28.02.2013 Aufrufe

Potentiale zur energetischen Nutzung von Biomasse in der ... - EPFL

Potentiale zur energetischen Nutzung von Biomasse in der ... - EPFL

Potentiale zur energetischen Nutzung von Biomasse in der ... - EPFL

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Ökonomische Nachfragepotenziale, zukünftige Marktanteile <strong>Biomasse</strong> 155<br />

Bundesamt für Energie BFE<br />

Bei günstigen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen und funktionierenden Märkten könnte das Manko durch Holzimporte<br />

teilweise ausgeglichen werden. Die Vorstellung, dass <strong>in</strong>folge <strong>der</strong> sich re<strong>in</strong> ökonomisch abzeichnenden<br />

Substitution <strong>von</strong> Ölfeuerungen durch Holzschnitzelfeuerungen massive Holzimporte ausgelöst<br />

würden, ist jedoch unrealistisch. Bei e<strong>in</strong>er solchen Entwicklung würden vielmehr Effekte zum Tragen<br />

kommen, die bis jetzt nicht erwähnt und <strong>in</strong> den bisherigen Betrachtungen nicht e<strong>in</strong>bezogen wurden:<br />

• Das Schlagen, die Aufbereitung und <strong>der</strong> Transport <strong>von</strong> Holz s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> regionales o<strong>der</strong> gar lokales Geschäft.<br />

Die Transportkosten spielen unter diesen Bed<strong>in</strong>gungen e<strong>in</strong>e untergeordnete Rolle. Wenn Holz<br />

über weite Strecken transportiert werden muss, erhöhen sich die Transportkosten und damit die<br />

Brennstoff- bzw. die Gestehungskosten substanziell. 121<br />

• Holz ist nicht nur als Brennstoff für Schnitzelfeuerungen gefragt. Auch die Produktion <strong>von</strong> synthetischen<br />

Treibstoffen (siehe dazu auch Kapitel 7 sowie Anhänge 9 und 10) wird zu e<strong>in</strong>em grossen Teil<br />

auf Holz als geeigneten Input abstellen. Die Konkurrenzsituation wird die Preise für Holz aus Schweizer<br />

Wäl<strong>der</strong>n ansteigen lassen und dadurch die Attraktivität <strong>von</strong> Holz als Substitut für Öl als Brenn-<br />

und Treibstoff verr<strong>in</strong>gern.<br />

• Auch die umliegenden europäischen Län<strong>der</strong> müssen (gemäss <strong>der</strong> EU-Richtl<strong>in</strong>ie 2001/77/EG) ihre Anteile<br />

<strong>von</strong> erneuerbaren Energien an <strong>der</strong> nationalen Energieversorgung deutlich erhöhen. Mit Ausnahme<br />

<strong>von</strong> Österreich s<strong>in</strong>d die Potenziale für die Wasserkraftnutzung wesentlich kle<strong>in</strong>er als <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Fazit<br />

Schweiz 122<br />

. Diese Län<strong>der</strong> stehen damit unter grossem Druck, ihre Anteile an erneuerbaren Energien<br />

v.a. durch den Ausbau <strong>der</strong> <strong>Nutzung</strong> <strong>von</strong> <strong>Biomasse</strong> zu erhöhen. Es ersche<strong>in</strong>t unter diesem Gesichtspunkt<br />

als unrealistisch, dass die umliegenden Län<strong>der</strong> <strong>in</strong> den kommenden 30 Jahren Brennholz zu attraktiven<br />

Preisen exportieren werden 123.<br />

Unter <strong>der</strong> Annahme, dass auch <strong>in</strong> den kommenden Jahren kaum Holz für Feuerungszwecke <strong>in</strong> die<br />

Schweiz importiert wird, wird sich die Nachfrage auf das <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schweiz nachwachsende Brennholz beschränken.<br />

Der Zeitpunkt, zu welchem die Nachfrage gleich gross wie das ökologische Angebot ist, liegt<br />

bei 2025. Das ökonomische Potenzial <strong>der</strong> Holzschnitzel-Feuerungen ist somit auf maximal das 5-fache<br />

<strong>der</strong> heutigen <strong>Nutzung</strong> limitiert. 124 Dies entspricht e<strong>in</strong>em Anteil <strong>in</strong> <strong>der</strong> Nachfragezusammensetzungs-<br />

Darstellung (siehe Figur 43) <strong>von</strong> rund 10% des Wärmemarktes o<strong>der</strong> 30 PJ absolut.<br />

8.3.3 Biogasanlagen (Co-Vergärungsanlagen) für die Stromproduktion<br />

Ausgangslage, Annahmen<br />

• Gemäss Gesamtenergiestatistik <strong>der</strong> Schweiz lag <strong>der</strong> Endverbrauch an elektrischer Energie im Jahr<br />

2000 bei 190 PJ.<br />

• Gemäss <strong>der</strong> schweizerischen Gesamtenergiestatistik produzierten Biogasanlagen im Jahr 2000 rund<br />

50 TJ (14 GWh) elektrische Energie. Da<strong>von</strong> stammen etwa 2/3 aus gewerblich/<strong>in</strong>dustriellen Biogasan-<br />

121<br />

Für Pellets trifft dies nicht im selben Masse zu. Dank kle<strong>in</strong>erem Volumen und e<strong>in</strong>facherer Handhabung fallen<br />

hier die Transportkosten weniger <strong>in</strong>s Gewicht. Dies ist auch mit e<strong>in</strong> Grund, dass schweizerische Pellets-Hersteller<br />

im Jahr 2004 e<strong>in</strong>en namhaften Teil Ihrer Produktion <strong>in</strong>s umliegende Ausland (v.a. Italien) exportierten.<br />

122<br />

Dafür hat v.a. Deutschland viel grössere W<strong>in</strong>dpotenziale, die allerd<strong>in</strong>gs schon zu e<strong>in</strong>em grossen Teil genutzt<br />

werden.<br />

123<br />

Laut <strong>der</strong> Schweizerischen Gesamtenergiestatistik wurden zwischen 1990 und 2000 jeweils zwischen 1 und 2%<br />

des schweizerischen Brennholzbedarfs per Saldo exportiert.<br />

124<br />

2003: 6 PJ genutzt, Ausbaupotenzial 2040: 30 PJ

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!