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Potentiale zur energetischen Nutzung von Biomasse in der ... - EPFL

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7.5.4 Herstellung <strong>von</strong> Biotreibstoffen<br />

Vergleichsobjekt 5 Erzeugung <strong>von</strong> Biotreibstoffen für mobile Anwendungen<br />

Auswahl und Charakterisierung <strong>der</strong> betrachteten Systeme<br />

Anlagetyp 6a Bio-Diesel, hergestellt auf <strong>der</strong> Basis <strong>von</strong> Waldholz/Feldgehölz mittels Fischer-<br />

Tropsch (FT) Verfahren<br />

Mit Hilfe des Fischer-Tropsch (FT) Prozesses können aus Synthesegas (Mischung aus H 2 , CO, CO 2 und<br />

CH 4) synthetische Kohlenwasserstoffe (designer fuels) hergestellt werden. Primäres Ziel ist die Gew<strong>in</strong>nung<br />

<strong>von</strong> Treibstoffen. Das Synthesegas kann durch thermochemische Umwandlung mit anschließen<strong>der</strong><br />

Gasre<strong>in</strong>igung und -konditionierung aus <strong>Biomasse</strong> hergestellt werden. Aus dem Synthesegas kann<br />

dieselähnlicher Treibstoff hoher Qualität hergestellt werden. Über die FT Synthese erzeugte flüssige<br />

Brennstoffe können direkt mit <strong>der</strong> bestehenden Infrastruktur für Dieselkraftstoff genutzt werden.<br />

Die <strong>Nutzung</strong> <strong>von</strong> <strong>Biomasse</strong> als Input für den Fischer-Tropsch (FT) Prozess steckt noch <strong>in</strong> <strong>der</strong> frühen<br />

Entwicklungsphase, erste produktive Anlagen dürften um 2010 herum <strong>in</strong> Betrieb genommen werden.<br />

Das FT-Verfahren stammt aus <strong>der</strong> Kohlevergasung und geht auf erste Versuche <strong>in</strong> den 20er Jahren <strong>in</strong><br />

Deutschland <strong>zur</strong>ück. Im zweiten Weltkrieg konnten bereits Treibstoffe hergestellt werden. Während<br />

die aus Erdgas hergestellten flüssigen Kraftstoffe preislich im Bereich <strong>von</strong> Erdöldestillaten liegen, s<strong>in</strong>d<br />

die Produkte auf <strong>Biomasse</strong>basis aufgrund <strong>der</strong> zusätzlichen Prozessschritte noch deutlich teurer.<br />

Kosten <strong>der</strong> Herstellung <strong>von</strong> Treibstoffen auf <strong>der</strong> Basis des FT-Verfahrens<br />

Hamel<strong>in</strong>k und an<strong>der</strong>e 105 führten <strong>in</strong> den letzten Jahren umfangreiche Studien zum Thema Kosten und<br />

Wirtschaftlichkeit des FT-Verfahrens durch. Dabei wurden verschiedenste Anlagenkonfigurationen mit<br />

unterschiedlichen Wirkungsgraden durchgerechnet. Geme<strong>in</strong>sam ist allen Anlagenkonfigurationen die<br />

m<strong>in</strong>imale Grösse, die e<strong>in</strong>e Anlage braucht, um e<strong>in</strong>igermassen wirtschaftlich betrieben werden zu können.<br />

Sie liegt bei 400 MW (thermischer Input).<br />

E<strong>in</strong>e umfassen<strong>der</strong>e Beschreibung des FT-Verfahrens und dessen Eigenheiten sowie e<strong>in</strong>e detaillierte<br />

Herleitung <strong>der</strong> Gestehungskosten f<strong>in</strong>den sich <strong>in</strong> Anhang 9.<br />

Vergleich mit konventionellem Dieseltreibstoff, Gestehungskosten 2010 bis 2040<br />

Die Treibstoffe, die mit Hilfe des FT-Verfahrens hergestellt werden, müssen langfristig im Markt mit<br />

den konventionellen (Fossilen) Treibstoffen konkurrenzieren können. Sie können dabei jedoch <strong>von</strong> e<strong>in</strong>er<br />

steuerlichen Bevorzugung profitieren: ab 2007 werden die Biotreibstoffe <strong>von</strong> <strong>der</strong> M<strong>in</strong>eralölsteuer<br />

befreit se<strong>in</strong>. Der Vergleich zwischen FT-Treibstoff und konventionellem Dieseltreibstoff (mit e<strong>in</strong>er Preisentwicklung<br />

gemäss Szenario „mittel“, das auch für die an<strong>der</strong>en Referenzszenarien verwendet wurde)<br />

ergibt das <strong>in</strong> Figur 31 gezeigte Bild.<br />

105 Vergl. Hamel<strong>in</strong>k et al 2003

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