektion, Lagerstättenerkundung, Lagerstättenbewertung, Betriebsplanung und Abbautechnik, Gewinnung und Verarbeitung mineralischer Rohstoffe, Aufbereitung: Zerkleinerung, Klassierung, Sortierung, Materialreinigung, Veredelung: Transportbeton, Asphalt, Wiedernutzbarmachung durch Rekultivierung und/oder Renaturierung, Genehmigungsverfahren und Genehmigungspraxis, Forschung sowie Aus- und Weiterbildung.
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WIRTSCHAFT<br />
133<br />
BUNDESTHEMEN, u. a. den Appell, die Biodiversitätsdatenbank zu einem noch stärkeren<br />
gemeinsamen Erfolgsmodell zu machen, brachte Ivonne Arenz ein.<br />
zu unterstreichen, hat die Mitgliederversammlung<br />
des BÜV HRS bereits im Jahr<br />
2022 die satzungsgemäße Möglichkeit<br />
geschaffen, dass sowohl Untersuchungsstellen<br />
als auch Überwachungsstellen<br />
außerordentliche Mitglieder des<br />
BÜV HRS werden können. Seitdem sind<br />
zwischenzeitlich neun Überwachungsstellen<br />
und sechs Untersuchungsstellen<br />
Mitglied des BÜV HRS geworden.<br />
Das ganze Ausmaß auf<br />
einem großen Tablett<br />
Generell ist der Informationsbedarf immens<br />
und noch immer ungebrochen. Im<br />
Frühjahr 20<strong>23</strong> war vielen Akteuren der<br />
Umfang der zum Teil grundlegenden<br />
Veränderungen durch die EBV und deren<br />
Konsequenzen in ihrem vollen Ausmaß<br />
noch nicht wirklich bewusst. Vor diesem<br />
Hintergrund hat der BÜV HRS in Zusammenarbeit<br />
mit den beigetretenen RAP<br />
Stra-Prüfstellen aus Hessen und Rheinland-Pfalz<br />
im Frühjahr 20<strong>23</strong> insgesamt<br />
neun Informationsveranstaltungen in<br />
Neustadt/Weinstraße, Daun, Kassel,<br />
Seligenstadt, Bad Kreuznach, Koblenz,<br />
Trier, Gießen und Darmstadt durchgeführt.<br />
Mit den Veranstaltungen wurde<br />
den Herstellern die Möglichkeit geboten,<br />
sich einen Überblick über die zahlreichen<br />
Veränderungen, die mit der EBV<br />
in allen Bereichen des Recyclings von<br />
mineralischen Bauabfällen einhergehen,<br />
zu verschaffen und erste Antworten<br />
auf wichtige Fragen zu erhalten: Welche<br />
Anforderungen stellt die EBV an die Herstellung<br />
von RC-Baustoffen, was kommt<br />
konkret auf die Hersteller zu und was<br />
ändert sich durch die neuen Vorgaben?<br />
Was müssen die Hersteller tun, um auch<br />
nach dem 1. August 20<strong>23</strong> noch Recyclingbaustoffe<br />
vermarkten zu dürfen?<br />
Welche Aufgaben haben die Überwachungs-<br />
und Untersuchungsstellen? Wie<br />
funktioniert die Güteüberwachung und<br />
welche Vorteile bietet die Mitgliedschaft<br />
in einer Güteüberwachungsgemeinschaft?<br />
Mit insgesamt etwa 400 Teilnehmern<br />
waren die Veranstaltungen sehr<br />
gut besucht und haben in der Folge auch<br />
zu einem deutlichen Mitgliederzuwachs<br />
im BÜV HRS beigetragen.<br />
Ebenfalls war der BÜV HRS im Frühjahr<br />
20<strong>23</strong> an zahlreichen Veranstaltungen<br />
anderer Verbände und Organisationen<br />
beteiligt und hat seine Expertise<br />
zur EBV eingebracht. Sogar an gemeinsamen<br />
Veranstaltungen mit den Behörden<br />
in Rheinland-Pfalz, sogenannten<br />
Fachgesprächen des Landesamts für<br />
Umwelt, war der Verband inhaltlich beteiligt.<br />
Organisiert vom ifeu, Institut für<br />
Energie- und Umweltforschung Heidelberg,<br />
wurde hierbei über die gesetzlichen<br />
Vorgaben der EBV, deren Geltungsbereich<br />
