Potentiale zur energetischen Nutzung von Biomasse in der ... - EPFL
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Beurteilungsansätze für die optimale <strong>Nutzung</strong> des <strong>Biomasse</strong>potenzials 209<br />
Bundesamt für Energie BFE<br />
Wirksamkeit, e<strong>in</strong>er höheren „Energiequalität“ und e<strong>in</strong>em technischen Potenzial, das zukünftig e<strong>in</strong>en<br />
wichtigen Beitrag <strong>zur</strong> Deckung des erwarteten steigenden Strombedarfs leisten kann, wird <strong>der</strong> Verstromung<br />
gegenüber <strong>der</strong> Wärmeerzeugung jedoch e<strong>in</strong>e leicht höhere Priorität zugeordnet. Der <strong>Biomasse</strong><br />
wird im Strommarkt Europa aber auch auf lange Sicht immer e<strong>in</strong>e Nischenfunktion zukommen.<br />
• Die Herstellung <strong>von</strong> Biotreibstoffen im Inland aus verholzter <strong>Biomasse</strong> (sowie allenfalls aus Landschaftspflegeheu,<br />
Überschüssen Ackerbau und Energiepflanzen) stellt e<strong>in</strong>e Option mit grossem langfristigem<br />
katalytischem Potential, aber auch mit erheblichem Risiko dar. Solche Investitionen substituieren<br />
mittelfristig För<strong>der</strong>- und Raff<strong>in</strong>erieprozesse <strong>der</strong> Oel/Gaswirtschaft. Sie s<strong>in</strong>d gekennzeichnet<br />
durch e<strong>in</strong>e hohe Wirksamkeit und e<strong>in</strong>e hohe „Energiequalität“, verbunden mit eher hohen volkswirtschaftlichen<br />
Kosten. Die mittel- und langfristigen Nutzen s<strong>in</strong>d noch schwer abschätzbar, weil die<br />
Technologie sich erst entwickelt und die E<strong>in</strong>schätzungen zu den Oel und Gasmärkten auf längere<br />
Sicht weit ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>driften. Wichtige Pluspunkte, welche für Biotreibstoffe sprechen, s<strong>in</strong>d jedoch,<br />
dass a) <strong>in</strong> den nächsten 30 Jahren die langfristigen Alternativen solar erzeugter Wasserstoff o<strong>der</strong><br />
CO -Speichung im geologischen Untergrund mit noch grösseren Risiken behaftet s<strong>in</strong>d, b) <strong>der</strong> Aus-<br />
2<br />
stieg aus den fossilen Treibstoffen mit Sicht auf Klima- und Ressourcenschutz aufgrund des Vorsorgepr<strong>in</strong>zips<br />
dr<strong>in</strong>gend e<strong>in</strong>geleitet werden müsste, und c) die Chancen, langfristig durch e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>stieg<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>en sich <strong>in</strong> Europa entwickelnden neuen Markt mit zu besetzen. Der E<strong>in</strong>stieg <strong>in</strong> den Technologiemarkt<br />
müsste kurzfristig entschieden werden, um den Anschluss nicht schon <strong>in</strong> den nächsten Jahren<br />
zu verpassen.<br />
11.4 Ansätze <strong>zur</strong> Entscheidungsf<strong>in</strong>dung<br />
Im H<strong>in</strong>blick auf die Formulierung strategischer Ansätze <strong>zur</strong> Bestimmung <strong>der</strong> optimalen <strong>Biomasse</strong>nutzung<br />
lauten zwei entscheidende Fragen wie folgt: Welcher Teil des <strong>Biomasse</strong> kann <strong>in</strong> <strong>der</strong> Praxis technisch tatsächlich<br />
durch die untersuchten Anlagetypen genutzt werden? Und: Soll die <strong>Nutzung</strong> möglichst auf e<strong>in</strong>en<br />
Anwendungsbereich fokussiert o<strong>der</strong> möglichst diversifiziert werden?<br />
Das technische Potenzial<br />
E<strong>in</strong>e grobe Abschätzung des Anteils des <strong>Biomasse</strong>potenzials 2040, das durch die betrachteten Anwendungen<br />
genutzt werden könnte ergibt folgende Resultate: