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Potentiale zur energetischen Nutzung von Biomasse in der ... - EPFL

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9.1.2 Die verschiedenen Dimensionen <strong>der</strong> externen Kosten <strong>der</strong> Strom- und Wärmeversorgung<br />

Die technisch-physikalischen Primärwirkungen, die <strong>von</strong> energiespezifischen Aktivitäten ausgehen, können<br />

<strong>in</strong> folgende fünf Ebenen aufgeteilt werden:<br />

• Primärenergiebereitstellung: im Wesentlichen also die För<strong>der</strong>ung <strong>von</strong> Kohle, Erdöl, Erdgas, Uran und<br />

<strong>Biomasse</strong>;<br />

• Die Energieumwandlung: mit e<strong>in</strong>em beson<strong>der</strong>en Schwergewicht auf die verschiedenen Systeme <strong>der</strong><br />

Stromerzeugung;<br />

• Transport und Verteilung <strong>der</strong> Energie: <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> Transport <strong>von</strong> Öl und <strong>Biomasse</strong> per Schiff,<br />

Bahn und Lastwagen, sowie die Verteilung <strong>von</strong> Gas <strong>in</strong> Gasnetzen und <strong>von</strong> Strom über Stromnetze;<br />

• Energienutzung: mit <strong>der</strong> ganzen Palette des Energieverbrauchs <strong>in</strong> Haushalt, Gewerbe und Industrie,<br />

und im Transportsektor;<br />

• Entsorgung <strong>von</strong> Rest- und Abfallstoffen: im Wesentlichen Asche, Reststoffe aus <strong>der</strong> Rauchgasre<strong>in</strong>igung,<br />

radioaktives Material, aber auch Komponenten <strong>der</strong> Energiesysteme selbst (z.B. Komponenten<br />

<strong>von</strong> Kernkraftwerken o<strong>der</strong> bestimmte Elemente <strong>von</strong> PV-Systemen).<br />

Bei <strong>der</strong> Erfassung und Quantifizierung <strong>der</strong> externen Kosten ergeben sich e<strong>in</strong>ige methodische Probleme.<br />

Es würde den Rahmen dieser Studie sprengen, näher auf diese Probleme e<strong>in</strong>zugehen. Mit Bezug auf den<br />

PACER-Bericht sollen an dieser Stelle jedoch zum<strong>in</strong>dest zwei wichtige Punkte aufgeführt werden, die bei<br />

<strong>der</strong> Monetarisierung <strong>der</strong> externen Effekte e<strong>in</strong>e wichtige Rolle spielen:<br />

• Angesichts <strong>der</strong> nach wie vor relativ schwachen Datenlage stellen alle Werte Durchschnittskosten<br />

(und nicht etwa Grenzkosten) dar;<br />

• Ganz im Gegensatz <strong>zur</strong> Situation bei den externen Kosten fällt es äusserst schwer, externe Nutzen<br />

<strong>der</strong> Strom- und Wärmeversorgung zu identifizieren. Externe Nutzen <strong>von</strong> Energieversorgungssystemen<br />

s<strong>in</strong>d im Allgeme<strong>in</strong>en nicht relevant und wurden daher <strong>in</strong> <strong>der</strong> PACER-Studie (und damit auch <strong>in</strong><br />

dieser Studie) vernachlässigt.<br />

9.2 Kalkulatorische Energiepreiszuschläge<br />

Ausgehend <strong>von</strong> den auf den oben genannten fünf Ebenen ermittelten externen Kosten <strong>der</strong> Strom- und<br />

Wärmeversorgung lassen sich die kalkulatorischen Energiepreiszuschläge (KEPZ) herleiten. Um den unterschiedlichen<br />

Monetarisierungsansätzen Rechnung zu tragen, werden hier drei KEPZ-Varianten ausgewiesen:<br />

• KEPZ mit Treibhauseffekt (Schadenskosten): Diese enthalten die folgenden externe Kosten: Luftverschmutzung<br />

(Luftschadstoffemissionen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schweiz <strong>in</strong>kl. die Emissionen aus vorgelagerten Prozessstufen<br />

(För<strong>der</strong>ung, Umwandlung und Transport <strong>der</strong> Energieträger im Ausland), Treibhauseffekt<br />

(Ermittlung <strong>der</strong> Kosten aufgrund <strong>von</strong> Schadenskostenschätzungen), Ölverschmutzungen, Kernenergie-<br />

und Wasserkraftnutzung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schweiz, Elektrizitätsverteilung.<br />

• KEPZ mit Treibhauseffekt (Vermeidungskosten): Diese enthalten grundsätzlich dieselben Kategorien<br />

<strong>von</strong> externen Kosten wie oben. Die Kosten des Treibhauseffekts werden jedoch aufgrund <strong>von</strong> Schätzungen<br />

<strong>der</strong> Vermeidungskosten <strong>zur</strong> Reduktion <strong>der</strong> CO 2 -Emissionen im Jahr 2025 um 50% (IPCC-<br />

Zielsetzung) ermittelt. Zudem wurden <strong>in</strong> <strong>der</strong> PACER-Studie nur 53% <strong>der</strong> externen Kosten <strong>der</strong> Luftverschmutzung<br />

zu den externen Kosten <strong>der</strong> CO 2 -Emissionen addiert, da das unterstellte CO 2 -<br />

Reduktionsszenario auch zu e<strong>in</strong>em starken Rückgang <strong>der</strong> Luftschadbelastung führen würde.

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