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Potentiale zur energetischen Nutzung von Biomasse in der ... - EPFL

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7.6.2 Beim Vergleich <strong>der</strong> Technologien nicht berücksichtigte Aspekte<br />

Der vorgehende Vergleich <strong>der</strong> Technologien <strong>zur</strong> <strong>energetischen</strong> <strong>Nutzung</strong> <strong>von</strong> <strong>Biomasse</strong> beschränkt sich<br />

im Wesentlichen auf die wichtigsten Anwendungen und typischen Systemdaten, die Beschreibung <strong>von</strong><br />

Restriktion aufgrund <strong>der</strong> geltenden rechtlichen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen sowie die Gestehungskosten für<br />

die genutzte Energie. Darüber h<strong>in</strong>aus gibt es e<strong>in</strong>e ganze Reihe <strong>von</strong> Kriterien, die für e<strong>in</strong>en umfassenden<br />

Vergleich ebenfalls mit e<strong>in</strong>bezogen werden müssten. Die wichtigsten dieser Zusatzaspekte werden <strong>in</strong><br />

diesem Abschnitt kurz erwähnt, aus Gründen <strong>der</strong> Aufwandm<strong>in</strong>imierung wurde aber auf e<strong>in</strong>e systematische<br />

Bewertung <strong>der</strong> Technologien anhand dieser Zusatzkriterien verzichtet.<br />

(Zusatz-) Nutzen<br />

Dazu zählen zusätzliche Nutzen wie <strong>der</strong> volkswirtschaftliche Nutzen, gesundheitliche und hygienische<br />

Pluspunkte, Landschaftsschutz und Pflege etc., welche die energetische Verwertung <strong>von</strong> <strong>Biomasse</strong> im<br />

Normalfall gegenüber den konventionellen Referenzsystemen bietet.<br />

Energie- und Umweltbilanzen<br />

Als Schlüsselkriterien <strong>zur</strong> Beurteilung <strong>der</strong> Technologien unter ökologischen Gesichtspunkten könnten<br />

folgende Kriterien herangezogen werden herangezogen werden:<br />

• Erntefaktor: Verhältnis zwischen <strong>der</strong> über den gesamten Lebenszyklus kumulierten Energieproduktion<br />

und <strong>der</strong> kumulierten Energieaufwand (für die Herstellung, <strong>Nutzung</strong> und Entsorgung <strong>der</strong> Anlage).<br />

• Anlagen-Effizienz: Wie hoch ist <strong>der</strong> technische Gesamtwirkungsgrad <strong>der</strong> Anlage?<br />

• Umweltauswirkungen, LCA, Ökologische Gesamtbilanz: Von beson<strong>der</strong>em Interesse s<strong>in</strong>d hier die<br />

Treibhausgasemissionen <strong>der</strong> verschiedenen <strong>Nutzung</strong>sarten (<strong>in</strong>kl. <strong>der</strong> grauen Energie und <strong>der</strong> Hilfsstoffe,<br />

die <strong>in</strong> den Anlagen stecken) sowie die durch lange Transportwege <strong>der</strong> <strong>Biomasse</strong> verursachten<br />

Sekundäremissionen.<br />

Bodenverbrauch und Konkurrenz mit Bodennutzung für an<strong>der</strong>e Anwendungen<br />

Für das Wachstum <strong>der</strong> <strong>Biomasse</strong> braucht es grundsätzlich besonnte Flächen. Die energetische <strong>Nutzung</strong><br />

<strong>von</strong> <strong>Biomasse</strong> steht somit <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Konkurrenzverhältnis zu an<strong>der</strong>en Arten <strong>der</strong> Bodennutzung, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />

mit<br />

• <strong>der</strong> landwirtschaftlichen Produktion <strong>von</strong> Nahrungsmitteln,<br />

• Naturschutzzonen,<br />

• Siedlungszonen und Verkehrsflächen.<br />

Die Nahrungsmittelproduktion, funktionierende Stoffkreisläufe und <strong>der</strong> Erhalt <strong>der</strong> Kulturlandschaft als<br />

Lebensraum haben den Vorrang gegenüber energiepolitischen Bedürfnissen. In dieser Studie werden nur<br />

e<strong>in</strong>zelne Konkurrenzverhältnisse zwischen den <strong>Nutzung</strong>sarten und Anlagetypen (z.B: Holz und biogene<br />

Abfälle für die Produktion <strong>von</strong> Wärme, Strom o<strong>der</strong> Biotreibstoffen) betrachtet.<br />

Koppelprodukte, Unterschiedliche Marktpreise <strong>der</strong> Outputs <strong>der</strong> verschiedenen Technologien<br />

Die Vergleiche <strong>der</strong> <strong>energetischen</strong> Outputs <strong>der</strong> verschiedenen Anlagetypen beziehen sich ausschliesslich<br />

auf die Kosten <strong>von</strong> Wärme, Strom o<strong>der</strong> Treibstoff pro E<strong>in</strong>heit (kWh o<strong>der</strong> km). Dabei könnte <strong>der</strong> E<strong>in</strong>druck<br />

entstehen, dass z.B: e<strong>in</strong>e kWh Elektrizität, erzeugt aus <strong>Biomasse</strong>, die gleiche Qualität hat wie e<strong>in</strong>e kWh<br />

Elektrizität aus e<strong>in</strong>er ölbetriebenen WKK-Anlage. Dem ist bekanntlich nicht so. Mit Strom aus Biogasanlagen<br />

(v.a. wenn er durch e<strong>in</strong> akzeptiertes Label 115 als hochwertiger Ökostrom zertifiziert ist) lassen sich<br />

z.B. schon heute wesentlich höhere Marktpreise erzielen als mit normalem Strom aus Schweizer Kern-<br />

115 In <strong>der</strong> Schweiz erfüllt zum<strong>in</strong>dest e<strong>in</strong> Teil des Stroms aus Biogasanlagen die Anfor<strong>der</strong>ung des Ökostrom Labels“<br />

naturemade star“.

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