und Umsetzung in Rheinland-Pfalz,<br />
über Getrennthaltungs- und<br />
Dokumentationspflichten, Beprobungen<br />
und Qualitätskontrollen auf der<br />
Baustelle, die Annahmekontrollen an<br />
Recyclinganlagen sowie die Einbaumöglichkeiten<br />
von mineralischen Ersatzbaustoffen<br />
in technischen Bauwerken und<br />
die Verwendung von Böden in bodenähnlichen<br />
Anwendungen informiert. Mit<br />
den Fachgesprächen konnten rund 600<br />
Personen aus Unternehmen (Baustoffhersteller,<br />
Bauunternehmen, Architektur-<br />
und Ingenieurbüros, Prüfstellen,<br />
Umweltlabore) und Behörden erreicht<br />
werden.<br />
Das Engagement des BÜV HRS in Sachen<br />
EBV geht dabei an vielen Stellen<br />
über das satzungsgemäße Tätigkeitsspektrum,<br />
das eigentlich nur die Zertifizierung<br />
und Fremdüberwachung umfasst,<br />
hinaus, ist aber in der aktuellen<br />
Phase unerlässlich und trägt jetzt Früchte.<br />
Das lässt sich nicht zuletzt in einem deutlichen<br />
Mitgliederzuwachs erkennen.<br />
Weil bei der Umsetzung der EBV vieles<br />
mit vielem zusammenhängt und die<br />
Zusammenhänge alles andere als trivial<br />
sind, muss sich der BÜV HRS in der Praxis<br />
dieser Aufgabe auch in Zukunft stellen.<br />
Wenn man bedenkt, dass der Bundesrat<br />
der Ansicht ist, dass noch nicht alle relevanten<br />
Aspekte für den Vollzug der EBV<br />
zur vollständigen Zufriedenheit geregelt<br />
sind und daher die Bundesregierung gebeten<br />
hat, noch ausstehende Anpassungen<br />
in einer weiteren Änderungsverordnung<br />
vorzunehmen, werden noch<br />
zahlreiche weitere Gespräche nötig<br />
werden. Die Problemfelder sind bekannt<br />
und liegen auf dem Tisch. Beispielhaft<br />
seien hier unter anderem die Anforderungen<br />
an die Güteüberwachung mobiler<br />
Aufbereitungsanlagen auf den Baustellen<br />
oder die Auswirkungen der EBV<br />
auf Genehmigungen genannt.<br />
Die Arbeit an und mit der EBV endet<br />
nicht im August 20<strong>23</strong>, sondern wird auch<br />
darüber hinaus herausfordernd sein. Mit<br />
Blick auf die bereits in der Verordnung<br />
selbst festgelegte Evaluierung der EBV<br />
zwei Jahre nach dem eigentlichen Inkrafttreten,<br />
sieht sich der BÜV HRS als<br />
Güteüberwachungsgemeinschaft als<br />
ein wesentlicher Ansprechpartner um<br />
Erfahrungen bei der Umsetzung zu sammeln<br />
und möglichst einfache, praxisnahe,<br />
aber dennoch rechtssichere Lösungsansätze<br />
zu formulieren.<br />
Dem formellen Teil der beiden Mitgliederversammlungen<br />
schloss sich ein<br />
Vortrag zur Mitarbeiterbindung in<br />
Unternehmen von Bärbel Schäfer,<br />
b.schäfer consult, an. Neben den<br />
Schwierigkeiten im Rahmen der laufenden<br />
Genehmigungsverfahren stellt auch<br />
der Arbeitskräftemangel die Unternehmen<br />
vor Herausforderungen. Es wurde<br />
dargelegt, wie man Mitarbeiter im Unternehmen<br />
hält und sich als Unternehmen<br />
für neue Bewerber attraktiv aufstellt.<br />
Extra aus Berlin angereist war<br />
Yvonne Arenz, MIRO-Geschäftsführerin<br />
Recht, die den Anwesenden einen Überblick<br />
über die aktuellen Handlungsfelder<br />
des Bundesverbandes gab.<br />
www.verband-steine-erden.de<br />
https://buev-hr.de<br />
LÄNGST NICHT ALLES GESAGT: Bei sommerlichen<br />
Temperaturen genossen die Anwesenden das<br />
Schloss-Ambiente und führten gute Gespräche.<br />
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