Potentiale zur energetischen Nutzung von Biomasse in der ... - EPFL
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Technologien, Konversionspfade und Anlagetypen 103<br />
Bundesamt für Energie BFE<br />
7.5 Charakterisierung und Energiegestehungskosten<br />
<strong>von</strong> ausgewählten<br />
Anlagetypen im Vergleich zu<br />
Referenzsystemen<br />
7.5.1 Nahwärmeversorgung auf Basis Holzschnitzelfeuerung<br />
Vergleichsobjekt 1 Wärmeversorgung e<strong>in</strong>es Gebäudekomplexes mit o<strong>der</strong> ohne umliegende weitere<br />
Gebäude<br />
Auswahl und Charakterisierung <strong>der</strong> betrachteten Systeme<br />
Anlagetyp 1a Holzschnitzelfeuerung 500 kW<br />
Für die <strong>Nutzung</strong> <strong>von</strong> Holzenergie für die Produktion <strong>von</strong> Wärme (und zu e<strong>in</strong>em ger<strong>in</strong>gen Teil Strom)<br />
werden gemäss <strong>der</strong> Schweizerischen Statistik <strong>der</strong> erneuerbaren Energien 20 Anlagekategorien unterschieden,<br />
welche <strong>in</strong> folgende vier Gruppen zusammengefasst werden:<br />
• E<strong>in</strong>zelraumheizungen mit Holz:<br />
Chem<strong>in</strong>ées (offene, geschlossene, Öfen), Zimmeröfen, Kachelöfen, Holzkochherde<br />
• Gebäudeheizungen mit Holz:<br />
Zentralheizungsherde, Stückholzkessel, Doppel/Wechselbrandkessel, automatische Feuerungen<br />
< 70 kW<br />
• Automatische Feuerungen mit Holz:<br />
automatische Feuerungen und holzbetriebene WKK-Anlagen auf <strong>der</strong> Basis <strong>von</strong> Schnitzel- und<br />
Stückholzfeuerungen mit Nennleistung ab 70 kW<br />
• Feuerungen mit Holzanteilen:<br />
Feuerungen <strong>zur</strong> <strong>energetischen</strong> <strong>Nutzung</strong> <strong>von</strong> Altholz, Restholz, R<strong>in</strong>de und Sägemehl.<br />
Der Anlagentyp Holzschnitzelfeuerung 500 kW lässt sich wie folgt charakterisieren:<br />
• Die Anlagengrösse ist typisch für die <strong>Nutzung</strong> <strong>von</strong> Wärme und Strom <strong>in</strong> mittelgrossen Gebäudekomplexen<br />
wie Schulhäusern, Heimen, Dienstleistungszentren etc. Mittels e<strong>in</strong>es Nahwärmenetzes<br />
werden oft auch die umliegenden Gebäude versorgt.<br />
• Gemäss früheren Untersuchungen im Rahmen <strong>von</strong> Energie 2000 und EnergieSchweiz war <strong>der</strong><br />
Leistungsbereich zwischen 300 … 1000 kW <strong>der</strong> Bereich, <strong>in</strong> dem die meisten Grossfeuerungen erstellt,<br />
geför<strong>der</strong>t und dokumentieret wurden. Im Bereich 500 …1000 kW hat sich die Anzahl <strong>von</strong><br />
automatischen Feuerungen <strong>in</strong> den letzten 10 Jahren um den Faktor vervierfacht.<br />
• Grossfeuerungen im Bereich ab 500 kW s<strong>in</strong>d im allgeme<strong>in</strong>en deutlich wirtschaftlicher als Kle<strong>in</strong>feuerungen<br />
< 70 kW. Für <strong>der</strong> Vergleich mit fossilen Brennstoffen stehen sie deshalb im Vor<strong>der</strong>grund<br />
des Interesses.<br />
• Holzschnitzelheizungen bestehen aus 5 Teilen: dem Brennstoffsilo mit Befülle<strong>in</strong>richtung und Siloaustragung,<br />
<strong>der</strong> Schnitzeltransportanlage zum Heizkessel, dem Heizkessel, <strong>der</strong> Kam<strong>in</strong>anlage und<br />
dem Wärmeabgabesystem. E<strong>in</strong> Wärmespeicher, wie ihn Stückholzfeuerungen erfor<strong>der</strong>n, ist nicht<br />
nötig, <strong>in</strong> gewissen Fällen aber empfehlenswert.<br />
• Wärmeabgabe: Schnitzelfeuerungen werden vorwiegend <strong>zur</strong> Raumheizung und <strong>zur</strong> Wassererwärmung<br />
e<strong>in</strong>gesetzt. Holzschnitzelfeuerungen lassen sich mit sämtlichen Wärmeabgabesystemen<br />
komb<strong>in</strong>ieren: Heizkörpern, Bodenheizungen und Heizlüftern.<br />
• Brennstoff: Als Brennstoff gelangt vorwiegend Energieholz aus den umliegenden Wäl<strong>der</strong>n <strong>der</strong><br />
Geme<strong>in</strong>de zu E<strong>in</strong>satz.