Potentiale zur energetischen Nutzung von Biomasse in der ... - EPFL
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Entwicklung des ökologischen Potenzials<br />
Die Schätzung rechnet mit e<strong>in</strong>er möglichen Erschliessung <strong>von</strong> 35% bis 45% des theoretischen Potenzials<br />
bezogen auf die nutzbare Waldfläche und e<strong>in</strong>em ökologischen Potenzial <strong>von</strong> 25% bis 35% bei<br />
Gebüschwald/Gehölze sowie Obst-/Rebbau.<br />
Kategorie b) Landwirtschaftliche Nutzflächen<br />
Entwicklung des theoretischen Potenzials<br />
Es wird angenommen, dass die Produzentenpreise für ackerbauliche Erzeugnisse bis 2010 s<strong>in</strong>ken und<br />
die Ackerfläche damit zu Gunsten des Wieslandes auf 400'000 ha abnimmt. Das Dauergrünland verliert<br />
se<strong>in</strong>erseits Flächen an den Wald. Die Tendenz geht <strong>in</strong> Richtung Extensivierung 65 . Aufgrund <strong>der</strong> zu<br />
erwartenden Preissenkungen bei den landwirtschaftlichen Produkten, verschiebt sich im Zeitraum<br />
2003–2020 die Produktion tendenziell weiter zugunsten <strong>der</strong> Tierhaltung. Die Getreidefläche nimmt <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> Tendenz ab, die Silomaisfläche bis 2010 noch zu. Auch die Tierhaltung kann wegen <strong>der</strong> beschränkten<br />
Exportmöglichkeiten nicht erheblich über die <strong>in</strong>ländische Nachfrage h<strong>in</strong>aus ausgedehnt<br />
werden. Diese Annahmen basieren auf den Modellrechnungen zu den Auswirkungen <strong>der</strong> Agrarpolitik<br />
2007 (Mack, G., Ferjani, A., 2002). Detaillierte Angaben zu den Entwicklungen des theoretischen Potenzials<br />
<strong>der</strong> Kategorie b bis 2010 können dem Anhang 4 entnommen werden. Bis 2025 bildet sich die<br />
Ackerfläche im Grasland Schweiz um 5% auf 380'000 ha <strong>zur</strong>ück (BLW 2003c).<br />
Entwicklung des ökologischen Potenzials<br />
Es wird unter dem für die Energienutzung optimistischen Szenario da<strong>von</strong> ausgegangen, dass sich bis<br />
2025 e<strong>in</strong> wirtschaftlicher Absatzmarkt für Energiepflanzen entwickelt 66<br />
. Das unter ökologischen Randbed<strong>in</strong>gungen<br />
energetisch nutzbare Potenzial steigt auf 10% des theoretischen Potenzials. In <strong>der</strong> konservativen<br />
Schätzung wird <strong>der</strong> potenzielle ökologische <strong>Nutzung</strong>sgrad auf ca. 5% des theoretischen<br />
<strong>Biomasse</strong>potenzials geschätzt.<br />
Die konservative Schätzung stützt sich auf folgenden gegenläufigen Trend für den Bereich <strong>von</strong> Ackerfläche<br />
und Wiesland welcher sich bis 2025 zeigt und bis 2040 verstärkt: Aufgrund des weltweiten<br />
Klimawandels wird die Sicherheit <strong>der</strong> Nahrungsmittelproduktion wie<strong>der</strong> e<strong>in</strong> wichtiges Thema 67<br />
. Auch<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Schweiz ist da<strong>von</strong> auszugehen, dass die Klimavariabilität zunimmt. Die Sommernie<strong>der</strong>schläge<br />
s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong>der</strong> Hügel- und Bergzone weiter höher und zuverlässiger als im Tal. Deshalb spielen die Wiesen<br />
und Weiden <strong>in</strong> <strong>der</strong> Hügel- und Bergzone 68 wie<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e wichtigere Rolle im Futterbau.<br />
Im Tal nehmen die Ertragschwankungen klimabed<strong>in</strong>gt zu. Die Tierbestände müssen den Verhältnissen<br />
entsprechend im Vergleich zu den Schätzungen <strong>von</strong> Hersener, Meier (2003) tendenziell nach unten<br />
angepasst werden (siehe Kategorie d). Für die energetische <strong>Nutzung</strong> stehen deshalb vor allem die Überschüsse<br />
<strong>der</strong> klimatisch günstigen Jahre <strong>zur</strong> Verfügung.<br />
65<br />
Dies ist <strong>in</strong> <strong>der</strong> Potenzialabschätzung noch nicht berücksichtigt. Es wurde mit e<strong>in</strong>em konstanten Ertragsfaktor<br />
2001 <strong>von</strong> 8.6 t TS/ha gerechnet (vgl. Anhang 4).<br />
66<br />
Hersener, Meier 2003 rechnen mit folgen<strong>der</strong> Entwicklung: E<strong>in</strong> Mix aus Kunstwiesen, Ch<strong>in</strong>aschilf und Hanf,<br />
werden als low-<strong>in</strong>put System, d.h. mit wenig Fremdenergie (Dünger, Pflanzenschutz) unter Berücksichtigung<br />
ökologischer Aspekte möglichst nachhaltig angebaut. Es wird mit e<strong>in</strong>er Zunahme <strong>der</strong> nachwachsenden Rohstoffe<br />
auf 5% <strong>der</strong> offenen Ackerfläche bzw. um rund 20'000 ha gerechnet. Der durchschnittliche Ertrag beträgt<br />
rund 10 t TS/ha und Jahr (dies ist <strong>in</strong> <strong>der</strong> Potenzialabschätzung noch nicht modelliert).<br />
67<br />
Proclim 2002: Dritter Wissensstandsbericht des IPPC (TAR). Klimaän<strong>der</strong>ung 2001: Zusammenfassung für politische<br />
Entscheidungsträger, Bern. OcCC 2002: Das Klima än<strong>der</strong>t – auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schweiz. Die wichtigsten Ergebnisse<br />
des dritten Wissensstandsberichts des IPPC aus <strong>der</strong> Sicht <strong>der</strong> Schweiz.<br />
68<br />
E<strong>in</strong>e Ausnahme bilden die Zentralalp<strong>in</strong>en Täler. Hier ist auch verstärkt mit Sommertrockenheit zu rechnen<br />
(Fuhrer 2003).