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Potentiale zur energetischen Nutzung von Biomasse in der ... - EPFL

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Theoretische- und realisierbare Angebotspotenziale 67<br />

Bundesamt für Energie BFE<br />

Kategorie g) Altholz<br />

Die Schätzungen zum Altholzpotenzial variieren sehr. Die hier verwendeten Mengen basieren auf den<br />

Angaben <strong>der</strong> IG-Altholz 43 . Diese geht <strong>von</strong> e<strong>in</strong>em Altholzpotenzial <strong>von</strong> 700'000 t/a aus. Da<strong>von</strong> werden<br />

<strong>der</strong>zeit 262'000 t/a exportiert und 130'000 t/a illegal verbrannt. In den Industriefeuerungen werden<br />

106'000 t, <strong>in</strong> <strong>der</strong> KVA ca. 200'000 t jährlich energetisch verwertet. Scheurer, Baier (2001) berichten,<br />

dass die Altholzmengen aus den brennbaren Bauabfällen <strong>in</strong> den vergangenen Jahren vielfach überschätzt<br />

wurden. Sie rechnen mit 100'000 t/a Altholz <strong>in</strong> <strong>der</strong> KVA. Der Kanton Zürich (2002) gibt für<br />

Altholz <strong>in</strong> KVA 220'000 t/a an. Die Potenzialschätzung Altholz <strong>von</strong> Hersener und Meier 44 beträgt rund<br />

330'000 t/a. Nimmt man das Altholzpotenzial mit 700'000 t an und zählt nur die <strong>in</strong> den Industriefeuerungen<br />

und <strong>in</strong> <strong>der</strong> KVA verwerteten Mengen als „genutzt“, ergibt sich e<strong>in</strong> <strong>der</strong>zeitiger <strong>Nutzung</strong>sgrad<br />

<strong>von</strong> ca. 44%. Da theoretisch auch das <strong>der</strong>zeit illegal verbrannte Altholz aus ökologischer Sicht nutzbar<br />

wäre, liesse sich <strong>der</strong> ökologische <strong>Nutzung</strong>sgrad auf 60% steigern bei Beibehaltung <strong>der</strong> Exportmengen.<br />

Da ausserdem schätzungsweise 100'000 t des <strong>der</strong>zeit exportierten Altholzes eigentlich zu stark<br />

schadstoffbelastet s<strong>in</strong>d, um z.B. <strong>in</strong> <strong>der</strong> Spanplattenproduktion e<strong>in</strong>gesetzt zu werden, könnte sich <strong>der</strong><br />

ökologische <strong>Nutzung</strong>sgrad unter H<strong>in</strong>zunahme dieser Fraktion auf ca. 80% steigern. Diese Entwicklung<br />

wird <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e im H<strong>in</strong>blick auf die im Jahr 2006 <strong>in</strong> Kraft tretende Verordnung über den Verkehr<br />

mit Abfällen (VeVA) unterstützt.<br />

Kategorie h) Restholz<br />

Die Kategorie Restholz besteht im Wesentlichen aus zwei Massenströmen:<br />

1) Restholz aus <strong>der</strong> Verarbeitung <strong>von</strong> Stammholz (erste Verarbeitungsstufe: Sägereien), welches nicht<br />

<strong>zur</strong> Weiterverarbeitung <strong>in</strong> die Papier- und Zellstoff<strong>in</strong>dustrie o<strong>der</strong> die Holzwerkstoff<strong>in</strong>dustrie gelangt.<br />

Nach Angaben <strong>von</strong> Scheurer, Baier (2001) werden bei <strong>der</strong> Verarbeitung des Stammes rund 60% des<br />

Stammes verwertet. Der Rest gelangt <strong>in</strong> die oben genannten Industrien o<strong>der</strong> wird als „Energieholz“<br />

(Scheurer, Baier, 2001) verbrannt. 45<br />

Scheurer, Baier (2001) geben für energetisch verwendetes Rest-<br />

holz <strong>der</strong> Klassifikation „Energieholz“ ca. 213'000 t und für „Energieholz weitere Verarbeitung“<br />

176'000 t an. Die Holzflussstatistik (BFS 2002) weist e<strong>in</strong>en energetisch genutzten Massestrom (feste<br />

Holzmasse) aus <strong>der</strong> Halbfabrikateproduktion <strong>von</strong> 254'000 m 3<br />

aus (Jahresmittelwert 1995–1999).<br />

2) Restholz aus <strong>der</strong> weiteren Verarbeitung (zweite Verarbeitungsstufe), z.B. aus Zimmereien und<br />

Schre<strong>in</strong>ereien: Gemäss Holzflussstatistik (BFS 2002) wurden <strong>in</strong> den Jahren 1995–1999 durchschnittlich<br />

ca. 298'000 m 3 Ausschussholz aus <strong>der</strong> zweiten Verarbeitungsstufe energetisch genutzt. Die <strong>Nutzung</strong><br />

erfolgt oftmals <strong>in</strong> den eigenen Betrieben 46 .<br />

Für die Restholzmenge wurden die Daten aus <strong>der</strong> Holzflussstatistik (BFS 2002) verwendet. Die gesamthaft<br />

energetisch genutzte Restholzmenge <strong>von</strong> 552'000 m 3 entspricht e<strong>in</strong>er Energiemenge <strong>von</strong> ca.<br />

5.1 PJ. Für den <strong>der</strong>zeitigen <strong>Nutzung</strong>sgrad <strong>der</strong> Restholzkategorie werden 95% angenommen. Es wird<br />

angenommen, dass das Potenzial dieser Kategorie vollständig ausgenutzt ist und auch <strong>in</strong> Zukunft unverän<strong>der</strong>t<br />

bleibt. Wenn allenfalls <strong>in</strong> den kommenden Jahren die Spanplatten<strong>in</strong>dustrie abwan<strong>der</strong>t o<strong>der</strong><br />

die Preise än<strong>der</strong>n, würden ca. 500'000 m 3 Holz zusätzlich für die energetische <strong>Nutzung</strong> frei. 47 Damit<br />

würde sich das theoretische Potenzial <strong>der</strong> Kategorie a) Wald erhöhen, während sich das <strong>der</strong> Kategorie<br />

h) Restholz erniedrigt, da entsprechend weniger Restholz <strong>zur</strong> Verfügung stünde. Diese Verschiebung<br />

wurde <strong>in</strong> <strong>der</strong> Potenzialschätzung nicht simuliert. Zum Vergleich: Die optimistische Schätzung für die<br />

Kategorie Holz rechnet mit 4.4 Mio. m 3 /a zusätzlichem Potenzial. H<strong>in</strong>zu kämen nun weitere 500'000<br />

m 3 Holz, welches nicht mehr <strong>in</strong> die Verarbeitung gelangt. Insgesamt würde sich das ökologische Po-<br />

43<br />

Informationen <strong>von</strong> Daniel B<strong>in</strong>ggeli, Bereichsleiter Holzenergie, BFE.<br />

44<br />

vgl. Inputpapier 1.<br />

45<br />

Holz, das direkt aus dem Holzschlag <strong>zur</strong> Verbrennung gelangt, wird als „Brennholz“ bezeichnet (Scheurer,<br />

Baier, 2001) und ist <strong>in</strong> Kategorie a) berücksichtigt.<br />

46<br />

Information <strong>von</strong> Daniel B<strong>in</strong>ggeli, Bereichsleiter Holzenergie, BFE.<br />

47<br />

Schätzung Ch. Rutschmann, Information <strong>von</strong> Daniel B<strong>in</strong>ggeli, Bereichsleiter Holzenergie, BFE.

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