Potentiale zur energetischen Nutzung von Biomasse in der ... - EPFL
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Schweiz herzustellen ist 150 . Zu bewerten ist weiter auch die Chance, durch e<strong>in</strong>en frühen E<strong>in</strong>tritt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en<br />
neuen Markt <strong>in</strong> Europa e<strong>in</strong> neues Technologiefeld zu besetzen, das <strong>von</strong> <strong>der</strong> zukünftigen Bedeutung und<br />
vom Innovationspotenzial her <strong>der</strong> schweizerischen Industrie starke Impulse liefern und e<strong>in</strong>en attraktiven<br />
Beitrag zum volkswirtschaftlichen Nutzen leisten könnte.<br />
Auf <strong>der</strong> Basis e<strong>in</strong>er vertieften Analyse <strong>von</strong> Umwandlung und Ernteverfahren wäre <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em nächsten<br />
Schritt e<strong>in</strong> „Masterplan <strong>Biomasse</strong>“ für die Schweiz zu erarbeiten. Kern des Masterplans wäre e<strong>in</strong> Massnahmenplan<br />
für die Umsetzung <strong>der</strong> Gesamtstrategie, welcher die regional unterschiedlichen Potenziale<br />
und Marktbedürfnisse berücksichtigt sowie die Schwachstellen und Verbesserungspotenziale <strong>der</strong> nationalen<br />
und regionalen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen und mögliche Gesamtlösungen <strong>in</strong> Bezug auf die Logistik<br />
aufzeigt. Dazu könnte <strong>der</strong> E<strong>in</strong>satz <strong>von</strong> GIS sehr dienlich se<strong>in</strong> (siehe auch Punkt 8).<br />
8. Geografische Informations-Systeme (GIS) können bei <strong>der</strong> Ermittlung und Visualisierung <strong>der</strong><br />
regionalen <strong>Biomasse</strong>potenziale sehr wertvolle Dienste leisten<br />
Die im Rahmen dieser Studie entwickelte Methodik und die darauf aufbauende Fallstudie <strong>zur</strong> Abschätzung<br />
des praktisch nutzbaren Volumens an Waldholz <strong>zur</strong> Energiegew<strong>in</strong>nung im Kanton Waadt haben<br />
gezeigt, dass e<strong>in</strong> GIS wichtige Hilfestellung bei <strong>der</strong> Ermittlung <strong>von</strong> <strong>Biomasse</strong>potenzialen leisten kann.<br />
Voraussetzung dazu ist, dass das GIS gut konzipiert ist, auf geeigneten Modellen basiert und die notwendigen<br />
Inputdaten <strong>in</strong> geografischen Standarddatenbanken verfügbar s<strong>in</strong>d. Anhand <strong>der</strong> Fallstudie<br />
konnte demonstriert werden, dass die GIS-Applikation e<strong>in</strong> mächtiges und hilfreiches Werkzeug für die<br />
Erfassung, Analyse, Transformation und grafische Darstellung <strong>der</strong> Daten se<strong>in</strong> kann. Die Stärken e<strong>in</strong>es GIS<br />
dürften <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e auf <strong>der</strong> Erfassung und <strong>der</strong> regionalen Unterschiede <strong>von</strong> Potenzialen, Kosten o<strong>der</strong><br />
an<strong>der</strong>en Schlüssel<strong>in</strong>formationen se<strong>in</strong>.<br />
Weniger geeignet sche<strong>in</strong>t GIS für den E<strong>in</strong>satz auf <strong>der</strong> lokalen, kle<strong>in</strong>räumigen Ebene zu se<strong>in</strong>. Auf dieser<br />
Ebene fehlen <strong>in</strong> den meisten Fällen die Daten (<strong>in</strong> den Standarddatenbanken), die Unsicherheiten wachsen<br />
und die Nutzen-/Aufwand-Relation ist wesentlich ger<strong>in</strong>ger als auf <strong>der</strong> regionalen Ebene.<br />
9. Die gesetzlichen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen und das Instrumentarium <strong>zur</strong> För<strong>der</strong>ung erneuerbarer<br />
Energien müssen h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> zu <strong>in</strong>tensivierenden <strong>energetischen</strong> <strong>Nutzung</strong> <strong>von</strong> <strong>Biomasse</strong><br />
geprüft und wo nötig angepasst werden.<br />
Gemäss den Ergebnissen <strong>der</strong> Studie beh<strong>in</strong><strong>der</strong>t die geltende Gesetzgebung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen Bereichen den<br />
Ausbau <strong>der</strong> <strong>energetischen</strong> <strong>Nutzung</strong> <strong>der</strong> <strong>Biomasse</strong>. 151 Zudem hemmen Unsicherheiten bezüglich <strong>der</strong> E<strong>in</strong>speisetarife<br />
und e<strong>in</strong>e mangelhafte Produkt<strong>in</strong>formationen (z.B. beim Ökostrom) potenzielle Investitionen<br />
<strong>in</strong> wirtschaftlich attraktive Anlagen <strong>zur</strong> <strong>Nutzung</strong> <strong>von</strong> <strong>Biomasse</strong>. Im Zuge <strong>der</strong> Strommarktliberalisierung<br />
werden die erneuerbaren Energien, falls die Marktpreise wie oft prognostiziert wirklich fallen, unter zusätzlichen<br />
Druck kommen. Im Rahmen <strong>der</strong> Arbeiten <strong>zur</strong> neuen Elektrizitätswirtschaftsordnung (ELWO)<br />
hat e<strong>in</strong>e Arbeitsgruppe daher Vorschläge <strong>zur</strong> Unterstützung <strong>der</strong> verstärkten <strong>Nutzung</strong> erneuerbaren Energien<br />
(und zum Schutz <strong>der</strong> Wasserkraft) ausgearbeitet. E<strong>in</strong> entscheiden<strong>der</strong> Beitrag <strong>zur</strong> Stärkung <strong>der</strong><br />
Position <strong>der</strong> erneuerbaren Energien wird <strong>von</strong> <strong>der</strong> Auswahl und Umsetzung geeigneter För<strong>der</strong><strong>in</strong>strumente<br />
erwartet.<br />
Um die energetische <strong>Nutzung</strong> <strong>der</strong> <strong>Biomasse</strong> zu för<strong>der</strong>n, s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em ersten Schritt die geltenden rechtlichen<br />
Rahmenbed<strong>in</strong>gungen zu verbessern sowie die bestehenden und vorgeschlagenen För<strong>der</strong><strong>in</strong>strumente<br />
zugunsten erneuerbarer Energien systematischer zu nutzen. In zweiter Priorität s<strong>in</strong>d die gesetzlichen<br />
Rahmenbed<strong>in</strong>gungen und För<strong>der</strong><strong>in</strong>strumente im H<strong>in</strong>blick auf spezifische Hemmnisse für die<br />
energetische <strong>Nutzung</strong> <strong>der</strong> <strong>Biomasse</strong> zu überprüfen und, wo nötig, zu verbessern o<strong>der</strong> zu ergänzen.<br />
150 Biotreibstoffe können sicher günstiger aus dem Ausland importiert werden.<br />
151 Beispiele dafür s<strong>in</strong>d die Nicht-Anerkennung <strong>der</strong> Elektrizität aus KVAs als erneuerbare Energie, die Restriktionen<br />
für Biogasanlagen durch die Raumplanungsgesetzgebung (Zonenpläne), o<strong>der</strong> die Überschussbeschränkungen<br />
bei ARAs.