Potentiale zur energetischen Nutzung von Biomasse in der ... - EPFL
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Zusammenfassung 17<br />
Bundesamt für Energie BFE<br />
gung <strong>der</strong> externen Kosten <strong>der</strong> betrachteten Energieversorgungssysteme bei den gewählten Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />
jedoch <strong>von</strong> untergeordneter Bedeutung. Die Kostenvergleiche mit den Referenztechnologien<br />
haben daher konservativen Charakter. E<strong>in</strong>e Kostenerhöhung bei den fossilen<br />
Brenn- und Treibstoffen aufgrund <strong>der</strong> vom Bundesrat <strong>in</strong> die Vernehmlassung geschickten Vorschläge<br />
für die vorgesehene CO 2 -Abgabe würde den Umstieg potenzieller Nutzer auf <strong>Biomasse</strong>-<br />
Energie klar för<strong>der</strong>n.<br />
11. Geografische Informations-Systeme (GIS) können bei <strong>der</strong> Ermittlung und Visualisierung<br />
<strong>der</strong> regionalen <strong>Biomasse</strong>potenziale und Erntekosten sehr wertvolle Dienste leisten. Die<br />
im Rahmen dieser Studie entwickelte Methodik und die darauf aufbauende Fallstudie <strong>zur</strong> Abschätzung<br />
des praktisch nutzbaren Volumens an Waldholz sowie <strong>der</strong>en Erntekosten <strong>zur</strong> Energiegew<strong>in</strong>nung<br />
im Kanton Waadt haben gezeigt, dass e<strong>in</strong> GIS wichtige Hilfestellung bei <strong>der</strong> Ermittlung<br />
<strong>von</strong> <strong>Biomasse</strong>potenzialen leisten kann. Voraussetzung dazu ist, dass das GIS gut konzipiert<br />
ist, auf geeigneten Modellen basiert und die notwendigen Inputdaten <strong>in</strong> geografischen Standarddatenbanken<br />
verfügbar s<strong>in</strong>d. Anhand <strong>der</strong> Fallstudie konnte demonstriert werden, dass die<br />
GIS–Applikation e<strong>in</strong> mächtiges und hilfreiches Werkzeug für die Erfassung, Analyse, Transformation<br />
und grafische Darstellung <strong>der</strong> Daten se<strong>in</strong> kann. Die Stärken e<strong>in</strong>es GIS dürften <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />
bei <strong>der</strong> Erfassung und <strong>der</strong> regionalen Unterschiede <strong>von</strong> Potenzialen, Kosten o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Schlüssel<strong>in</strong>formationen<br />
se<strong>in</strong>. Weniger geeignet sche<strong>in</strong>t GIS für den E<strong>in</strong>satz auf <strong>der</strong> lokalen, kle<strong>in</strong>räumigen<br />
Ebene. Auf dieser Ebene fehlen <strong>in</strong> den meisten Fällen die Daten (<strong>in</strong> den Standarddatenbanken),<br />
die Unsicherheiten wachsen und die Nutzen-/Aufwand-Relation ist wesentlich ger<strong>in</strong>ger als<br />
auf <strong>der</strong> regionalen Ebene.<br />
12. Für den Ausbau <strong>der</strong> <strong>energetischen</strong> <strong>Nutzung</strong> <strong>von</strong> <strong>Biomasse</strong> braucht es e<strong>in</strong>e klare Zielsetzung<br />
und e<strong>in</strong>e langfristig angelegte, klare Strategie. <strong>Biomasse</strong> kann zukünftig e<strong>in</strong>en wichtigen<br />
Beitrag <strong>zur</strong> Energieversorgung leisten. Die zentrale Frage ist, welche <strong>Nutzung</strong>sarten und Anwendungen<br />
beim Ausbau forciert, welche nur schwach geför<strong>der</strong>t und welche gar nicht o<strong>der</strong> nur<br />
unter gewissen Bed<strong>in</strong>gungen unterstützt werden sollten. E<strong>in</strong>e beson<strong>der</strong>e Bedeutung erhält <strong>in</strong><br />
diese H<strong>in</strong>sicht die Knappheit <strong>von</strong> kostengünstig bereitgestelltem lignozellulosem Material für die<br />
konkurrenzierende Anwendungen wie Holzfeuerungen für den Wärmemarkt und Holzvergasungsprozesse<br />
<strong>zur</strong> Produktion <strong>von</strong> Elektrizität und Treibstoffen. Für den effektiven Ausbau <strong>der</strong><br />
<strong>energetischen</strong> <strong>Nutzung</strong> <strong>von</strong> <strong>Biomasse</strong> sollte daher e<strong>in</strong>e klare Zielsetzung sowie e<strong>in</strong>e übergreifende<br />
<strong>Biomasse</strong>strategie entwickelt werden. Die bedeutendste Frage, welche e<strong>in</strong>e solche Strategie<br />
beantworten muss, ist, wie die verfügbare <strong>Biomasse</strong> auf die drei Hauptanwendungsbereiche<br />
Wärme-, Elektrizitäts- und Treibstoffproduktion aufgeteilt werden sollte.<br />
13. Beson<strong>der</strong>s dr<strong>in</strong>glich ist die Klärung <strong>der</strong> Frage, ob und <strong>in</strong> welchem Rahmen e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>ländische<br />
Produktion <strong>von</strong> Biotreibstoffen langfristig s<strong>in</strong>nvoll ist. Diese Fragestellung war nicht<br />
Gegenstand dieser Studie und konnte <strong>in</strong> <strong>der</strong>en Rahmen auch nicht umfassend bearbeitet werden.<br />
Um jedoch die Problemstellung und mögliche Ansätze zu e<strong>in</strong>er Lösung für die Allokation<br />
<strong>der</strong> <strong>Biomasse</strong> aufzuzeigen, wurden Beurteilungskriterien vorgeschlagen und die <strong>in</strong> <strong>der</strong> vorliegenden<br />
Studie untersuchten Energiesysteme e<strong>in</strong>er ersten Beurteilung unterzogen. Der <strong>in</strong> Kapitel 10<br />
dargestellte Ansatz könnte als Ausgangsbasis für die weiteren Arbeiten im Rahmen <strong>der</strong> dr<strong>in</strong>glich<br />
empfohlenen Folgestudie dienen.<br />
Gemäss dieser ersten, vorläufigen Beurteilung kommt die Studie zum Schluss, dass <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />
<strong>der</strong> zweckmässige Anteil <strong>von</strong> im Inland produzierten Biotreibstoffen dr<strong>in</strong>gend vertieft untersucht<br />
werden muss. Es geht bei <strong>der</strong> Option Herstellung <strong>von</strong> Biotreibstoffen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schweiz nicht nur<br />
darum, kurz- bis mittelfristig Ethanol und allenfalls FT-Biodiesel herzustellen (Treibstoffe, die sicher<br />
günstiger aus dem Ausland importiert werden könnten), son<strong>der</strong>n auch darum, die Chance<br />
zu nutzen, langfristig durch e<strong>in</strong>en frühen E<strong>in</strong>tritt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en neuen Markt <strong>in</strong> Europa e<strong>in</strong> neues Technologiefeld<br />
zu besetzen, das <strong>von</strong> <strong>der</strong> zukünftigen Bedeutung und dem Innovationspotenzial her<br />
<strong>der</strong> schweizerischen Industrie starke Impulse liefern könnte und e<strong>in</strong>en attraktiven Beitrag zum<br />
volkswirtschaftlichen Nutzen leisten könnte.<br />
14. Die gesetzlichen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen und das Instrumentarium <strong>zur</strong> För<strong>der</strong>ung erneuerbarer<br />
Energien müssen h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> zu <strong>in</strong>tensivierenden <strong>energetischen</strong> <strong>Nutzung</strong><br />
<strong>von</strong> <strong>Biomasse</strong> geprüft und wo nötig angepasst werden. Die geltende Gesetzgebung beh<strong>in</strong>-