Potentiale zur energetischen Nutzung von Biomasse in der ... - EPFL
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schon heute etwa 7% tiefer als die Kosten pro km des konventionellen Vergleichsfahrzeugs, betrieben<br />
mit herkömmlichem Benz<strong>in</strong>. Den attraktiven Betriebskosten stehen allerd<strong>in</strong>gs die deutlich<br />
höheren Investitionskosten und das falsche Image des erhöhten Risikos (beim Tanken und bei<br />
Unfällen) des Gasfahrzeugs gegenüber, welche die Verbreitung <strong>der</strong> Erdgasfahrzeuge heute noch<br />
hemmen.<br />
8. Die Konkurrenzierung verschiedener Anwendungen <strong>in</strong> Bezug auf die Beschaffung <strong>von</strong><br />
hölzernem Inputmaterial verteuert mittel- bis langfristig (ab 2020) die energetische <strong>Nutzung</strong><br />
<strong>von</strong> <strong>Biomasse</strong>. Im Gegensatz zu an<strong>der</strong>en <strong>Biomasse</strong>sortimenten werden Waldholz, Altholz<br />
und Restholz sowie die biogenen Abfälle schon heute relativ gut genutzt (<strong>in</strong>dividuelle <strong>Nutzung</strong>sgrade<br />
zwischen 10% und 95%). In gewissen Bereichen (z.B. bei Nie<strong>der</strong>wald und Durchforstungen)<br />
gibt es noch e<strong>in</strong> erhebliches <strong>Nutzung</strong>spotenzial, <strong>in</strong> an<strong>der</strong>en Segmenten ist dieses nur noch<br />
beschränkt ausbaubar. Angesichts <strong>der</strong> mittelfristig gegebenen Wettbewerbsfähigkeit für Anlagen<br />
<strong>zur</strong> <strong>Nutzung</strong> <strong>von</strong> Holz und Abfällen für die Wärme- und Stromproduktion sowie <strong>zur</strong> Herstellung<br />
<strong>von</strong> Biotreibstoffen dürften sich ab diesem Zeitpunkt die Betreiber solcher Anlagen bei <strong>der</strong> Beschaffung<br />
ihres Rohmaterials spürbar konkurrenzieren. Damit dürften die Brennstoffkosten bzw.<br />
die Rohstoffkosten v.a. für lignozelluloses Material und biogene Abfälle ansteigen. Kurz- bis mittelfristig<br />
ersche<strong>in</strong>t die Wettbewerbsfähigkeit <strong>von</strong> auf Basis verholzter <strong>Biomasse</strong> im Inland nur gegeben<br />
solange <strong>der</strong> kostengünstigste Teil des ökologischen Potentials genutzt wird. Der grundsätzlich<br />
günstigere Import <strong>von</strong> Biotreibstoffen aus dem Ausland dürfte dazu beitragen Versorgungsengpässe<br />
zu vermeiden. Langfristig könnten neue Methoden und Technologien, die e<strong>in</strong>e<br />
effizientere Bewirtschaftung <strong>der</strong> Wäl<strong>der</strong> erlauben, e<strong>in</strong>en Beitrag <strong>zur</strong> Reduktion <strong>der</strong> Brennstoffkosten<br />
leisten. Es s<strong>in</strong>d jedoch noch ke<strong>in</strong>e konkreten Gesamtlösungen für e<strong>in</strong>e kostengünstigere<br />
Bereitstellung <strong>von</strong> Holzbrennstoffen bekannt.<br />
9. Es würde den Rahmen dieser Studie sprengen, die Nachfrage bzw. die ökonomischen Potenziale<br />
o<strong>der</strong> die zukünftigen Marktanteile <strong>der</strong> verschiedenen Produkte <strong>zur</strong> <strong>energetischen</strong><br />
<strong>Nutzung</strong> <strong>der</strong> <strong>Biomasse</strong> systematisch abzuschätzen. Diese s<strong>in</strong>d sehr <strong>von</strong> den gegebenen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />
