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Potentiale zur energetischen Nutzung von Biomasse in der ... - EPFL

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Zusammenfassung 11<br />

Bundesamt für Energie BFE<br />

Zusammenfassung<br />

In den letzten Jahren ist die Frage <strong>der</strong> <strong>energetischen</strong> <strong>Nutzung</strong> <strong>von</strong> <strong>Biomasse</strong> <strong>in</strong> verschiedenen Formen<br />

wie Holz, Abfälle (Gartenabfälle, Kehricht), aber auch die gezielte Verwertung <strong>von</strong> <strong>Biomasse</strong> aus <strong>der</strong><br />

Landwirtschaft (Gülle und Mist, Ernteabfälle, Energiepflanzen) vermehrt <strong>in</strong>s Zentrum <strong>der</strong> energiepolitischen<br />

Diskussion gerückt. Die bisherigen Studien beschränken sich auf Teilbereiche <strong>der</strong> <strong>Biomasse</strong>nutzung<br />

(z.B. Holz o<strong>der</strong> Landwirtschaft) und stellen die Abschätzung <strong>der</strong> technischen Potenziale <strong>in</strong> den<br />

Vor<strong>der</strong>grund, während die Verwertungspfade <strong>zur</strong> <strong>Nutzung</strong> dieser Potenziale und die Wirtschaftlichkeit<br />

verschiedener Systeme und Szenarien nur <strong>in</strong> Ansätzen untersucht wurden. Die vorliegende Studie zielt<br />

darauf ab, Antworten auf folgende Schlüsselfragen zu liefern:<br />

• Welches s<strong>in</strong>d die theoretischen Angebotspotenziale <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schweiz, und welcher Anteil da<strong>von</strong> lässt<br />

sich unter nachhaltigen Bed<strong>in</strong>gungen nutzen?<br />

• Welches s<strong>in</strong>d die wichtigsten Technologien und Anlagen, mit denen sich die verfügbaren <strong>Biomasse</strong>arten<br />

energetisch nutzen lassen?<br />

• Bis wann werden die untersuchten <strong>Biomasse</strong>-/Konversionspfad-Komb<strong>in</strong>ationen unter den gegebenen<br />

Rahmenbed<strong>in</strong>gungen und Annahmen im Vergleich zu fossilen Referenzenergiesystemen (auf<br />

Basis <strong>von</strong> Öl o<strong>der</strong> Gas) konkurrenzfähig?<br />

• Wie soll die verfügbare <strong>Biomasse</strong>, falls sich bei e<strong>in</strong>zelnen <strong>Biomasse</strong>arten e<strong>in</strong>e Knappheit und damit<br />

e<strong>in</strong>e Konkurrenzsituation abzeichnet, auf die verschiedenen <strong>Nutzung</strong>sarten (Wärme, Elektrizität,<br />

Biotreibstoffe) aufgeteilt werden?<br />

Schliesslich soll die Studie auch Handlungsempfehlungen formulieren, um die <strong>Nutzung</strong> <strong>der</strong> <strong>Biomasse</strong><br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Schweiz wirksam und effizient zu för<strong>der</strong>n.<br />

Methodischer Rahmen, Vorgehen, zentrale Annahmen<br />

Das Gesamtprojekt glie<strong>der</strong>t sich grob <strong>in</strong> drei untere<strong>in</strong>an<strong>der</strong> verknüpfte Teilprojektpfade und e<strong>in</strong> GIS<br />

Modell. In e<strong>in</strong>em ersten Schritt wurden nach <strong>der</strong> Festlegung <strong>der</strong> Rahmenbed<strong>in</strong>gungen die ökologischen<br />

Potenziale bis 2040 abgeschätzt (Pfad ökologischer Potenziale) sowie die wichtigsten Konversionspfade<br />

(<strong>Biomasse</strong>-Technologiekomb<strong>in</strong>ationen) evaluiert (Technologiepfad). Schwerpunkte des<br />

ökonomischen Pfads bilden die Analyse <strong>der</strong> Kosten für die <strong>Biomasse</strong> und die produzierte Energie<br />

bzw. Biotreibstoffe (Gestehungskosten) sowie die technischen und wirtschaftlichen Betrachtungen zu<br />

ausgewählten Anlagetypen und zu <strong>der</strong>en <strong>Nutzung</strong> <strong>in</strong> Form <strong>von</strong> Wärme, Strom und als Treibstoff. Im<br />

GIS Modell wurde anhand e<strong>in</strong>er Fallstudie illustriert, wie und unter welchen Bed<strong>in</strong>gungen GIS-<br />

Applikationen s<strong>in</strong>nvoll und nutzbr<strong>in</strong>gend für die Erfassung und Visualisierung <strong>von</strong> Potenzialen, Stoffflüssen,<br />

Kosten und Logistik-/Standortaspekten genutzt werden können.<br />

Voraussetzung für die Abschätzung <strong>der</strong> verschiedenen <strong>Biomasse</strong>potenziale ist die klare Def<strong>in</strong>ition <strong>der</strong><br />

verwendeten Potenzialbegriffe, e<strong>in</strong>e Strukturierung und klare Abgrenzung des <strong>Biomasse</strong>sortiments<br />

sowie e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>heitliche Def<strong>in</strong>ition <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen <strong>Biomasse</strong>güter. Als Zeithorizont wurde 2040 gewählt.<br />

Für alle Kostenbetrachtungen <strong>der</strong> Studie spielt die angenommene Preisentwicklung für die Referenzenergieträger<br />

Öl und Gas e<strong>in</strong>e zentrale Rolle. Allen Kostenvergleichen liegt die angenommene<br />

Erhöhung des Ölpreises um e<strong>in</strong>en Faktor 2 (2040 gegenüber 2000, Szenario „hohe Nachfrage“)<br />

sowie e<strong>in</strong> starr an den Ölpreis gekoppelter Gaspreis (1.2 x Ölpreis) zu Grunde. Die an<strong>der</strong>en<br />

beiden Szenarien „tiefe Nachfrage“ und „hohe Nachfrage, begrenzte Produktion“ zeigen den Spielraum<br />

und damit die Unsicherheit für die zentrale Referenzgrösse auf. Projektteam und Begleitgruppe<br />

gehen da<strong>von</strong> aus, dass die auf <strong>der</strong> Basis des Szenarios „hoch“ resultierenden Kostenvergleiche konservative<br />

Schätzungen darstellen, d.h. dass sich die Ölpreise ohne grössere Verwerfungen <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Weltwirtschaft bis 2040 zum<strong>in</strong>dest um den Faktor 2, vermutlich aber eher um die Grössenordnung 2<br />

bis 3, erhöhen wird.

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