Potentiale zur energetischen Nutzung von Biomasse in der ... - EPFL
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Grundlagen, wirtschaftliches Umfeld 41<br />
Bundesamt für Energie BFE<br />
Die bestockten Flächen bestehen vorwiegend aus Wald sowie Feldgehölzen und Hecken (a). Dieser<br />
Gruppe zugerechnet wird auch die verholzte <strong>Biomasse</strong> aus dem Obstbau.<br />
Unter die landwirtschaftliche Nutzfläche (LN) fallen e<strong>in</strong>erseits Ackerkulturen, Kunstwiesen und Energiepflanzen<br />
(offene Ackerfläche) (b). sowie das Wiesland und die alpwirtschaftlichen Nutzflächen (c),<br />
Dauergrünland. Von <strong>der</strong> LN stammen auch die Ernterückstände sowie Gülle und Mist aus <strong>der</strong> Tierhaltung<br />
(d).<br />
Die unproduktiven Flächen be<strong>in</strong>halten strukturreiche <strong>Biomasse</strong> <strong>von</strong> Uferböschungen und Naturschutzflächen.<br />
Diese <strong>Biomasse</strong> ist teilweise verholzt und weist e<strong>in</strong>en TS-Gehalt <strong>von</strong> >40% auf.<br />
Strukturreiche <strong>Biomasse</strong> <strong>von</strong> Verkehrsflächen fällt auf <strong>der</strong> Siedlungsfläche an (f). Altholz (g) sowie<br />
Restholz (h) werden ebenfalls <strong>der</strong> Siedlungsfläche zugeordnet, weil diese Materialien bei <strong>der</strong> gewerblichen<br />
o<strong>der</strong> <strong>in</strong>dustriellen Verarbeitung anfallen.<br />
Als letztes <strong>Biomasse</strong>sortiment werden feucht/flüssige Abfälle aus Industrie, Gewerbe und Haushalten 4<br />
(i) zusammengefasst. Dieses <strong>Biomasse</strong>sortiment umfasst auch Klärschlämme 5.<br />
4.1.2 Def<strong>in</strong>ition <strong>der</strong> Potenzialbegriffe<br />
Theoretisches <strong>Biomasse</strong>potenzial<br />
Das theoretische Potenzial <strong>der</strong> <strong>Biomasse</strong> ergibt sich aus <strong>der</strong> physikalischen Def<strong>in</strong>ition und basiert auf<br />
<strong>der</strong> auf <strong>der</strong> produktiven Landfläche nachwachsenden <strong>Biomasse</strong> und <strong>der</strong> durch menschlichen Konsum<br />
anfallenden wie<strong>der</strong> verwendbaren bzw. wie<strong>der</strong> verwertbaren „Rest- bzw. Abfallstoffe“ aus Sekundärproduktion<br />
und Konsum. Dargestellt wird die Energiemenge <strong>der</strong> anfallenden Trockensubstanz <strong>in</strong> GJ.<br />
Ökologisches <strong>Biomasse</strong>potenzial<br />
Das ökologische <strong>Biomasse</strong>potenzial wird <strong>in</strong> Anlehnung an die Def<strong>in</strong>ition <strong>der</strong> <strong>Biomasse</strong> nach OECD<br />
(2003) folgen<strong>der</strong>massen def<strong>in</strong>iert: Alles organische Material pflanzlichen und tierischen Ursprungs,<br />
das aus land- und forstwirtschaftlicher Produktion <strong>in</strong>kl. Nebenprodukten gewonnen werden kann 67<br />
,<br />
sowie <strong>in</strong>dustrieller und urbaner Abfall, welcher als Rohstoff für die Produktion <strong>von</strong> Energie aus <strong>Biomasse</strong><br />
benutzt werden kann. 8 Das ökologische <strong>Biomasse</strong>potenzial wird <strong>in</strong> diesem Text verwendet als<br />
Oberbegriff für das ökologische Nettoproduktionspotenzial und das ökologische Potenzial aus Restund<br />
Abfallstoffen <strong>zur</strong> Behandlung mit Energienutzung.<br />
Ökologisches Nettoproduktionspotenzial und ökologisches Potenzial (aus Rest- und Abfallstoffen)<br />
<strong>zur</strong> Behandlung mit Energienutzung<br />
Angegeben wird das ökologische <strong>Biomasse</strong>potenzial als „ökologisches Nettoproduktionspotenzial“<br />
für die Kategorien <strong>der</strong> Primärproduktion (Kategorien a bis f) und als „ökologisches Potenzial (aus Rest-<br />
und Abfallstoffen) <strong>zur</strong> Behandlung mit Energienutzung“ für die Abfall- und Reststoffkategorien aus<br />
<strong>der</strong> Sekundärproduktion und dem Konsum (Kategorien g bis i). Für die letzte Kategorie steht die Priorität<br />
für die energetische Verwendung erst an vierter Stelle nach <strong>der</strong> umweltverträglichen Wie<strong>der</strong>verwendung,<br />
Wie<strong>der</strong>verwertung und Entsorgung.<br />
4<br />
Laub aus Park- und Gartenanlagen ist <strong>in</strong> <strong>der</strong> Potenzialschätzung e<strong>in</strong>geschlossen, soweit die <strong>Biomasse</strong> <strong>von</strong><br />
den Sammelsystemen abgeführt wird.<br />
5<br />
<strong>Biomasse</strong> aus Rechengut <strong>von</strong> Kraftwerken wurde <strong>in</strong> <strong>der</strong> Potenzialabschätzung nicht berücksichtigt.<br />
6<br />
Hier wird e<strong>in</strong>e nachhaltige <strong>Nutzung</strong> berücksichtigt.<br />
7<br />
Strukturreiche <strong>Biomasse</strong> <strong>von</strong> Ufer-, Naturschutz- und Verkehrsflächen wird hier ebenfalls mitberücksichtigt.<br />
8<br />
Im Zusammenhang dieser Studie wir nur die energetische <strong>Nutzung</strong> <strong>der</strong> <strong>Biomasse</strong> betrachtet. E<strong>in</strong>e alternative<br />
<strong>Nutzung</strong> <strong>der</strong> <strong>Biomasse</strong> für Biomaterialien, wie z.B. <strong>in</strong>dustrieller Öle <strong>zur</strong> Farbenproduktion, Stärke und Zucker<br />
<strong>zur</strong> Polymerproduktion, Fasern etc., wird nicht berücksichtigt.