(die über den langen Zeitraum zudem stark än<strong>der</strong>n können) abhängig. Punktuelle<br />
Abschätzungen für die ökonomischen Potenziale bzw. Marktanteile <strong>der</strong> als beson<strong>der</strong>s relevant<br />
betrachtete Technologien und Anwendungen <strong>in</strong> den drei Energiemärkten für Wärme, Elektrizität<br />
und Treibstoffe führten zu folgenden Erkenntnissen:<br />
a) Der Markt für Wärme aus Holz dürfte aufgrund <strong>der</strong> erwarteten Entwicklung des Öl- und<br />
Gaspreises ab 2020 rasch wachsen. Unter <strong>der</strong> Annahme, dass auch <strong>in</strong> den kommenden Jahren<br />
kaum Holz für Feuerungszwecke <strong>in</strong> die Schweiz importiert wird, wird sich die Nachfrage nach<br />
Wärme aus Holzschnitzelfeuerungen auf das <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schweiz nachwachsende Brennholz beschränken.<br />
Der Zeitpunkt, zu welchem die Nachfrage gleich gross wie das ökologische Angebot<br />
ist, liegt bei 2025. Das ökonomische Potenzial <strong>der</strong> Holzschnitzel-Feuerungen ist damit auf maximal<br />
das 5-fache <strong>der</strong> heutigen <strong>Nutzung</strong> limitiert. Dies entspricht e<strong>in</strong>em Marktanteil am gesamten<br />
heutigen Wärmemarkt <strong>der</strong> Schweiz <strong>von</strong> knapp 10%.<br />
b) Die zukünftige Bedeutung für Strom aus Biogas im Vergleich mit dem gesamten Elektrizitätsverbrauch<br />
ist deutlich kle<strong>in</strong>er. Auch wenn die gesamte Elektrizität, die <strong>in</strong> Biogasanlagen (Co-<br />
Vergärungsanlagen) erzeugt wird, als zertifizierter Ökostrom vermarktet und verkauft werden<br />
kann, dürfte <strong>der</strong> Marktanteil <strong>von</strong> Strom aus <strong>Biomasse</strong> im Jahr 2040 kaum über die Marke <strong>von</strong><br />
3% h<strong>in</strong>auskommen. Der Beitrag <strong>der</strong> Biogasanlagen (Co-Vergärungsanlagen) an die schweizerische<br />
Stromproduktion wird damit auch langfristig bescheiden bleiben.<br />
c) Potenzial für Bio-Ethanol (Etha5 und Etha10) als Ersatz <strong>von</strong> herkömmlichem Benz<strong>in</strong>: Die<br />
Vision <strong>von</strong> Alcosuisse, im Jahr 2025 10% des gesamtschweizerischen Verbrauchs an herkömmlichem<br />
Benz<strong>in</strong> durch Bioethanol ersetzen zu können, bedarf nach e<strong>in</strong>er Menge <strong>von</strong> Holz <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Grössenordnung <strong>von</strong> 20% <strong>der</strong> nachwachsenden hölzernen <strong>Biomasse</strong> (theoretisches Potential)<br />
o<strong>der</strong> <strong>von</strong> rund 40% des geschätzten ökologischen Potenzials.<br />
10. Die Umsetzung <strong>von</strong> Klimaschutz<strong>in</strong>strumenten wie die CO 2 -Abgabe begünstigen den<br />
Ausbau <strong>der</strong> <strong>Nutzung</strong> <strong>von</strong> <strong>Biomasse</strong>. Die quantitativen Kostenschätzungen für die <strong>in</strong> dieser<br />
Studie untersuchten <strong>Biomasse</strong>technologien berücksichtigen we<strong>der</strong> die Instrumente <strong>zur</strong> Umsetzung<br />
des CO 2 -Gesetzes wie die CO 2 -Abgabe noch weitere externe Kosten. Im Vergleich mit den<br />
grossen Unsicherheiten <strong>in</strong> Bezug auf die erwartete Steigerung des Ölpreises ist die Berücksichti-